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12.11.2012

Grüne fordern erneut Schulsozialarbeiter

Schriesheim. (cab) Im April war die Grüne Liste (GL) mit ihrem Antrag gescheitert. Die Mehrheit von CDU, Freien Wählern und FDP war gegen die Einstellung eines städtischen Schulsozialarbeiters. Doch die GL-Stadträte lassen nicht locker. Mit Datum vom 8. November stellten sie den Antrag erneut. Laut Hauptamtsleiter Edwin Schmitt wird der Gemeinderat darüber in seiner Sitzung am 28. November beraten. Im RNZ-Gespräch erläuterte Gisela Reinhard den erneuten Vorstoß ihrer Fraktion.

Die Situation der kommunalen Jugendsozialarbeit in Schriesheim habe sich seit dem Frühjahr in keiner Weise geändert. Noch immer muss der zuständige Mann, Joachim Lautenschläger, offene Angebote, die Begleitung des Jugendgemeinderates (JGR) und die schulische Jugendsozialarbeit alleine stemmen. Zu viel für einen alleine, meinen nicht nur die Grünen. Reinhard erinnerte daran, dass der JGR, die Schülermitverantwortungen der drei Schulen des Schulzentrums und auch die Verwaltung selbst ähnlich argumentiert hätten. Und nicht zuletzt hätten sich alle Schulleitungen für einen Schulsozialarbeiter ausgesprochen.

Zudem gibt es neue Entwicklungen, die die Grünen dazu ermutigten, ihren Antrag erneut zu stellen. So setze die grün-rote Landesregierung den Ausbau der Schulsozialarbeit durch finanzielle Förderung fort - mit jährlich 15 Millionen Euro, beziehungsweise einer pauschalen Förderung von 16 700 Euro pro Vollzeitstelle. Ein Grund, warum sich in der Nachbarschaft in Sachen Schulsozialarbeit einiges tut. In Ladenburg kam eine zweite halbe Stelle für die Merian-Realschule dazu, in Weinheim gab es jüngst drei neue Stellen. "Wenn wir also nichts tun, hängen wir hinten dran", sagte Reinhard. Dabei seien die drei Grund- und die drei Weiterführenden Schulen wichtige Standortfaktoren der Stadt, "die nachhaltig weiterentwickelt werden müssen".

Zumal die Schule inzwischen immer mehr Lern- und Lebensort für Kinder und Jugendliche sei - und das faktisch oft ganztags. "Es geht darum, die Schulen stark zu machen. Und es geht dabei nicht um 'soziale Brennpunkte'", betonte Reinhard, denn, so die pensionierte Lehrerin: "Soziale und familiäre Problemlagen, zwischenmenschliche Konflikte, machen vor keiner Schulart Halt." Ein Beispiel dafür ist Mobbing.

Schulsozialarbeit lebe von der Präsenz, der "Verortung" an der Schule, so Reinhard. Nur so sei der Schulsozialarbeiter für Lehrer, Schüler und auch Eltern direkt erreichbar. Aufgaben sehen die Grünen für eine solche Fachkraft genug: Entlastung der Lehrer, wenn sich Schüler in Krisensituationen befinden, zudem sozialpädagogische Angebote oder das ganze Feld präventiver Maßnahmen - sei es gegen Gewalt, Sucht oder Schikanen. Ferner die Kooperation mit außerschulischen Beratern wie im Falle der Projekte beim Übergang von der Schule in den Beruf. Zu tun gäbe es viel für einen Schulsozialarbeiter. Nach Überzeugung der Grünen auch in Schriesheim.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung