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21.03.2011

Die Fanfarenzüge brachte nichts aus der Kurve

Die Fanfarenzüge brachte nichts aus der Kurve

Von Stephanie Kuntermann

Die Jury und die Zuschauer am Straßenrand waren begeistert vom Spiel der Fanfarenzüge bei strahlendem Sonnenschein. Foto: Dorn

Schriesheim. "Etwa 20000 Zuschauer sind gekommen", schätzte Bürgermeister Hansjörg Höfer nach dem Umzug des Fanfarenzugtreffens durch die Schriesheimer Innenstadt. Es waren viel mehr (siehe weiteren Bericht). Traumhaft schönes Wetter und zahlreiche neue und alt bekannte Fanfarenzüge zogen gestern die Menschenmassen an und ließen den Umzug zu einem gelungenen musikalischen Abschluss des Mathaisemarkts werden.

Vorangegangen war am Vormittag das Wertungsblasen im Festzelt. Insgesamt zwölf Fanfarenzüge waren diesmal dabei, die traditionell vom Gastgeber, dem Fanfarenzug des KSV Schriesheim, angeführt wurden.

Dicht an dicht standen die Menschen entlang der Heidelberger Straße und vor dem Kosmetikstudio "Von Schachtmeyer", auf dessen Balkon wie jedes Jahr die Jury Platz nahm. Während die Zuschauer sich an den farbenprächtigen Uniformen und Fahnen erfreuten oder den Kindern in den Fanfarenzügen einen Sonderapplaus spendeten, richteten Evelyn Riehl, Jürgen Keller und Friedhelm Oehmig ihr Augenmerk auf ganz andere Details.

Da kam es auf eine korrekte Marschordnung an, auf das synchrone Absetzen der Instrumente oder ob die Landsknechte die scharfe Kurve an der Heidelberger Straße im rechten Winkel nahmen. "Das wurde sehr unterschiedlich gemeistert", stellte Keller später fest.

Musikalisch spielten Kriterien wie "Tonreinheit", "Rhythmus" und "Stimmenausgleich" eine Rolle. Erläutert wurden die Ergebnisse nach einem weiteren Freundschaftsspiel im Festzelt im Großen Ratssaal. Erstmals wurde beschlossen, dass nicht schon hier das Geheimnis um die Sieger gelüftet werden sollte, sondern zum feierlichen Abschluss im Zelt. Also blieb es erst einmal bei den Wertungskriterien, aber auch bei einem dicken Lob von Keller: "Wir haben durchweg sehr ansprechende Leistungen gesehen, die von einem hohen Niveau zeugen." In Klasse I, den "heraldischen" Fanfarenzügen mit den schwierig zu spielenden "Naturfanfaren", nahmen diesmal immerhin acht Gruppen teil.

Klare Sieger mit der höchstmöglichen Zahl von 130 Punkten wurden die "Fränkischen Herolde Dertingen". Entsprechend euphorisch war Kellers Begründung: "Es war eine Lust, ihnen zuzuhören. Da stimmte jeder Einsatz, es war ein Zusammenspiel voller Harmonie und Spielfreude." Zweiter mit 119 Punkten wurde der Fanfarenzug Weiher, mit 114 Punkten dicht gefolgt vom Gastgeber Schriesheim, der sich trotz schwacher Besetzung von vier Fanfaren und vier Trommlern einen Achtungserfolg erspielte. "Die haben ganz schön Druck gemacht", lobte Keller.

Auf den Plätzen vier bis acht folgten die Fanfarenzüge Groß-Zimmern, Ritter Hermann Weisweil, Schloss Wolfegg, Reichstadt-Fanfaren Isny und Blau-Weiß Heidelberg. Einzige Teilnehmer in ihren Klassen II und IV waren der Fanfarenzug der "Poppelezunft Singen" und der Spielmannszug Endingen mit jeweils 120 Punkten, während die "Show-Fanfare Mannheim-Schönau" und die "Fun & Music Brassband" in ihrer Klasse III mit 103 Punkten Gleichstand erreichten – ein schöner Einstand für die Brassband, die erst im letzten November gegründet wurde und zum ersten Mal in Schriesheim dabei war.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung