Schriesheim im Bild 2023

23.10.2009

Zweitwohnsitz wird besteuert

Schriesheim. (nam) Mit zwei Gegenstimmen von Christian Wolf (GL) und Gabriele Mohr-Nassauer (SPD) hat der Gemeinderat beschlossen, eine Zweitwohnsitzsteuer in Schriesheim zu erheben: Das bedeutet zusätzliche Abgaben von 360 Euro pro Jahr für die 394 Bürger, die in Schriesheim nicht ihren Erstwohnsitz angemeldet haben. Hintergrund: Die Stadt erhält vom Land als Zuweisung 1000 Euro pro Jahr für all jene, die ihren Erstwohnsitz in Schriesheim haben. Für die Bürger mit Zweitwohnsitz erhält sie nichts. Diese nutzen aber die Infrastruktur mit, seien es Stadtbibliothek oder öffentliche Verkehrsmittel, argumentierte Bürgermeister Hansjörg Höfer in der Sitzung. Viele Odenwaldgemeinden wie Schönau oder Wilhelmsfeld hätten die Zweitwohnungssteuer bereits, weil viele Bürger dort ihre Wochenendhäuschen haben. In Schriesheim ist vor allem die Altersgruppe über 30 Jahren von der neuen Steuer betroffen. "Wir zielen nicht auf die Studenten," so Höfer. Für die und die anderen Betroffenen sahen Siegfried Schlüter (CDU) und Hans-Jürgen Krieger (SPD) dann auch keine Nachteile. Schließlich können sie einfach ihren Wohnsitz ummelden und zahlen dann auch keine Steuer mehr. Studenten und Azubis wollte Robert Hasenkopf-Konrad (GL) als Anreiz, sich umzumelden, ein Semesterticket spendieren. Der Antrag ging allerdings nicht durch. "Das Geld wird uns guttun", befand Dr. Herbert Kraus (Freie Wähler). Und Wolfgang Renkenberger (FDP) wünschte sich sogar "mehr" solcher "gerechter und fairer" Steuern.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung