Schriesheim im Bild 2023

05.10.2011

Die Züge fahren am 6. November wieder

Die Züge fahren am 6. November wieder

´Ein Sorgenkind´ der Rhein-Neckar-Verkehr: Mehr Hangwasser als nach den Baugrunduntersuchungen erwartet erschwerten die Arbeiten an der Haltstelle ´Rosenbrunnen.´ Foto: Dorn

Von Lutz Engert

Weinheim. Steffen Magin blickte gestern Morgen überaus zufrieden drein. "Ich freue mich, wenn Sie demnächst unsere Linie fünf nutzen", diktierte der Projektleiter der Rhein-Neckar-Verkehr (rnv) mit einem Augenzwinkern den versammelten Pressevertretern in die Notizblöcke. Über eine Stunde nahmen sich Magin und seine Kollegin Doris Vogt Zeit, um über den zweigleisigen Ausbau der OEG zwischen Schriesheim und Weinheim zu informieren. Die Arbeiten liegen in den letzten Zügen, aber auch ein wenig hinter dem Zeitplan. Nach derzeitigem Stand wird der Betrieb am 6. November wieder aufgenommen. Ursprünglich ging die rnv davon aus, dass der Ausbau Ende Oktober beendet werden könnte.

Die leichtere Verzögerung war aber kein großes Thema. "Das ist angesichts der Größe der Maßnahme ja fast eine Punktladung", freute sich ein Teilnehmer der Bustour. Fast 60 Millionen Euro "verbaut" die rnv auf der gut neun Kilometer langen Strecke. Los ging die Fahrt am Weinheimer OEG-Bahnhof. Dort sind bereits zwei von drei Gleisen im Betrieb. Die Züge fahren die Haltestellen seit gut zwei Wochen wieder von Norden aus an. Rund um den Bahnhof wird allerdings kräftig gewerkelt - vor allem am Übergang Moltkestraße. Dieser wird nach Auskunft von Magin "voraussichtlich am 21. Oktober" wieder geöffnet. Ab kommender Woche ist der Suez-Kanal einseitig gesperrt. Der Verkehr in Richtung Weststadt muss umgeleitet werden.

Wie Magin erläuterte, sind die Arbeiten an neun von insgesamt elf Übergängen beendet. Bis auf einen kleinen Abschnitt in zwischen Rosenbrunnen und OEG-Bahnhof sind auch schon alle Gleise verlegt. Hand anlegen müssen die Arbeiter der Firma Leonhard Weiss auch noch in Schriesheim - am Übergang Passein. Kräftig gefordert waren die Bauarbeiter in der vergangen Wochen an der Haltestelle "Rosenbrunnen. "Unser Sorgenkind", wie Magin zugab. Mehr Hangwasser als nach den Bauuntersuchungen erwartet, erschwerten die Bauarbeiten. Eine sogenannte Sickerpackung musste zusätzlich eingebaut werden. "Wir bleiben aber im Budget", betonte Magin. Die zusätzlichen Kosten werden durch Einsparungen an anderer Stelle gedeckt. Nicht sparen wird die rnv an neuen Pflanzen. Nachdem Anwohner in jüngster Vergangenheit Kritik an den radikalen Rodungsmaßnahmen übten, sicherte Vogt die Begrünung zu. "Wir versuchen es noch in diesem Jahr", sagte die Projektleiter.

Nahezu abgeschlossen sind die Arbeiten an den Haltestellen Pilgerhaus, Lützelsachen und Hohensachsen, der barrierefreie Ausbau ist deutlich erkennbar. Kleinere Arbeiten an den Fuß- und Radwegen stehen allerdings noch aus. In Lützelsachsen werden in Kürze auch eine Schranke und eine Ampel installiert. Etwas mehr zu tun haben die Weiss-Arbeitskolonnen in der Prankelstraße. Dort werden in den nächsten Wochen noch die bislang fehlenden Signale und Ampelanlagen aufgebaut. An der Einmündung Prankelstraße und Lortzingstraße wird in nächster Zeit weiter an der Gashochdruckleitung und an der Herstellung des Gehwegs an der Westseite gearbeitet. Gegen Ende Oktober muss die Prankelstraße wegen Asphaltarbeiten noch einmal halbseitig gesperrt werden. Die Zufahrt zum Höcherweg ins Gewerbegebiet bleibt über den Bahnübergang aber weiterhin möglich.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung