Schriesheim im Bild 2023

20.08.2003

Die neue Abwassergebühr wird jetzt wasserdicht

stdeutsche Firma WTE verschickt nach der Befliegung jetzt Fragebögen an alle Grundstücksbesitzer

Schriesheim. (cj) Der Flieger hat seinen Einsatz hinter sich, die Aufnahmen sind gemacht. Jetzt wird die neue, getrennte Abwassergebühr für Schriesheim wasserdicht gemacht.

Zur Erinnerung: Im Dezember letzten Jahres entstand im Schriesheimer Rathaus die Idee einer neuen Abwassergebühr. Nachdem der Gemeinderat diskutiert und positiv entschieden hatte, startete im Frühjahr ein Flieger, dessen Aufgabe es war, die vorhandenen Grundstücke zu sichten. Absicht: Eine Flächenversiegelung, bei der die Wassermassen nach einem Regen nicht versickern, sondern in den Abwasserkanal rauschen, soll mit einer Gebühr belegt werden. Ein Computer verzeichnete die bebauten und versiegelten Flächen und benannte sie nach den jeweiligen Eigentümern. Neben den privaten Flächen wurde natürlich auch öffentliches Gebiet berücksichtigt. Den Zuschlag für diesen Auftrag erhielt die Hecklinger Firma WTE durch eine Ausschreibung der stadt Schriesheim.

Nach der Sichtung der Flächen wird nun der Bürger persönlich gefordert, denn ab Samstag werden werden jedem Grundstückbesitzer Fragebögen zugestellt. Durch das Ausfüllen diese Bögen soll überprüft werden, ob die in "Dach (D)" und in "versiegelte Fläche (V)" eingeteilten Grafiken der Richtigkeit entsprechen. Ebenso soll herausgefunden werden, wie der Einzelne das Niederschlagswasser nutzt. Beispielsweise kann angegeben werden, ob eine Zisterne oder ein Wiederverwertungssystem besteht und wenn ja, ob das Regenwasser im Haus selbst oder im Garten weiterverwendet wird. Somit wird bebaute und versiegelte Fläche nicht mit in die Abgaben eingerechnet, denn eigentliches Fernziel ist es, die Niederschlagswassergebühr nach Anfall auf Dach- und versiegelte Flächen zu berechnen. Die bisher geltende Formel, dass die zu zahlende Abwassergebühr sich aus der Menge des verbrauchten Leitungswasser errechnet, wird somit hinfällig. Damit wird das Ungleichgewicht aufgehoben, was zwischen Einzelhaushalten und beispielsweise Großmärkten oder Industrieanlagen herrscht. Denn diese zahlen im Vergleich zur Fläche, die sie beanspruchen, nur sehr geringe Gebühren, weil sie wenig Frischwasserverbrauch haben.

Hintergrund der ganzen Prozedur: Im Neubaugebiet "Nord" werden Zisternen nämlich vorgeschrieben, in denen das ablaufende Regenwasser zur weiteren ökologischen Nutzung gesammelt wird.

INFO: Für Fragen zum Verfahren bis zum Ablauf der Frist der Rückantwort wird unter der Nummer (01805)946426 eine Hotline eingerichtet, unter der die Bürger fachlichen Rat bei der WTE einholen können.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung