Schriesheim im Bild 2023

01.01.2011

Es gab auch Lob für Schriesheims Winterdienst

Schriesheim. (cab) Wieder Ärger mit der SKE Facility Management GmbH im Altenbacher Winterdienst: Von Heiligabend bis zum 27. Dezember konnte der Mannheimer Dienstleister seine Verpflichtungen gegenüber der Stadt nicht erfüllen, da beide Fahrzeuge inklusive des Räumschilds kaputt waren. Ersatzlos. Also mussten die Schriesheimer Bauhof-Mitarbeiter einspringen – zusätzlich zu ihrem Dienst in der Kernstadt: "Wir werden das nach dem Winter mit der SKE besprechen und das weitere Vorgehen im Gemeinderat erörtern", sagte Bürgermeister Hansjörg Höfer. Er stellte klar: "Unser Einsatz an den Weihnachtstagen wird der SKE in Rechnung gestellt."

Schaffen mussten die Schriesheimer trotzdem und schaufelten am ersten Weihnachtsfeiertag die Straßen auch im Ortsteil frei. Stadtbaumeisterin Astrid Fath und Bauhof-Chef Lothar Koch waren während der Feiertage selbst in Altenbach, um die Lage in den Griff zu bekommen. Im Ortsteil, so Fath, gebe es sogar noch mehr Schnee als in Schriesheim.

Die Nerven lagen blank in Altenbach. Dazu Koch: "Bürger standen mit ihren Schneeschaufeln vor unserem Fahrzeug und drohten uns." Dabei hatte sich der Bauhof-Leiter bei seiner Räum-Fahrt im schwierigen Terrain der steilen Straßen extra einen ortskundigen Beifahrer mitgenommen. Doch alle Sonderwünsche, wie der Schnee denn nun zu schieben sei, konnte Koch beim besten Willen nicht erfüllen.

Höfer kündigte an, dass man in Altenbach sogar Schnee mit dem Radlader auf Lastwagen verladen und abfahren werde, um der Schneemassen Herr zu werden. Die weiße Pracht soll dann zum Beispiel auf Grünflächen verteilt werden. Schlechte Nachrichten auch vom Streusalz-Vorrat. Fath deutete an, dass das Streugut nächste Woche zur Neige gehe, wenn die Witterung so streng bleibt: "Und eine weitere Streusalz-Lieferung können wir in diesem Winter nicht erwarten." Also müsste doch auf Splitt zurückgegriffen werden, was Koch Anfang der Woche im RNZ-Gespräch nicht für wünschenswert hielt. Wegen der Risiken. Bei Tauwetter wird Splitt zur rutschigen Angelegenheit. Die kleinen Steinchen belasten die Kanalisation und können beim Ausbringen Lackschäden verursachen.

Fath erläuterte, dass von Altenbach aus der Winterdienst in Ursenbach mit erledigt werde. Für die Landstraßen sei die AVR zuständig, für die B3 außerhalb der Ortschaften die Straßenmeisterei – die kulanter Weise aber auch die Ortsdurchfahrten mitschiebt. In der Stadt werden die Straßen nach Prioritätenliste geräumt, das heißt: Straßen mit hoher Verkehrsdichte und Steilstrecken haben Vorrang. Das heißt auch, dass der Räumunimog in vielen Wohnstraßen gar nicht vorbeikommt. Das wäre zeitlich nicht zu bewältigen, bat Fath um Verständnis. Eine Räumrunde dauere auch so schon zwischen drei und vier Stunden. Zudem sei das Schneeschieben mittlerweile mehr ein Eisbrechen bei diesen Verhältnissen.

Höfer war es gestern wichtig, sich bei seinem Bauhof für den winterlichen Weihnachtseinsatz zu bedanken: "Bei denen, die keine ruhigen Weihnachten hatten und stundenlang hart körperlich arbeiten mussten." Er habe von Seiten der Bürger auch Lob für den Winterdienst gehört, etwa aus dem Griethweg oder vom Branich, sagte Höfer. Für die Zeit nach dem Schnee rechnet er mit Wasserrohrbrüchen aufgrund von Frost und Temperaturschwankungen. Und Fath erwartet einen "rauschenden" Kanzelbach.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung