Schriesheim im Bild 2023

01.12.2012

"Beispielhafte Einbeziehung der Bürger"

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Viele Details der Gestaltung werden Sache der Ausführungsplanung sein. Der steht nichts mehr im Wege, seit der Gemeinderat am Mittwochabend den grundsätzlichen Entwürfen zur Gestaltung der beiden öffentlichen Plätze am OEG-Areal zustimmte.

Die Planung liegt in den Händen von Thomas Thiele von der MVV Regioplan. Er stellte die Platzkonzepte nochmals vor. Ein Bouleplatz, amorphe Flächengliederungen sowie eine Öffnung der Unterführung durch eine Böschung oder Sitzstufen sind wesentliche Gestaltungskriterien des nördlichen, 1250 Quadratmeter großen Platzes im Bereich des heutigen Raiffeisenmarktes. Rote Arkaden, die eventuell Wasserspiele überspannen, zudem Pflasterbänder in den Lauf- und Sichtachsen sind prägnant am südlichen Platz, der 2175 Quadratmeter groß ist. Viele Ideen flossen aus dem Bürgerwettbewerb in die Pläne.

Mögliche Standorte für die etwa 130 geplanten (überdachten) Fahrradstellplätze nannte Thiele ebenfalls - etwa an der auf Höhe der Theodor-Körner-Straße verschwenkten Schillerstraße, die beidseits Gehwege bekommen soll, direkt am Bahnhof oder westlich des geplanten Burkhardt/Witteler-Gebäudes. Wobei Paul Stang (CDU) später davor warnte, die Radständer zu weit weg vom Bahnhof zu bauen: "Sonst stehen die Fahrräder auch in Zukunft an den Zäunen." Karl Reidinger (CDU) lobte eingangs der Aussprache die "konstruktiven Vorschläge". Die Einbeziehung der Bürger bei der Gestaltung "am Eingangstor" zur Stadt sei beispielhaft gewesen. Ein Knackpunkt sei jetzt die Gestaltung an der Unterführung. Details seien abzuwägen. Die Planung nehme immer mehr Gestalt an, erkannte Heinz Waegner (GL) wohlwollend. Die geplante Beleuchtung mit LED-Lampen sei zwar nachhaltig, "wir werden sie aber leider noch immer ohne Ökostrom betreiben".

Dass die Entwürfe die effektive Arbeit des Gestaltungsbeirats widerspiegeln, betonte Jutta Becker (FW). Die ausgesuchten Laternen seien umweltfreundlich und in ihrer Art zeitlos. Die könne man auch bei der Umstellung der gesamten Straßenbeleuchtung in der Stadt verwenden. Die Öffnung der Unterführung sei ein positives Beispiel für eine Idee aus dem Bürgerwettbewerb. Gabriele Mohr-Nassauer (SPD) wünschte sich, dass man das eine oder andere Gestaltungsdetail vor dem Rotstift retten könne. Sehr gelungen sei das alles, signalisierte schließlich auch Wolfgang Renkenberger (FDP) seine Zustimmung.

Schließlich ging Thiele noch auf die Anregung aus dem RNZ-Leserbrief von Joachim Maier ein. Dieser hatte für den östlichen Ausgang der Unterführung eine weitere Rampe nach Norden vorgeschlagen. Dazu Thiele: "Wenn wir die Unterführung anpacken, dann müssen wir sie behindertengerecht ausbauen. Das ist die Rechtslage." Man brauche dann "irrsinnig lange Rampen", die auf westlicher Seite Eingriffe in Privatgrundstücke nötig machen würden. Oder man müsse Aufzüge bauen, warnte Thiele vor den Betriebskosten und Vandalismus. Zudem: Die Kosten für solch einen Ausbau würden an der Stadt hängen bleiben. Und die seien in ihrer Höhe nicht vertretbar.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung