Schriesheim im Bild 2023

12.10.2009

Das Ende der Lese fiel (fast) ins Wasser

Schriesheim. (cab) Harald Weiss hatte am Freitag eine Vorahnung. Der Wetterbericht für das Wochenende sah schon so desolat aus. Also hatte der Geschäftsführer der Winzergenossenschaft "ein Rumoren im Bauch" beim Gedanken an den letzten Lesetag. Der war für Samstag angesetzt und fiel prompt komplett ins Wasser. Auch die Jubiläumslese im Madonnenberg wurde kurzerhand abgesagt.

Die Schauer ließen keine Chance für die Ernte. Ingo Arnold, Tobias Heberle und Steffen Gaber konnten wenig tun außer warten und schon mal anfangen, die Edelstahl-Bottiche sauber zu machen.

Und da die Wetteraussichten für Montag ähnlich bescheiden aussahen, startete Weiss gemeinsam mit Peter Haas noch am Samstagabend einen Rundruf bei knapp 30 Winzern. Die Frage war, wer auch am Sonntag lesen könnte. Und die Winzer zeigten sich extrem flexibel. Schließlich braucht man ja auch genug Erntehelfer.

"Jetzt ist nur noch etwas Riesling draußen, vielleicht noch zwei Bottiche", sagte Weiss gestern am frühen Abend. Da hatte er Weiß- und Grauburgunder für die "Classic"-Serie schon im Trockenen. Auch 1600 Kilogramm Heiligenberg-Riesling von Werner Fath mit einem Mostgewicht von 90 Grad Öchsle lagen auf der Kelter. Zudem kamen noch 24 Partien Kuhberg- und Rittersberg-Riesling ins Kelterhaus – im Schnitt ebenfalls mit etwa 90 Grad Öchsle.

Werner Volk und sein Leseteam waren gestern ebenfalls nicht untätig, und so war auch der Madonnenberg schon gegen Mittag gelesen. Drei Bottiche Ertrag fuhr der Verein um Ehrenbürger Peter Riehl ein. Der Alt-Bürgermeister schaute gestern Nachmittag selbst im Kelterhaus vorbei, um sich nach den Trauben zu erkundigen. Der Ertrag mit 2615 Kilogramm war erfreulich, das Lesegut kerngesund und mit durchschnittlich 85 Grad Öchsle ordentlich. Insgesamt brachte der Tag im Kelterhaus nochmal über 33600 Kilogramm Trauben. Damit ist also fast alles abgekeltert vom Genossenschaftsjahrgang 2009. Jetzt ist der Kellermeister im Badischen Winzerkeller in Breisach mit dem Ausbau der Weine an der Reihe.


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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung