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21.03.2014

Mehr Lebensqualität für Altenbach

Der Gemeinderat stimmte geschlossen für eine Taktverdichtung beim Busverkehr nach Schriesheim. Aber zuerst wird nachverhandelt

Von Stephanie Kuntermann

Schriesheim. Geschlossen sprach sich der Gemeinderat für eine Taktverdichtung beim Busverkehr zwischen Schriesheim und Altenbach aus. Das bedeutet zusätzliche Fahrten vormittags, nachmittags und am Abend, wobei in einem Fall eine Fahrt um 20.30 Uhr entfallen kann.

Der Beschluss bedeutet indes nicht automatisch, dass mehr Busse fahren. Sondern erst einmal, dass die Stadt beauftragt wird, mit dem Busunternehmer BRN in Angebotsverhandlungen über die entstehenden Mehrkosten zu treten. Genauer gesagt in Nachverhandlungen. So berichtete Bürgermeister Hansjörg Höfer einigermaßen frustriert, dass die Stadt bereits zu einem Angebot über 10.000 Euro Mehrkosten nachverhandelt habe. Bei den Nachverhandlungen hätten die Mehrkosten dann aber 20.000 Euro betragen. Noch dazu, so Höfer weiter, sei nicht klar, ob auch der neu zu wählende Kreistag die bislang üblichen Zuschüsse gewähre. Sein Vorschlag, das Thema deshalb zu vertagen, wurde im Gremium allerdings nicht abgestimmt.

Gleich drei Altenbacher Stadträte machten sich für die Verdichtung stark, angefangen bei Karl Reidinger (CDU), der betonte: "Ich gehe davon aus, dass der Kreistag bei seiner Linie bleibt." Also die Zuschüsse gewährt. Als zusätzlichen Anreiz für Menschen, nach Altenbach zu ziehen oder dort zu bleiben, sah Grünen-Fraktionssprecher Christian Wolf die Taktverdichtung: "Wir brauchen diese moderate Taktverdichtung, wir stimmen ohne Wenn und Aber zu." Ebenso wie Alfred Burkhardt (FW), der von "im Endeffekt vier Fahrten mehr" sprach und um Verständnis für den Bürgermeister warb: "Die Vertragsverhandlungen mit der BRN waren zäh, nicht angenehm." Er dankte Höfer, der gleichwohl Flagge gezeigt und die Belange Altenbachs vertreten habe.

SPD-Stadtrat Sebastian Cuny probierte es mit einer Gleichung: Mehr Fahrten, mehr Einnahmen, also langfristig weniger Zuschüsse. "Die Vertragspartner haben sich nicht von ihrer besten Seite gezeigt, es wäre jetzt eine Schwächung unserer Verhandlungsposition, wenn wir nicht nachverhandeln würden", bemerkte er zu den Mehrkosten. Weshalb seine Fraktion mit Ausnahme von Gabriele Mohr-Nassauer, die sich enthielt, auch gegen den zweiten Beschlussantrag stimmte, der sich für die Verdichtung aussprach, selbst wenn kein besseres Verhandlungsergebnis erzielt werden könnte. Darüber sollte nicht öffentlich beraten werden, hakte hier Michael Mittelstädt (CDU) im Hinblick auf das Vorgehen bei den Verhandlungen ein. Burkhardt entgegnete: "Das hat mit Taktik und Verhandlungsgeschick nichts zu tun."

So blieb es bei den Nachverhandlungen mit der BRN, was Wolfgang Renkenberger (FDP) zusammenfasste: "Die Taktverdichtung sorgt für mehr Zuzug nach Altenbach und für die Erhaltung der Lebensqualität."
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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung