Schriesheim im Bild 2023

22.09.2009

Grüber kritisiert Weiss scharf

Grüber kritisiert Weiss scharf

Schriesheim. Eigentlich begann der Herbst gestern morgen ganz harmonisch am Kelterhaus.

Von Carsten Blaue.

Dann kam Peter Grüber. Auch er war guter Laune und in der rechten Stimmung für deutliche Worte: "Eigentlich war es heute viel zu warm, und in den Trauben ist noch viel zu viel Wasser drin. Wir hätten am Donnerstag lesen sollen. Über das Wochenende haben die Trauben kein einziges Grad Öchsle dazugewonnen. Dafür lässt sich die Fäulnis jetzt nicht mehr aufhalten." Und den Geschäftsführer der Winzergenossenschaft, Harald Weiss, ging er direkt an: "Der Weiss redet immer was von physiologischer Reife der Trauben, und keiner versteht’s. Der soll uns im Weinberg erstmal beweisen, dass er’s kann." Grüber, Weiss’ Vorgänger, erinnerte daran, dass noch alle Schriesheimer Geschäftsführer vor Weiss eigene Weinberge besessen hätten und selbst Winzer gewesen seien.

Nun kennt man Grüber als Kritiker. Selten hat er sich aber öffentlich so deutlich geäußert. Mit den Vorwürfen konfrontiert, reagierte Weiss recht gelassen: "Ich will hier jetzt keine Schlammschlacht. Es ist mein 14. Herbst in Schriesheim, und ich weiß nicht, warum Grüber noch immer nachtritt. Ich kämpfe für die Winzergenossenschaft und unseren Qualitätsweg, und das auch oft in meiner Freizeit." Weiss verwies zudem auf das Qualitätskontrollgremium, dem neben ihm die Winzer Karlheinz Spieß, Winfried Krämer, Lore Jost und Peter Haas angehören: "Diesem Gremium muss sich auch ein Peter Grüber stellen. Mit ihnen stimme ich mich immer ab. Auch bezüglich des Lesestarts. Mit dem Termin habe ich es mir nicht leicht gemacht."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung