Schriesheim im Bild 2023

22.08.2003

Ein Leben ohne Tanz ist für sie unvorstellbar

Wieder in Schriesheim: Tatjana Tukiendorfs Weg von der Serie "Anna" bis hin zur Absolventin der Iwanson Tanzschule in München.

Schriesheim. (stek) Tatjana Tukiendorf, 19-jährige Ausnahmetänzerin, ist nach dreijähriger Ausbildung wieder in Schriesheim. Ihre nach der Mittleren Reife begonnene Ausbildung zur Bühnentänzerin und Tanzpädagogin hat sie für drei Jahre nach München geführt, wo sie an der weltbekannten Iwanson Schule für modernen Tanz lernte.

Zur Ausbildung gehörten neben sechs Stunden Tanztraining pro Tag auch Kurse in Anatomie, Tanzgeschichte und Schauspielunterricht. "Es waren sehr harte drei Jahre. Zu Beginn der Ausbildung waren wir 33 Tänzer, zum Ende hin waren dann nur noch 16 übrig", sagt Tatjana. Ohne die Hilfe ihrer Familie und Freunde hätte sie die schwierigen Zeiten auf diesem Weg möglicherweise nicht geschafft. Ihre Mutter hat ihr mehr als einmal "den Rücken gestärkt", und hat Tatjana dadurch auf ihrem Weg gefördert. Nun ist Tatjana aber doch wieder froh, an der Bergstraße zu sein: "Ich habe immer gewusst, wo meine Wurzeln sind".

Zwar gab es in München natürlich einige Freunde, die ihre Leidenschaft für das Tanzen teilten, doch erstens zerstreuten sich die meisten nach der Ausbildung wieder in alle Himmelsrichtungen, und zweitens ist es ihr wichtig, auch mit Menschen zu tun zu haben, die nichts mit dem Tanzen zu tun haben.

Mit einem Lächeln erinnert sich Tatjana an ihre Anfänge. Mit vier Jahren sah sie die Fernsehserie "Anna". In dieser Serie wurde der Werdegang einer angehenden Tänzerin beschrieben. Mit diesen Bildern im Kopf stand für Tatjana ihr Berufswunsch fest: "Ich wollte Tänzerin werden".

Ein neues Verstehen wird möglich
Und so begann sie in Hemsbach und Schriesheim ihren langen Weg. Heute, und ganz speziell nach den letzten drei Jahren, ist Tatjana mehr denn je von ihren Zielen überzeugt. "Tanzen gehört zu den schönsten menschlichen Erfindungen, und ich wünschte mir, mehr Menschen verspürten diese Leidenschaft". Und so hat sie seit ihrer Rückkehr auch schon mehrere kleine Aufträge bei verschiedenen Ballettschulen und Modern-Dance-Factories bekommen.

Die Menschen zum Tanz (ver)-führen, ist eines ihrer großen Ziele. Besonders Deutschland hat dies in ihren Augen nötig: "Hier wird zu wenig Feuer über die Tanzfläche gegossen". Klar ist, das der Tanz vielmehr als nur ein Beruf ist. "Ich kann mir ein Leben ohne Tanz nicht mehr vorstellen." Tatjana drückt ihre Gefühle während des Tanzes aus, und ihr Körper wird zur Stimme. Wobei nicht einfach nur die Stimme ersetzt wird, sondern eine neue "Kommunikationsform" zwischen den Menschen geschaffen wird: "Ein neues und anderes Verstehen wird möglich".

Tatjana verweist in diesem Kontext darauf, dass der Tanz in der Geschichte der Menschheit eine große Rolle spielt. Und tatsächlich ist es so, dass es in früheren Gesellschaftsformen für die verschiedensten Lebenssituationen spezielle Ritualtänze oder Bewegungsabläufe gab, die der Gruppe oder dem Stamm den notwendigen Zusammenhalt gaben.

Für die Zukunft träumt Tatjana von einer eigenen Tanzschule. Um auf diesem Weg voran zu kommen, hofft sie für die nähere Zukunft auf mehr Aufträge von Tanzschulen und Veranstaltern - tanzt sie doch eigentlich bei jeder Gelegenheit. Diese Vorführungen lohnen sich, ihrer Meinung nach, auf alle Fälle für die Gastgeber, denn: "Mit Tanzen kann man fast jedes Fest mit einem Zauber belegen."

INFO: Kontakt zu Tatjana Tukiendorf kann man per Mail aufnehmen unter, T.Tukiendorf@t-online.de.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung