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23.05.2011

Schwelbrand: Krippenkinder wurden in Sicherheit gebracht

Von Stephanie Kuntermann

Schriesheim. "Feuer in der Kinderkrippe", lautete der Notruf, der gestern Nachmittag bei der Freiwilligen Feuerwehr einging. Die wurde sofort in höchste Alarmbereitschaft versetzt und traf keine vier Minuten später mit fünf Fahrzeugen an der Mehrzweckhalle ein, dicht gefolgt von einem Rettungswagen des Roten Kreuzes und einer Polizeistreife.

Am frühen Nachmittag hatte sich plötzlich dichter Rauch in den Räumen der AWO-Kinderkrippe "Rasselbande" über dem KSV Fitness Treff ausgebreitet. Zu dieser Zeit waren noch Kinder und Erwachsene im Gebäude. "Die Erzieherinnen haben sehr gut reagiert und die Kinder sofort nach draußen gebracht", bemerkte Feuerwehrkommandant Oliver Scherer. Mit seiner Mannschaft ging er der Ursache des Qualms auf den Grund, denn ein Brand war zunächst nicht auszumachen.

Auf dem Flachdach vor einer Außentür der Krippe wurden die Floriansjünger dann fündig. Hier brannte ein Balken der in Holzständerbauweise errichteten Krippe. Das Feuer griff auf die feuerfeste Isolierung über, die lediglich kokelte und qualmte. Dieser Qualm wurde von der nebenan stehenden Lüftungsanlage angesaugt und im Gebäude verteilt. "Wir haben zunächst den Brand unter Kontrolle gebracht", berichtete Scherer eine gute Stunde später.

Dazu musste ein Zugang geschaffen und jede Menge Isoliermaterial abgetragen werden. Das Problem war damit aber noch nicht gelöst, so Scherer: "Denn die Lüftung ist am Gebäude angebracht, so dass wir nicht direkt an den Brandherd konnten." Deshalb mussten die Floriansjünger versuchen, auch von innen an den Holzbalken zu gelangen. In dem Personalraum, der an die Lüftungsanlage grenzt, sägte ein zweiter Einsatztrupp die Rigipsplatten auf und entfernte auch hier die Isolierung. Angekokelte Außenwände waren zu sehen, ein Feuer aber nicht. "Das Problem dabei ist, dass sich das Feuer von drinnen durch die Konstruktion fressen kann", erklärte einer der Kameraden, und Scherer ergänzte: "Das kann jetzt noch ein paar Stunden dauern, bis wir hier fertig sind."

Was konkret hieß: Brandwache und Kontrollen mit der Wärmebildkamera. Unterdessen war die Kripo eingetroffen und beschlagnahmte die gesamte Unfallstelle. Die Ermittlungen nach der Brandursache wurden aufgenommen und laufen derzeit noch. Unterdessen bezogen die DRK-Sanitäter vor der Halle Stellung. "Sie sind zu unserer Sicherheit da", erklärte Scherer. Da die Feuerwehr mit einem starken Lüfter für Frischluft im Gebäude sorgte, war zumindest die Gefahr einer Rauchvergiftung schnell gebannt.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung