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Der Kirchenraum ist nicht die einzige Baustelle
Schriesheim. (sk) Sie soll heller wirken, zeitgemäßer, aber trotzdem nichts von ihrem historischen Charakter verlieren: Das sind die Vorstellungen von evangelischen Gemeindemitgliedern und Kirchengemeinderäten zu ihrem Gotteshaus. Flexible Gestaltungselemente wie Projektionsflächen oder eine Glaswand im Eingangsbereich, transparente Emporenbrüstungen und eine stärkere Betonung der historischen Fenster stehen auf der Wunschliste. "Die Ausrichtung der Kirche soll bleiben, Altar und Taufstein könnten ein wenig näher an die Gemeinde heran rücken", erläuterte Pfarrerin Suse Best einige der Ideen in der Gemeindeversammlung.
Kleiner Haken: Das Gebäude ist Eigentum der Evangelischen Pflege Schönau, die denn auch die Baulast trägt und mit ihr 92 Prozent der Kosten. Der Rest muss von der Gemeinde aufgebracht werden, zusätzlich zur Orgelrenovierung und zu künftigen Neuanschaffungen wie einer Tontechnik-Anlage. "Unser zeitlicher Fahrplan steht auch noch nicht ganz, da die Stelle des Architekten neu besetzt werden muss", so Best.
Im nächsten Jahr sollen aber die Vorplanungen und in den kommenden Jahren die Bauarbeiten gemacht werden. Nächstes Problem ist die Finanzierung: Etwa 200000 Euro soll der Anteil der Gemeinde an der Maßnahme betragen.
"Eine Million wird für die Gesamtkosten wohl nicht ausreichen", bemerkte Ältestenkreis-Vorsitzender Thomas Rufer. Dafür konnte er der Versammlung auch einige positive Trends in Zahlen präsentieren. Einer davon ist, dass eine Rücklage von 64000 Euro zurückgeführt werden konnte. "Die sollen aber nicht ausschließlich für die Kirchenraum-Renovierung verwendet werden, sondern auch für andere Zwecke", ergänzte Best.
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen 2008 auch die Einnahmen aus der Kirchensteuer um 16000 Euro auf 166000 Euro – Ost- und Westpfarrei haben derzeit zusammen etwa 5500 Mitglieder. Größter Brocken bei den Ausgaben waren 250000 Euro für die Renovierung des Pfarramts West. Wegen höherer Heizkosten stiegen die Betriebskosten auf 55000 Euro. Zweitgrößter Posten sind mit jährlich 85000 Euro die Personalkosten. Der nächste finanzielle Kraftakt, die Sanierung der Orgel für etwa 75000 Euro, soll mit Spendengeldern vorangetrieben werden. Eine Spende von 5500 Euro kam beim Benefizkonzert für Ralf Gabe zusammen. "Die Spendenübergabe ist im November", gab Best bekannt.
Auch in der West-Pfarrei ist eine Baumaßnahme geplant: Ein hölzernes Gestell mit Glocke soll für etwa 40000 Euro im Vorgarten des Gemeindehauses entstehen. Die Hälfte des Betrags übernimmt die Gemeinde, die andere der Oberkirchenrat Karlsruhe. Zudem habe es mit Stadtbaumeisterin Astrid Fath Gespräche über eine Sanierung der Wege gegeben. "Für Gehbehinderte sind sie eine Gefahr", so Best.
Derzeit läuft noch die Ausschreibung für den Posten eines Gemeindereferenten. "Es ist für die Kirche schwierig, wenn nicht gar unmöglich, neue Stellen zu finanzieren", erklärte Best, weshalb sich vor einigen Jahren zur Finanzierung der Stelle der Förderverein "Die Rebe" bildete. Mit vier Bewerbern wurden Gespräche geführt, es gebe auch schon eine "Wunschkandidatin", so Best.
Auch der Weggang von Diakon Reinhard Losch, der im kommenden Frühjahr in Pension geht, werde Veränderungen bringen: "Ein zweites ’Modell Losch’ mit einer hundertprozentigen Zuständigkeit für Altenbach wird es nicht mehr geben", erklärte Best. Die Arbeit eines Nachfolgers müsse stärker in die Arbeit in Schriesheim einfließen.
Ein anderes Ziel ist es, wieder einen Kinder- und Jugendchor in der Gemeinde zu etablieren. Nachdem der frühere Chor vor Jahren "einschlief", machen sich Best und ihr Kollege der Ost-Gemeinde, Lothar Mößner, derzeit auf die Suche nach einem Chorleiter.
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