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07.11.2012

Und plötzlich stand das Auto in Flammen

Und plötzlich stand das Auto in Flammen

Von Stephanie Kuntermann

Schriesheim. Die Situation ist der Horror für jeden Autofahrer: Auf einmal beginnt es unter der Motorhaube zu qualmen, man stoppt, und schon schlagen Flammen aus dem Motor. Am Dienstag Nachmittag passierte genau das einer älteren Frau, die mit ihrem VW Golf aus Freiburg in die Weinstadt gekommen war, um Bekannte zu besuchen.

In der Edelsteinstraße fing ihr Auto beim Fahren Feuer. Die Frau stoppte, stieg aus, wollte dann aber doch noch schnell ihre Wertsachen aus dem Wagen holen. Aber da waren die Flammen schon meterhoch. Ein Passant, der mit dem Rad unterwegs war, hielt die Frau von ihrem Golf fern. Vermutlich rettete er ihr damit das Leben, denn nur eine Minute später brannte das ganze Fahrzeug. Rauch und schwarzer Qualm verhinderten die Sicht.

Offensichtlich verwirrt, versuchte die Fahrerin noch mehrmals, zu ihrem Auto zu gelangen, doch der Radfahrer ließ sich nicht abwimmeln und brachte sie hinter dem Zaun eines Nachbarhauses in Sicherheit. Es knallte ein paar Mal, als die Reifen platzten, danach rollte der Wagen die Edelsteinstraße einige Meter bergab, bis er von einem Zaunpfahl gestoppt wurde. Kurz darauf traf die Freiwillige Feuerwehr mit zwei Fahrzeugen und 17 Mann an der Unfallstelle ein.

Mit Wasser und Lösch-Schaum gingen die Kameraden gegen die Flammen vor, einer von ihnen unter Atemschutz. Weiter unten sicherten sie die Straße. Wenig später waren die Flammen unter Kontrolle und die Straße bedeckt von weißem Schaum. Das Fahrzeug brannte komplett aus, in den Flammen waren die Inneneinrichtung und sogar das Lenkrad geschmolzen. Glück im Unglück: Ein am Straßenrand abgestellter Renault trug trotz der gewaltigen Hitze keine sichtbaren Schäden davon, und auch bei seiner unfreiwilligen Fahrt den Berg hinunter beschädigte der Unfallwagen keine anderen Autos. An der Stelle der Straße, wo das Auto Feuer gefangen hatte, blieben nur einige verschmorte Plastikteile und das VW-Logo übrig, während die verkohlten Reifen eine schwarze Spur auf dem Asphalt hinterließen.

"Wer weiß, ob man die Brandursache überhaupt feststellen kann", überlegte Feuerwehrkommandant Oliver Scherer. Die Polizei, die mit zwei Beamten vor Ort war, ermittelt jedenfalls. Den besonnenen Radfahrer konnten die Beamten allerdings nicht mehr ermitteln, er war bereits weiter gefahren.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung