Schriesheim im Bild 2023

05.08.2011

Dämmung hinter frischem Blau

Dämmung hinter frischem Blau

Die Außendämmung der Halle ist fertig. Sie wird für 1,8 Millionen Euro saniert - auch um den Energieverbrauch zu senken. Foto: Dorn

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Draußen scheint die Sonne, drinnen im Foyer der Mehrzweckhalle ist es dunkel. "Wir haben im Moment kein Licht hier", sagt Stadtbaumeisterin Astrid Fath. Sie hat sich die Zeit genommen für einen Rundgang durch die Halle, die zurzeit eine Baustelle ist. Energetisch saniert wird sie, und das für rund 1,8 Millionen Euro. Davon kommen 1,2 Millionen aus dem Konjunkturpaket II und 400 000 Euro aus dem Ausgleichsstock des Landes. Den Rest zahlt die Stadt.

Der größte Batzen davon wird für das Dach und die Dämmung der Außenfassade gebraucht. Die Halle selbst ist schon eingepackt, was man draußen am frischen Blau erkennen kann. Teil des Farbkonzeptes ist zudem ein leuchtendes Grün, das mal die Wände der Anbauten im Erdgeschoss zieren wird. Im Moment haben sie noch das Grau ihrer neuen Dämmschicht. Nicht nur äußerlich soll die Mehrzweckhalle in Zukunft frischer wirken, sondern auch das Foyer.

Das "Kassenhäuschen" am Eingang ist weg und wird nicht wieder eingebaut. Dafür wird der Windfang neu verglast und die holzverkleidete Decke in hellem Ton gestrichen. Direkt am Zugang zur Halle entstand zudem eine neue Decke aus Gipskartonplatten. Mehr Licht also im gesamten Entree, obwohl der dunkle Schieferboden drin bleibt. Hinten rechts sind die Toiletten so weit fertig für die Sanitär-Einbauten. Auch die Duschen für die Sportlerinnen und Sportler sind schon gefliest. Nebenan in einer Umkleide arbeiten zwei Handwerker an der Lüftung.

Überhaupt die Installationen. Neben der Lüftung mit Wärmerückgewinnung werden auch die Heizung, die Elektrik und der Brandschutz auf Vordermann gebracht. Davon zeugen die dicken, neuen, silber glänzenden Rohrleitungen in den Fluren des Kabinentraktes neben der Halle und in den Umkleiden selbst. "Das alles wird man später nicht mehr sehen", sagt Fath. Auch nicht die geschätzten 34 000 Euro Energieeinsparung jährlich. Die aufwändige Arbeit wird hinter Lamellen und abgehängten Decken verschwinden.

In der Halle selbst passiert wenig. Zum Beispiel gibt es keinen neuen Boden: "Weil es eben um die energetische Sanierung geht - und nicht um den Sportbetrieb", erläutert Fath. So wurde hinten, neben der Tür zur KSV-Halle, nur ein zwingend benötigter Notausgang gebaut. Auch die Mineralwolle hinter der Holzverschalung soll bis zu einer gewissen Höhe saniert werden: "Im oberen Bereich ist sie intakt, unten aber nicht." Weil gerade junge Sportler sie mit Freude zwischen den Holzlatten heraus pulen. Ansonsten bleibt die Halle im Inneren recht unangetastet. Dafür sorgte im Vorfeld auch der fällige Statiktest, der dem Hallendach eine unbedenkliche Stabilität attestierte, wie Fath berichtet. Die Stadtbaumeisterin kündigt für September einen Sachstandsbericht zur Hallensanierung an, der dem Gemeinderat vorgelegt werden soll.

Bleibt die Frage, warum es in der Halle zum Beispiel keine Sportveranstaltungen geben kann, wenn darin doch kaum Handwerker schaffen. Das sei nicht zuletzt auch ein "versicherungstechnisches Problem", so Fath: "Aber wir tun wirklich alles für einen möglichst schnellen Abschluss der Sanierung." Ob aber Sport in der Mehrzweckhalle noch im weiteren Verlauf dieses Jahr wieder möglich sein wird, will Fath nicht versprechen. Bei einer anderen Sache konnte sie dagegen Vollzug melden: Die verdreckte Pausenecke der Handwerker am Eingang der Halle ist gestern Morgen geräumt worden. Na also, es geht doch.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung