„Bereicherung des Mathaisemarkts" eröffnet

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Für Horst Kolb und Doris Miech war es keine Eröffnung der BDS-Leistungsschau wie jede andere in den Vorjahren. Für den Vorsitzenden des Schriesheimer Bundes der Selbstständigen (BDS) und die Geschäftsführerin des Ortsverbands war es der letzte Rundgang zur Eröffnung des BDS-Zelts – zumindest in ihren Funktionen. Bekanntlich stellen Kolb und Miech ihre Ämter bei der nächsten Generalversammlung nach dem Mathaisemarkt zur Verfügung. Das mit dem "Ende einer Ära" hört sich oft so abgegriffen an. Für Kolb und Miech gilt das nicht. Aber am Samstag war noch nicht an die Zeit danach zu denken.

Groß war die Runde zur Eröffnung der Messe, auf der gut 30 Dienstleister, Handwerker und Händler präsentieren. Mit dabei waren die Ehrenbürger, Stadträte, Abgeordnete und natürlich die Weinhoheiten. Für Weinkönigin Sandra Rell und ihre Weinprinzessinnen Almut Krebs und Sophie Fleck war es der erste offizielle Termin nach der Krönung am Freitag.

Mittelständische Unternehmen seien nicht nur der Motor der Wirtschaft. Sie böten ein besonders angenehmes Arbeitsklima, eine familiäre Atmosphäre und die Möglichkeit, etwas bewirken zu können, sagte die Weinkönigin in ihrem Gruß. Gerade die Wirtschaftskrise habe die Bedeutung der Arbeitsplätze im Mittelstand unterstrichen. Unternehmerische Verantwortung werde im Mittelstand immer noch gelebt. An den BDS gerichtet, sagte Sandra: "Machen Sie weiter, schaffen Sie einen Ort der Zufriedenheit an unserer schönen Bergstraße."

Auch Bürgermeister Hansjörg Höfer lobte die Macher der BDS-Leistungsschau: "In dieser Ausstellung steckt immer viel Arbeit. Sie ist eine Bereicherung für den Mathaisemarkt über Jahrzehnte hinweg, und ich bin guter Dinge, dass das auch in den nächsten Jahren gelingen wird."

Dieses Mal ist die BDS-Leistungsschau etwas luftiger gestellt als in den Vorjahren. Ein Stand war beim Rundgang gar nicht besetzt: "Ja, es war schwer, Aussteller zu finden", so Schriesheims BDS-Vize Rolf Edelmann, der für Kolbs Nachfolge kandidiert. Dennoch ist das Angebot umfangreich, und es gibt auch Neulinge im BDS-Zelt – etwa "Fath’s Backwahn" im Gastro-Bereich, die für die Rundgänger Mengen an leckeren Brötchen deftig belegten. Diese passten gut zu den Weinen des Weinhauses Bartsch und zum Bier der Welde-Brauerei, die beide längst Institutionen im BDS-Zelt sind. Dieses Mal jedoch fast in einem eigenen kleinen Festzelt – sorgt doch die Zwischenwand im BDS-Zelt zum ersten Mal für eine Trennung von Gastro- und Messebereich. Eine Neuerung, die bei allen Beteiligten gut ankam.

Erstmals auf dem Mathaisemarkt steht überdies nicht nur der Weinheimer Zweirad-Vertragshändler "Brown & Vesper" mit seinen Vespa-Rollern und Aprilia-Maschinen, sondern auch das Sanitätshaus Kocher, das auf Elektromobile spezialisiert ist. Gleich daneben ist das Energieunternehmen EnBW zu finden, was am Montag sicher besonders Ministerpäsident Stefan Mappus freuen wird. Der Landesvater, der in einem Milliarden-Geschäft EnBW-Anteile für das Land zurückkaufte, ist Festredner der BDS-Mittelstandskundgebung.

Fast am Ende des Rundgangs hat wie immer der Honigmann aus Uzès, Damien Boileau seinen Platz, und direkt daneben werden die Weine ausgestellt, die bei der Weinprämiierung für Furore sorgten. In Vitrinen stehen sie, die Flaschen. Aber ohne Tabak, auf dessen Prämiierung der Mathaisemarkt dieses Jahr erstmals seit 1925 verzichten musste, weil der Tabakanbau in Nordbaden total eingebrochen ist.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung