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12.01.2011
Dunkle Wolken über der 'Kipp'. Zwischen dem Kartplatz und den Tenniscourts soll ein begrünter Lärmschutzwall aufgeschüttet werden, um die Geräuschkulisse beim Kart-Training einzudämmen. Für Ortsvorsteher Burkhardt ist der Schallschutz aber kein Selbstläufer für mehr Übungsstunden des Kart-Nachwuchses. Im Motorsportclub (MSC) sieht man das freilich ganz anders. Foto: Dorn
Schriesheim-Altenbach. Es schien alles auf einem guten Weg zu sein. Der Bauausschuss in Schriesheim votierte im Dezember für den Bau eines Erdwalls auf der Altenbacher "Kipp" zwischen Kart-Trainingsgelände des Motorsportclubs (MSC) und den Courts der TV-Tennisabteilung, um die Geräuschkulisse der Karts im Training etwas zu dämpfen. Gelobt wurde das Engagement des MSC von allen Seiten. Dieser werde den Lärmschutz in Eigenregie und auf eigene Kosten bauen, hieß es. Einzig Ortsvorsteher Alfred Burkhardt gab zu bedenken, dass mit dem Erdwall viel erreicht, aber eben nicht alles gewonnen sei in Bezug auf den Motorenlärm: "Der ist danach ja nicht ganz weg." Dennoch: Auch Burkhardt lobte jüngst im RNZ-Gespräch (siehe RNZ vom 7. Januar) das gute Miteinander zwischen MSC und Tennisabteilung und hoffte auf eine gute Lösung, was die künftigen Trainingszeiten der Kartfahrer angeht.
"Ein zu großes Risiko"
Denn die Übungsstunden des MSC sind auch für den Ortsvorsteher kein Selbstläufer, wenn der Wall mal steht. Darüber müsse man im Ortschaftsrat sprechen, sagte er. Nach dem Bau. Und wenn man weiß, wie geräuschnehmend sich der Wall wirklich auswirkt. Der MSC will genau umgekehrt vorgehen: Erst längere Trainingszeiten festlegen, dann den Wall errichten.
Gleichwohl hörte sich bei Burkhardt alles so an, als sei es keine Frage, dass man zwischen Kartfahrern und Tenniscracks einen Konsens erzielt. Was der Ortsvorsteher gerade auch an den beiden führenden Figuren festmachte: an MSC-Vorstand Ernst Bauder und Tennisabteilungsleiter Kurt Wolf.
Einer, dem die Suche nach einer einvernehmlichen Lösung schon viel zu lange dauert, ist dagegen MSC-Mitglied Waldemar Koessler. Sein Neffe Marcel gehört zur Gruppe der höchst erfolgreichen Jugend-Kartfahrer im MSC. Wenn man Koessler am Freitag zuhört, dann bekommt man den Eindruck, dass sich Ärger anbahnt. Es sei richtig, dass man eine einvernehmliche Lösung suche, sagt Koessler im Gespräch mit der RNZ, das er so vorher nicht mit dem Vorstand abgestimmt hat. Aber: "'Einvernehmlich' heißt, dass die Tennisabteilung vorschreibt, was wir zu tun haben. Wir dürfen ja nicht mal den Rasen mähen, ohne dass wir gesagt bekommen, wann wir das dürfen."
Koessler sieht nicht, dass der MSC besonderen Ehrgeiz entwickelt, den Erdwall schnell zu errichten: "Wir würden einige Tausend Euro in die Hand nehmen ohne zu wissen, welche Folgen das hat. Sollen wir uns danach sagen lassen, dass der Lärmschutz immer noch nicht reicht? Dafür Geld auszugeben, wäre ein zu großes Risiko." Erstmal müsse man prüfen, was die Gegenseite beitragen könne und "wie viel wieder an uns hängenbleibt."
Von Burkhardt verlangt Koessler, dass er sich um eine Gleichbehandlung aller Vereine kümmert, die auf der "Kipp" ihrem Sport nachgehen: "Die Sportschützen und die Tennisspieler können machen, was sie wollen. Die TSG kann machen, was sie will. Und wir?", fragt Koessler: "Wir haben auf der ,Kipp' nicht mal eine Toilette und dürfen keine bauen. Nach viel Hin und Her durften wir eine Garage bauen. Man muss nur mal ums Eck schauen, wie viele Garagen die TSG hat." Das MSC-Mitglied verweist zudem auf die unbestrittenen Erfolge der Altenbacher Jugend-Kartfahrer gerade im vergangenen Jahr, als es nationale, landesweite und regionale Titel bei Meisterschaften nur so hagelte: "Kein Verein hat in seiner Jugendarbeit ähnliche Erfolge vorzuweisen", sagt Koessler am Telefon. Altenbachs MSC sei dadurch über die Grenzen hinaus bekannt. "Wir können aber diese erfolgreiche Jugendarbeit nicht so weiterführen, wenn es nur bei den aktuellen Trainingszeiten bleibt", sagt er. Die 17 jungen Kartfahrer trainieren in den wärmeren Monaten mittwochs von 18 bis 20 Uhr und freitags von 16 bis 19 Uhr auf der "Kipp". Koessler will mehr für die PS-Nachwuchshoffnungen.
Am Freitag, 14. Januar, sei Generalversammlung. Und in dieser werde der MSC ein drei- oder vierköpfiges Gremium bilden, das sich ausschließlich des Themas Lärm und Trainingszeiten annehmen werde, kündigt Koessler an. Dass er zu diesem Zirkel gehören will, ist nicht schwer zu erraten. Zumal er sich an die Spitze der neuen Interessenvertretung in Sachen Kart stellen will: "Ich nehme das Heft jetzt in die Hand", sagt Koessler.
MSC-Vorsitzender Bauder weiß noch nichts von einem Gremium: "Das ist das erste, was ich höre", ist er gestern am Telefon überrascht. Er sei erst am WochenEnde aus dem Urlaub gekommen. Und überhaupt wolle er mit seinem Verein nicht "mit dem Kopf durch die Wand." Einig ist er sich aber mit Koessler darin, dass der Erdwall erst gebaut werden soll, wenn dem MSC längere Trainingszeiten zugesagt worden sind: "Vor dem Bau müssen wir das alles regeln. Wenn wir das Geld ausgeben, muss vorher Ruhe sein. Denn wir bräuchten den Erdwall sicher nicht."
"Wir bräuchten den Erdwall sicher nicht"
von Carsten BlaueDunkle Wolken über der 'Kipp'. Zwischen dem Kartplatz und den Tenniscourts soll ein begrünter Lärmschutzwall aufgeschüttet werden, um die Geräuschkulisse beim Kart-Training einzudämmen. Für Ortsvorsteher Burkhardt ist der Schallschutz aber kein Selbstläufer für mehr Übungsstunden des Kart-Nachwuchses. Im Motorsportclub (MSC) sieht man das freilich ganz anders. Foto: Dorn
Schriesheim-Altenbach. Es schien alles auf einem guten Weg zu sein. Der Bauausschuss in Schriesheim votierte im Dezember für den Bau eines Erdwalls auf der Altenbacher "Kipp" zwischen Kart-Trainingsgelände des Motorsportclubs (MSC) und den Courts der TV-Tennisabteilung, um die Geräuschkulisse der Karts im Training etwas zu dämpfen. Gelobt wurde das Engagement des MSC von allen Seiten. Dieser werde den Lärmschutz in Eigenregie und auf eigene Kosten bauen, hieß es. Einzig Ortsvorsteher Alfred Burkhardt gab zu bedenken, dass mit dem Erdwall viel erreicht, aber eben nicht alles gewonnen sei in Bezug auf den Motorenlärm: "Der ist danach ja nicht ganz weg." Dennoch: Auch Burkhardt lobte jüngst im RNZ-Gespräch (siehe RNZ vom 7. Januar) das gute Miteinander zwischen MSC und Tennisabteilung und hoffte auf eine gute Lösung, was die künftigen Trainingszeiten der Kartfahrer angeht.
"Ein zu großes Risiko"
Denn die Übungsstunden des MSC sind auch für den Ortsvorsteher kein Selbstläufer, wenn der Wall mal steht. Darüber müsse man im Ortschaftsrat sprechen, sagte er. Nach dem Bau. Und wenn man weiß, wie geräuschnehmend sich der Wall wirklich auswirkt. Der MSC will genau umgekehrt vorgehen: Erst längere Trainingszeiten festlegen, dann den Wall errichten.
Gleichwohl hörte sich bei Burkhardt alles so an, als sei es keine Frage, dass man zwischen Kartfahrern und Tenniscracks einen Konsens erzielt. Was der Ortsvorsteher gerade auch an den beiden führenden Figuren festmachte: an MSC-Vorstand Ernst Bauder und Tennisabteilungsleiter Kurt Wolf.
Einer, dem die Suche nach einer einvernehmlichen Lösung schon viel zu lange dauert, ist dagegen MSC-Mitglied Waldemar Koessler. Sein Neffe Marcel gehört zur Gruppe der höchst erfolgreichen Jugend-Kartfahrer im MSC. Wenn man Koessler am Freitag zuhört, dann bekommt man den Eindruck, dass sich Ärger anbahnt. Es sei richtig, dass man eine einvernehmliche Lösung suche, sagt Koessler im Gespräch mit der RNZ, das er so vorher nicht mit dem Vorstand abgestimmt hat. Aber: "'Einvernehmlich' heißt, dass die Tennisabteilung vorschreibt, was wir zu tun haben. Wir dürfen ja nicht mal den Rasen mähen, ohne dass wir gesagt bekommen, wann wir das dürfen."
Koessler sieht nicht, dass der MSC besonderen Ehrgeiz entwickelt, den Erdwall schnell zu errichten: "Wir würden einige Tausend Euro in die Hand nehmen ohne zu wissen, welche Folgen das hat. Sollen wir uns danach sagen lassen, dass der Lärmschutz immer noch nicht reicht? Dafür Geld auszugeben, wäre ein zu großes Risiko." Erstmal müsse man prüfen, was die Gegenseite beitragen könne und "wie viel wieder an uns hängenbleibt."
Von Burkhardt verlangt Koessler, dass er sich um eine Gleichbehandlung aller Vereine kümmert, die auf der "Kipp" ihrem Sport nachgehen: "Die Sportschützen und die Tennisspieler können machen, was sie wollen. Die TSG kann machen, was sie will. Und wir?", fragt Koessler: "Wir haben auf der ,Kipp' nicht mal eine Toilette und dürfen keine bauen. Nach viel Hin und Her durften wir eine Garage bauen. Man muss nur mal ums Eck schauen, wie viele Garagen die TSG hat." Das MSC-Mitglied verweist zudem auf die unbestrittenen Erfolge der Altenbacher Jugend-Kartfahrer gerade im vergangenen Jahr, als es nationale, landesweite und regionale Titel bei Meisterschaften nur so hagelte: "Kein Verein hat in seiner Jugendarbeit ähnliche Erfolge vorzuweisen", sagt Koessler am Telefon. Altenbachs MSC sei dadurch über die Grenzen hinaus bekannt. "Wir können aber diese erfolgreiche Jugendarbeit nicht so weiterführen, wenn es nur bei den aktuellen Trainingszeiten bleibt", sagt er. Die 17 jungen Kartfahrer trainieren in den wärmeren Monaten mittwochs von 18 bis 20 Uhr und freitags von 16 bis 19 Uhr auf der "Kipp". Koessler will mehr für die PS-Nachwuchshoffnungen.
Am Freitag, 14. Januar, sei Generalversammlung. Und in dieser werde der MSC ein drei- oder vierköpfiges Gremium bilden, das sich ausschließlich des Themas Lärm und Trainingszeiten annehmen werde, kündigt Koessler an. Dass er zu diesem Zirkel gehören will, ist nicht schwer zu erraten. Zumal er sich an die Spitze der neuen Interessenvertretung in Sachen Kart stellen will: "Ich nehme das Heft jetzt in die Hand", sagt Koessler.
MSC-Vorsitzender Bauder weiß noch nichts von einem Gremium: "Das ist das erste, was ich höre", ist er gestern am Telefon überrascht. Er sei erst am WochenEnde aus dem Urlaub gekommen. Und überhaupt wolle er mit seinem Verein nicht "mit dem Kopf durch die Wand." Einig ist er sich aber mit Koessler darin, dass der Erdwall erst gebaut werden soll, wenn dem MSC längere Trainingszeiten zugesagt worden sind: "Vor dem Bau müssen wir das alles regeln. Wenn wir das Geld ausgeben, muss vorher Ruhe sein. Denn wir bräuchten den Erdwall sicher nicht."
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