Schriesheim im Bild 2023

05.10.2011

Es gab unangenehme Überraschungen

Von Stephanie Kuntermann

Schriesheim-Altenbach. Man hätte sie sich ein wenig gelber vorgestellt, die neuen Pflastersteine, die kürzlich im Hof der Altenbacher Grundschule verlegt wurden. Etwas ähnlicher dem Muster, das Stadtbaumeisterin Astrid Fath vor dem Baubeginn im Gemeinderat zeigte. "Es nimmt sich zurück im Vergleich zum bunten Sandstein am Sockel", sagt dagegen Ortsvorsteher Alfred Burkhardt über das hellgraue Pflaster. Bei der Ortsbegehung mit den Freien Wählern (FW) hat man zudem den Eindruck, dass der Boden deutlich ebener wirkt. Dieser Eindruck täuscht nicht, bestätigt Burkhardt. Jetzt kann man im Gegensatz zu vorher ohne Treppensteigen in die Mehrzweckhalle gelangen.

Die Schwelle wurde beseitigt und auch der Höhenunterschied vor der Halle ausgeglichen, so dass dort jetzt ein etwas größeres "Plateau" entstehen kann. Neben der Eingangstreppe zur Halle soll später noch eine Rampe gebaut werden, die Treppe soll zudem eine Beleuchtung und ein Geländer erhalten. Burkhardt schwebt noch eine weitere Veränderung vor: Er würde gern das große, braun gestrichene Stahltor entfernen lassen, das die ehemalige Kegelbahn zum Schulhof abgrenzt. Mit einem Mauerdurchbruch auf Höhe der Fenster könnte man hier einen Durchgang schaffen und vielleicht einmal ein kleines Café eröffnen: "Denn ich sehe hier im Sommer immer die Mütter mit ihren Kindern im Hof sitzen. Für die wäre das doch schön."

Im großen Ganzen sei man bislang im Kostenrahmen geblieben, fährt Burkhardt fort. Allerdings, und das hatte schon Bürgermeister Hansjörg Höfer im Vorfeld der Bauarbeiten befürchtet, gab es beim Abtragen des alten Bodenbelags ein paar unangenehme Überraschungen. Etwa die kaputten Ton-Fallrohre am Grundschulgebäude, durch die das Regenwasser direkt ins Erdreich am Gebäude sickern konnte. Sie wurden durch neue Kunststoffrohre ersetzt. "Eher eine Kleinigkeit" seien die Boden-Unebenheiten gewesen, die sich durch Lehmeinlagerungen ergeben hatten. Der neue, zum Teil eingeebnete Untergrund hält mittlerweile auch stärkeren Belastungen stand.

Ärgerlicher war da schon die Entdeckung, die bei der alten Bachverdolung gemacht wurde. Die Betonrohre, durch die der Bach im Hofbereich unterirdisch fließt, waren an mehreren Stellen unterbrochen. Anstelle eines anderen Rohres gab es nur einen Schacht, allerdings ohne Boden. Das Erdreich darunter war nach vielen Jahren vom Bachwasser ausgewaschen und musste betoniert werden. "Durch diese unvorhergesehenen Maßnahmen haben wir eine Teuerung drin", sagt Burkhardt. Auch eine Verzögerung war "drin", verursacht durch lange Lieferzeiten für die Mauersteine. Gerade wird der erste der großen Sandsteinblöcke eingesetzt, die das Gelände mit Ausnahme der talseitigen Ecke einfassen werden. "Dort kommt eine Treppe mit einem Tor hin. So fährt man von unten nicht auf eine Mauer zu, und die Kinder können nicht einfach auf die Straße laufen", sagt Burkhardt. Zu besonderen Anlässen soll das Tor geöffnet werden.

Noch wirkt das Ganze recht unspektakulär, doch Burkhardt verweist auf die ausstehenden Bäume. Sieben sollen in einer Reihe parallel zur Straße gesetzt werden, weitere drei sollen das Gelände zur Talseite hin begrenzen. FW-Stadtrat und Gärtnermeister Heinz Kimmel äußert Bedenken: "Sieben Bäume, das erscheint mir viel." Noch könne darüber diskutiert werden, antwortet Burkhardt. In den Herbstferien sollen die Bäume gepflanzt werden, der Gemeinderat muss vorher noch über die Baumart entscheiden. "Wir hätten gern Linden", sagt Burkhardt. Eine Fortsetzung alter Traditionen, anknüpfend an die alte Linde vor dem Gasthaus "Flößer". Egal, ob es Linden oder andere Gewächse werden, Burkhardt ist sich sicher: "Wenn erst die Bäume stehen, haben wir hier wirklich einen Platz."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung