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Badische Bergstraße soll verstärkt Tagestouristen anlocken
Von Stephanie Kuntermann
Schriesheim. Man wäre schon mal neugierig gewesen, was da so alles drin steckt: Als Abschluss der Gartenwanderung entlang der Bergstraße erhielt Bürgermeister Hansjörg Höfer den offiziellen Abschlussbericht des "ILEK"-Projekts. Das "Integrierte Ländliche Entwicklungsprojekt", ein Landesförderprogramm, um die interkommunale Zusammenarbeit anzukurbeln, war mit dem Bericht indes noch keinesfalls abgeschlossen.
Beendet war lediglich die Vorbereitungsphase, während der einige Vertreter der sechs beteiligten Bergstraßengemeinden (Laudenbach, Hemsbach, Weinheim, Hirschberg, Schriesheim und Dossenheim) verschiedene Bereiche ausgeguckt hatten, bei denen entlang der Bergstraße noch Verbesserungsbedarf besteht.
Herausgekommen war die Idee der "Blühenden Badischen Bergstraße", die ein Anziehungspunkt für Naherholung und Tagestourismus werden soll. Dafür soll das Netz der Wanderwege verbessert werden, außerdem soll erreicht werden, dass alle Parzellen entlang der Wege und in den Weinbergen bearbeitet werden. Festgestellt wurde nämlich, dass viele Grundstücke mit der Zeit verwildern, weil die Besitzer entweder zu alt werden oder die Grundstücke wegen der schlechten Erschließung nicht mehr erreichen können.
Eine Situation, die im Rahmen der "ILEK"-Umsetzung geändert werden soll. Höfer war nach der Wanderung beeindruckt von der landschaftlichen Vielfalt entlang der Bergstraße: "Im Bereich Hirschberg gibt es viele Hohlwege, dafür ist die Gemeinde bekannt." Gärten und Weinberge entlang des Weges seien kleinteiliger als in Schriesheim. Dort dominiert der Weinbau, es gibt weniger Gärten. "Damit hat man eine bessere Sicht in die Rheinebene", so Höfer.
"Über 100 Menschen haben sich auf den Weg gemacht", bemerkte Landrat Stefan Dallinger, als die Wandergruppe, die am frühen Nachmittag von Großsachsen aus gestartet war, drei Stunden später vor dem Schriesheimer Rathaus ankam. Er selbst war übrigens nicht mit gewandert, aber sein Satz war auch eher als Metapher zu verstehen, dass mit der Umsetzung der Pläne nun bald begonnen werden soll. "Es ist ein unheimliches Potenzial, was da drinsteckt", bewunderte Dallinger den dicken Ordner, der an Schriesheims Bürgermeister Hansjörg Höfer übergeben wurde. "Die Modellprojektphase ist damit abgeschlossen", formulierte Projektbetreuer Matthias Güthler vom Ludwigsburger Büro "Ökologie-Planung-Forschung", das für einen Gesamtbetrag von knapp 23.000 Euro die Begleitung der Vorbereitungen übernahm.
Was nun für Schriesheim konkret "drinsteckte", formulierte Höfer in wenigen Sätzen: "In einem ersten Schritt wollen wir das Projekt ,Blühende Badische Bergstraße ' umsetzen." Nämlich durch die Pflanzung von Zierkirschenbäumen entlang der Straßenbahnstrecke Schriesheim-Hirschberg.
Der zweite Umsetzungsschritt geht im wahrsten Sinne des Wortes in die andere Richtung: Um die Wanderwege zwischen Schriesheim und Dossenheim durchgängiger zu machen, will die Stadt Grundstücke aufkaufen. Wo Wanderwege bis jetzt im "Nirwana" enden, soll es künftig weiter gehen bis in die Nachbargemeinde.
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