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14.06.2012

Damenmannschaft scheitert an Umkleiden

Damenmannschaft scheitert an Umkleiden

Die CDU-Fraktion war die einzige, die auf das Schreiben des SV reagierte. Mit dem Verein schaute sie sich die Umkleiden an und machte sich ein Bild von der Platznot. Foto:Dorn

Schriesheim. (sk) Eigentlich war es ja "nur" die Einladung zur Aufstiegsfeier des SV Schriesheim. Um den Aufstieg der Herren in die Kreisliga Mannheim gebührend zu feiern, lud der Verein Mitglieder, Freunde und Honoratioren in die Scheuer von Werner Morast ein.

Doch der zweite Teil des Schreibens, das SV-Vorsitzender Lothar Götzmann an Gemeinderäte, Bürgermeister und Fraktionssprecher richtete, alarmierte CDU-Fraktionssprecher Paul Stang. Darin war die Rede von fehlenden Umkleide- und Duschräumen. Ein Raumproblem, das sich mittlerweile nachteilig auf den ganzen Spielbetrieb der Fußballer auswirkt. Stang trommelte seine Fraktion zusammen und stattete den Fußballern auf dem Sportgelände einen Besuch ab. Dort warfen die Stadträte zuerst einen Blick in die Kellerräume unter dem Vereinsheim. Dort gibt es zwei kleine Umkleideräume, daneben jeweils eine Mannschaftsdusche.

"Unsere Kapazitäten sind überschritten", sagte Jugendleiter Gerhard Herr. Denn die Räume würden von Fußballern aller Mannschaften, den Leichtathleten des TV Schriesheim und den Baseballern vom Baseballclub "Die Raubritter" benutzt. Da wird es schon eng, wenn eine Heim- und eine Gastmannschaft auf dem Platz stehen. Wenn aber, wie am Samstag vor 14 Tagen, die erste und die zweite Herrenmannschaft spielen und auch noch die Baseballer die Räume nutzen, werden die Zustände vollends chaotisch, so Götzmann: "Teilweise schicken wir schon Fußballer zum Umkleiden in die Container oder auch in unseren Vereinsraum."

Das Problem entstand im Laufe der letzten Jahre, als das Interesse am Fußball zunahm und aus den anfänglichen Spielgemeinschaften mit befreundeten Vereinen eigenständige Mannschaften wurden. "Wir haben teilweise drei Mannschaften auf dem Platz, die Kinder stehen oft Schlange vor der Dusche", schilderte Herrs Stellvertreter Sebastian Schromm die Zustände nach dem Training. Der Verein trainiert mittlerweile 200 Jungen in 14 Kinder- und Jugendmannschaften.

Mädchen- und Frauenmannschaften gibt es nicht, auch wenn das Interesse groß ist. Nicht zuletzt durch die Schulkooperation, die Herr verwaltet. "Wir könnten im Prinzip jedes Jahr eine Mädchenmannschaft stellen", erklärte Herr. Doch da die vorgeschriebenen Damenumkleiden fehlen, müsse der Verein die Kinder immer wieder wegschicken, sodass jetzt viele in den Vereinen der Umgebung wie Leutershausen, Wilhelmsfeld oder Ladenburg spielen.

Wo und wie neue Duschen gebaut werden könnten, wolle der Verein nicht festlegen. "Wir könnten uns vorstellen, dass dazu der derzeitige Kiosk entsprechend erweitert wird", bemerkte Götzmann. Aus eigener Tasche will der Verein die Duschen nicht zahlen, schon weil er sie nicht allein nutzen würde. "Außerdem haben wir bereits den Kunstrasenplatz finanziert. Irgendwo ist die Schmerzgrenze", erinnerte Sportfördervereins-Vorsitzender Peter Appel an die 150 000 Euro teure Investition, die der Verein vor einigen Jahren tätigte. Sie kommt auch der Stadt zugute, nutzen doch die Sportklassen ebenfalls den Kunstrasenplatz. "Wir wollten das Thema Umkleideräume anstoßen, damit Bewegung da reinkommt", ergänzte Appel. Ein Anliegen, dem sich weder Stang noch seine Fraktion verschließen wollten. "Der Platz reicht wirklich hinten und vorn nicht", sagte der Fraktionssprecher und versprach, sich für den SVS starkzumachen: "Wir werden fordern, dass ein entsprechender Betrag in den nächsten Haushalt eingestellt wird." Als bislang einzige Gemeinderatsfraktion hatte übrigens die CDU auf Götzmanns Schreiben reagiert.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung