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07.03.2014

Altenbacher Kirche soll Herz des Ortsmittelpunktes werden

Die Abrissarbeiten an der evangelischen Kirche in Altenbach haben begonnen. Nach dem Vorbau soll der Turm abgetragen werden.

Von Silvia Rothenburger

Schriesheim. Die Evangelische Kirche in Altenbach ist seit gestern auch baulich eine "offene Kirche". Nach den Vorarbeiten durch die örtliche Baufirma Steffen Bernd, die auch für den Rohbau zuständig ist, rollte die mit dem Abriss beauftragte Firma Orth an, und der Bagger fraß sich Stück für Stück in den Vorbau hinein. Bereits gegen 10 Uhr war der obere Teil der Altenbacher Kirche samt altem zugemauertem Fenster im Giebel sichtbar.

"In zwei Tagen sind wir mit dem Abriss des Vorbaus soweit fertig", so die Leute von Orth. Wer ihnen eine Weile zusah, glaubte es; ohne Abrissbirne und ohne viel Staub aufzuwirbeln ging der Abriss vonstatten. Die Kirche selbst wird ja als Gebäude erhalten bleiben und im Inneren neu gestaltet. Die Prinzipalien und die neue Orgel sind bestellt und kommen nach dem Umbau wohl auch pünktlich in Altenbach an. Die Vorderfront nebst Kirchenvorhof wird laut Planung dagegen ein total neues Gesicht erhalten und Teil der neuen Ortsmitte werden.

Auf den Start der Bauarbeiten haben alle mit dem Kirchenumbau Betrauten lange gewartet. Bereits im Frühjahr 2013 war in einer großen Aufräumaktion im Kirchenvorbau, im Kirchturm und im Gemeindehaus-Speicher (wir berichteten) alles für den Baubeginn vorbereitet worden. Da zeigten sich die vielen Helfer noch optimistisch, dass es bald losgehen würde. Immerhin sah die Ausschreibung den Abriss von Vorbau und Turm für Ende Juli 2013 vor. Doch der Baubeginn verzögerte sich immer wieder. Zahlreiche ehrenamtliche Stunden wurden seitdem geleistet. Auch die Entkernung der Kirche, der Ausbau von Kupferleitungen, Heizung, Holzböden und Seitenteilen sowie die Sanitärarbeiten bewältigten die Schaffer. Beim Turmabriss, der sich unmittelbar an den Abriss des Vorbaus anschließen soll, wird es schwieriger, erklärte Diakon Klaus Nagel, "da ist laut Gutachten Sondermüll zu beachten. Schadstoffe müssen getrennt entsorgt werden. Der Turm wird eingerüstet, mit Plane versehen und dann Stück für Stück von oben abgetragen".

Der Turm selbst war sanierungsbedürftig, sonst wäre es kaum zu diesem Totalumbau gekommen. Rund 200.000 Euro hätte alleine die Sanierung der Betonfassade des Turms gekostet. "Und das Äußere ähnelt eher einem Feuerwehrturm zum Trocknen der Schläuche", fand Nagel. Also sprach nichts gegen ein neues Ambiente. Auch ohne Zeitverzögerung kommt der Neubau auf gut eine Million Euro. Finanziert wird das Ganze über eine Stiftung, Zuschüsse der Landeskirche und ein Darlehen und eben aus Eigenmitteln, vor allem sind das die Einsparungen durch viele helfende Kirchenmitglieder. Die bauliche Verzögerung hatte noch einen anderen Nachteil: Im Frühjahr sind Handwerker und Baufirmen ziemlich ausgelastet. Auf die Ausschreibung von Sanitärarbeiten kam daher nicht eine Rückmeldung.

Doch jetzt blicken alle in der Kirchengemeinde nach vorne. Wenn der Zeitplan eingehalten wird, liegt die Hoffnung nahe, dass schon der Gottesdienst an Heiligabend dieses Jahr in der umgestalteten Kirche gehalten werden kann.

"Das Gotteshaus wird nach dem Umbau über eine große Freitreppe nach Osten und Süden erreichbar sein, und die Kirche als Herz des Altenbacher Ortsmittelpunktes mit dem Dorf verbinden": So umriss im Vorfeld Pfarrer Lothar Mößner die Planung. Man kann es sich nun, nachdem der Vorbau weg ist, schon besser vorstellen. Kirchenvorhof und Gemeindehaus bilden dann eine ebene Fläche, nur zur Straße hin sind Treppen vorgesehen. Während der gesamten Bauzeit ist das Gemeindehaus nur vom Abtsweg her über den Seiteneingang zu erreichen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung