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29.06.2011
Schriesheim. (sk) Die Idee der öffentlichen Bücherschränke ist einfach, aber genial: An einem leicht zugänglichen öffentlichen Platz wird ein Bücherregal aufgestellt, aus dem sich jeder Passant kostenlos bedienen darf. Man darf Bücher entnehmen, aber auch eigene, ausgelesene Exemplare dort lassen, um sie anderen zur Verfügung zu stellen.
Bekannt wurde die Idee vor einigen Jahren durch eine ausrangierte Telefonzelle, die ein paar Berliner Leseratten mit Regalen versahen, Bücher hineinstellten und das Ganze als "kleinste öffentliche Bibliothek Deutschlands" vorstellten. Im Gegensatz zu den Zellen, die tatsächlich noch Telefone hatten, blieb diese Mini-Bibliothek von Vandalismus wie Schmierereien oder eingetretenen Glasscheiben verschont.
Neu war die Idee der öffentlichen Bücherschränke damals aber nicht mehr. Die vermutlich ältesten stehen seit 1994 in Mainz, wo zwei Stromverteiler zu Bücherwänden umgerüstet wurden, die seither den passenden Namen "Verteilerkästen" tragen. Fast jede größere deutsche Stadt hat mittlerweile einen öffentlichen Bücherschrank, Ausstattung und Inhalt sind keineswegs festgelegt. Mal ist es ein kleines Kunstwerk aus Basalt und Stahl, in dem Krimis, Biografien und Romane Platz finden, mal ein schlichtes schwedisches Sperrholzmöbel und einmal sogar, wie in Bonn-Bad Godesberg, ein kleiner Pavillon voller Bücherregale. Seit gestern hat auch Schriesheim seinen Bücherschrank, und auch er ist ganz individuell: Von der Schreinerei der Sozialen Heimstätte "Talhof" gebaut, ist das Regal aus dicken Holzbrettern millimetergenau an seinen Standort im Durchgang des Historischen Rathauses angepasst. Sogar die Farbe, die an das Falunrot schwedischer Holzhäuschen erinnert, orientiert sich an der Bemalung des Rathaus-Fachwerks. In Auftrag gegeben wurde das Regal vom Service-Club Inner Wheel Schriesheim-Weinheim (IW), der von der Stadt die Genehmigung bekam, es an diesem exponierten Platz in der Altstadt aufzustellen.
Die Innner-Wheel-Mitglieder übernahmen die erste "Befüllung" des Regals. Das war einfach, wie Präsidentin Verena Schütz erklärte: "Wir haben alle volle Bücherregale, genau wie unsere Mitglieder vom Literaturkreis." Das solle nun nicht heißen, dass man hier alte Ladenhüter finde, betonte Romy Schilling. Was die Frauen schon mal provisorisch fürs RNZ-Foto in die Regalböden stapelten, las sich eher wie ein Querschnitt durch die Bestsellerlisten der letzten Jahre: Werke von Necla Kelek fanden sich da, von Leonie Ossowski, Barbara Woods "Traumzeit" oder "Stimmen" von Dacia Maraini. Auch Dramen von Dürrenmatt oder Anne Franks Tagebuch stehen jetzt im Regal, ebenso wie Noah Gordons "Medicus" oder Michael Endes "Unendliche Geschichte".
Sogar Schriesheim-Fans kommen mit einem Bildband auf ihre Kosten, und auch an die Krimi-Leser wurde gedacht mit Schmökern wie Grishams "Der Regenmacher". Eitel Sonnenschein herrschte dagegen bei den "Machern", von denen IW-Mitglied Elske Majer fortan federführend in Sachen Bücherbestand ist.
Einen kleinen Haken hat die Sache allerdings noch, und das im Wortsinne. Ohne die Unterschrift von Stadtbaumeisterin Astrid Fath dürfe das Regal noch nicht aufgehängt werden, informierte Wirtschaftsförderer Torsten Filsinger. Heute oder morgen soll es aber auf jeden Fall soweit sein, sicherte Filsinger zu, und dann darf das Regal seinen Platz einnehmen.
Schriesheim bekommt ein öffentliches Bücherregal
Hier wird es künftig hängen, das öffentliche Bücherregal. Man kann Schmöker aus dem eigenen Bücherschrank hineinstellen und neuen Lesestoff mitnehmen. Foto: DornSchriesheim. (sk) Die Idee der öffentlichen Bücherschränke ist einfach, aber genial: An einem leicht zugänglichen öffentlichen Platz wird ein Bücherregal aufgestellt, aus dem sich jeder Passant kostenlos bedienen darf. Man darf Bücher entnehmen, aber auch eigene, ausgelesene Exemplare dort lassen, um sie anderen zur Verfügung zu stellen.
Bekannt wurde die Idee vor einigen Jahren durch eine ausrangierte Telefonzelle, die ein paar Berliner Leseratten mit Regalen versahen, Bücher hineinstellten und das Ganze als "kleinste öffentliche Bibliothek Deutschlands" vorstellten. Im Gegensatz zu den Zellen, die tatsächlich noch Telefone hatten, blieb diese Mini-Bibliothek von Vandalismus wie Schmierereien oder eingetretenen Glasscheiben verschont.
Neu war die Idee der öffentlichen Bücherschränke damals aber nicht mehr. Die vermutlich ältesten stehen seit 1994 in Mainz, wo zwei Stromverteiler zu Bücherwänden umgerüstet wurden, die seither den passenden Namen "Verteilerkästen" tragen. Fast jede größere deutsche Stadt hat mittlerweile einen öffentlichen Bücherschrank, Ausstattung und Inhalt sind keineswegs festgelegt. Mal ist es ein kleines Kunstwerk aus Basalt und Stahl, in dem Krimis, Biografien und Romane Platz finden, mal ein schlichtes schwedisches Sperrholzmöbel und einmal sogar, wie in Bonn-Bad Godesberg, ein kleiner Pavillon voller Bücherregale. Seit gestern hat auch Schriesheim seinen Bücherschrank, und auch er ist ganz individuell: Von der Schreinerei der Sozialen Heimstätte "Talhof" gebaut, ist das Regal aus dicken Holzbrettern millimetergenau an seinen Standort im Durchgang des Historischen Rathauses angepasst. Sogar die Farbe, die an das Falunrot schwedischer Holzhäuschen erinnert, orientiert sich an der Bemalung des Rathaus-Fachwerks. In Auftrag gegeben wurde das Regal vom Service-Club Inner Wheel Schriesheim-Weinheim (IW), der von der Stadt die Genehmigung bekam, es an diesem exponierten Platz in der Altstadt aufzustellen.
Die Innner-Wheel-Mitglieder übernahmen die erste "Befüllung" des Regals. Das war einfach, wie Präsidentin Verena Schütz erklärte: "Wir haben alle volle Bücherregale, genau wie unsere Mitglieder vom Literaturkreis." Das solle nun nicht heißen, dass man hier alte Ladenhüter finde, betonte Romy Schilling. Was die Frauen schon mal provisorisch fürs RNZ-Foto in die Regalböden stapelten, las sich eher wie ein Querschnitt durch die Bestsellerlisten der letzten Jahre: Werke von Necla Kelek fanden sich da, von Leonie Ossowski, Barbara Woods "Traumzeit" oder "Stimmen" von Dacia Maraini. Auch Dramen von Dürrenmatt oder Anne Franks Tagebuch stehen jetzt im Regal, ebenso wie Noah Gordons "Medicus" oder Michael Endes "Unendliche Geschichte".
Sogar Schriesheim-Fans kommen mit einem Bildband auf ihre Kosten, und auch an die Krimi-Leser wurde gedacht mit Schmökern wie Grishams "Der Regenmacher". Eitel Sonnenschein herrschte dagegen bei den "Machern", von denen IW-Mitglied Elske Majer fortan federführend in Sachen Bücherbestand ist.
Einen kleinen Haken hat die Sache allerdings noch, und das im Wortsinne. Ohne die Unterschrift von Stadtbaumeisterin Astrid Fath dürfe das Regal noch nicht aufgehängt werden, informierte Wirtschaftsförderer Torsten Filsinger. Heute oder morgen soll es aber auf jeden Fall soweit sein, sicherte Filsinger zu, und dann darf das Regal seinen Platz einnehmen.
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