Schriesheim im Bild 2023
schriese.de zieht um!
zu den neuen Bilderserien
14.06.2012
Schriesheim. (sk) Es hat einen prachtvoll kolorierten Papiereinband, und auf dem breiten Buchrücken prangt der Titel in dottergelben Buchstaben: Alexandra Ripleys "Scarlett" zieht schon von Weitem die Blicke auf sich, wenn man auf das Bücherregal am historischen Rathaus zugeht. Direkt daneben steht Margaret Mitchells "Vom Winde verweht".
Die beiden Bücher stehen im "offenen Bücherregal" im Durchgang des Alten Rathauses. Wer sie mitnehmen will, der darf sich bedienen. "Nutzen Sie das Regal, um Bücher zu tauschen", ist in den Regeln an der linken Regalseite zu lesen. Eine weitere lautet: "Nehmen Sie nie das letzte Buch, ohne dafür eins reinzustellen." Außerdem sollte man keine neuen Bücher hineinstellen, wenn das Regal voll ist. Das war's dann aber auch schon mit den Regeln. Möglicherweise ist das der Grund, weshalb die Idee des offenen Bücherregals so gut funktioniert.
"Das Regal ist immer in einem sehr ansprechenden Zustand, es hat noch nie jemand hier Kartons abgestellt", sagt Romy Schilling. Die Pressesprecherin des "Inner Wheel"-Clubs Schriesheim-Weinheim (IW) ist begeistert davon, wie gut die Schriesheimer die Spende des Serviceclubs angenommen haben. Gespendet wurde vor einem Jahr das hölzerne Regal, das die IW-Mitglieder in der Schreinerei der Sozialen Heimstätte Talhof bauen ließen. Damit es zur Architektur des alten Rathauses passte, wurde es im selben satten Rotton gestrichen wie das Fachwerk. Seither sieht IW-Mitglied Elske Majer jede Woche nach dem Rechten, ordnet die Bücher und stellt auch mal das eine oder andere vom Club gespendete Buch dazu. Das meiste kommt allerdings von den Nutzern selbst.
"Wenn ich da räume, kommen sofort Leute und gucken, was es Neues gibt", berichtet Majer. Der Hit, so ist ihre Erfahrung nach einem Jahr "Bücherregal", sind die Kinderbücher. Das Bücherregal gehört zu den IW-Sozialprojekten, erklärt Bettina von Hohnhorst, als "incoming president" die künftige IW-Vorsitzende. Andere Schriesheim-Projekte sind das Café im Altenheim Stammberg, der Flohmarktstand beim Straßenfest und zu Weihnachten die Geschenkekiste für den "Talhof" oder die Paketaktion für das Sozialamt. Mit dem Bücherregal wolle man die Leser anlocken, fährt Hohnhorst fort. Manchmal funktioniert das wunderbar, wie im Fall der Teenagerin, die im Regal die ersten drei Bände von George R. R. Martins Fantasy-Epos "Das Lied von Eis und Feuer" fand. Erst verschlang sie alle Bücher, dann infizierte sie Freunde und Eltern mit der Begeisterung für die Serie. Die Eltern hatten schließlich keine Ruhe mehr, bevor nicht auch die nächsten sechs Folgebände angeschafft waren. Bei durchschnittlich 500 Seiten pro Wälzer keine Kleinigkeit.
Nicht von allen Büchern geht indes dieselbe Sogwirkung aus. Ein Lateinbuch von 1941, das die Mutter des Mädchens mitbrachte, kam weniger gut an. Aber bereits einen Tag später stand es schon wieder im Regal. Ein Desinteresse an alten Sprachen kann man den Schriesheimern trotzdem nicht nachsagen: Das Buch fand wenige Tage später doch noch einen Liebhaber.
Leser locken
Elske Majer, Bettina von Hohnhorst und Romy Schilling (v.l.) freuen sich über die gute Resonanz auf das Bücherregal. Foto: DornSchriesheim. (sk) Es hat einen prachtvoll kolorierten Papiereinband, und auf dem breiten Buchrücken prangt der Titel in dottergelben Buchstaben: Alexandra Ripleys "Scarlett" zieht schon von Weitem die Blicke auf sich, wenn man auf das Bücherregal am historischen Rathaus zugeht. Direkt daneben steht Margaret Mitchells "Vom Winde verweht".
Die beiden Bücher stehen im "offenen Bücherregal" im Durchgang des Alten Rathauses. Wer sie mitnehmen will, der darf sich bedienen. "Nutzen Sie das Regal, um Bücher zu tauschen", ist in den Regeln an der linken Regalseite zu lesen. Eine weitere lautet: "Nehmen Sie nie das letzte Buch, ohne dafür eins reinzustellen." Außerdem sollte man keine neuen Bücher hineinstellen, wenn das Regal voll ist. Das war's dann aber auch schon mit den Regeln. Möglicherweise ist das der Grund, weshalb die Idee des offenen Bücherregals so gut funktioniert.
"Das Regal ist immer in einem sehr ansprechenden Zustand, es hat noch nie jemand hier Kartons abgestellt", sagt Romy Schilling. Die Pressesprecherin des "Inner Wheel"-Clubs Schriesheim-Weinheim (IW) ist begeistert davon, wie gut die Schriesheimer die Spende des Serviceclubs angenommen haben. Gespendet wurde vor einem Jahr das hölzerne Regal, das die IW-Mitglieder in der Schreinerei der Sozialen Heimstätte Talhof bauen ließen. Damit es zur Architektur des alten Rathauses passte, wurde es im selben satten Rotton gestrichen wie das Fachwerk. Seither sieht IW-Mitglied Elske Majer jede Woche nach dem Rechten, ordnet die Bücher und stellt auch mal das eine oder andere vom Club gespendete Buch dazu. Das meiste kommt allerdings von den Nutzern selbst.
"Wenn ich da räume, kommen sofort Leute und gucken, was es Neues gibt", berichtet Majer. Der Hit, so ist ihre Erfahrung nach einem Jahr "Bücherregal", sind die Kinderbücher. Das Bücherregal gehört zu den IW-Sozialprojekten, erklärt Bettina von Hohnhorst, als "incoming president" die künftige IW-Vorsitzende. Andere Schriesheim-Projekte sind das Café im Altenheim Stammberg, der Flohmarktstand beim Straßenfest und zu Weihnachten die Geschenkekiste für den "Talhof" oder die Paketaktion für das Sozialamt. Mit dem Bücherregal wolle man die Leser anlocken, fährt Hohnhorst fort. Manchmal funktioniert das wunderbar, wie im Fall der Teenagerin, die im Regal die ersten drei Bände von George R. R. Martins Fantasy-Epos "Das Lied von Eis und Feuer" fand. Erst verschlang sie alle Bücher, dann infizierte sie Freunde und Eltern mit der Begeisterung für die Serie. Die Eltern hatten schließlich keine Ruhe mehr, bevor nicht auch die nächsten sechs Folgebände angeschafft waren. Bei durchschnittlich 500 Seiten pro Wälzer keine Kleinigkeit.
Nicht von allen Büchern geht indes dieselbe Sogwirkung aus. Ein Lateinbuch von 1941, das die Mutter des Mädchens mitbrachte, kam weniger gut an. Aber bereits einen Tag später stand es schon wieder im Regal. Ein Desinteresse an alten Sprachen kann man den Schriesheimern trotzdem nicht nachsagen: Das Buch fand wenige Tage später doch noch einen Liebhaber.
Copyright (c) rnz-online
Schriese aktuell ...
»14.12.2022
Wie Aida und Papageno die Oper retten
»09.12.2022
Warum ein Großteil der Sirenen stumm blieb
»03.12.2022
Wieso viele Bäume immer noch Blätter tragen
»02.12.2022
Ladenlokale in der Altstadt müssen bleiben
»30.11.2022
Branichtunnel Mitte Dezember nachts gesperrt
»19.11.2022
Weihnachtsdorf meldet sich wieder zurück
»19.11.2022
Der Abriss des Kompressorenhauses ist ausgesetzt
»16.11.2022
Zwei Poller für die Heidelberger Straße?
»07.11.2022