Schriesheim im Bild 2023
schriese.de zieht um!
zu den neuen Bilderserien
Sperrung der Schriesheimer Talstraße in den Sommerferien
Im Vorfeld der Infoveranstaltung am Dienstag hagelt es schon jetzt Kritik
30.06.2014, 06:00
Schriesheim. (cab/sk) Am morgigen Dienstag, um 18 Uhr, gibt es im Rathaus die Bürgerinfo zur Vollsperrung der Talstraße in den Sommerferien. Im Auftrag des Regierungspräsidiums (RP) soll dann der Verkehrsknoten am Ostportal des Branichtunnels umgebaut werden. Vom 22. August bis 7. September ist die Rede. Wäre dem so, dann wäre die Talstraße über drei Wochenenden zwischen Hotel Scheid und Campingplatz dicht. Warum es nur mit einer Vollsperrung geht und der Verkehr nicht etwa einspurig weiterfließen kann, dürfte der Bauleiter des Branichtunnels, Ralph Eckerle, morgen erläutern. Er wird gute Argumente brauchen, denn diejenigen, die durch die Baustelle vom Tal abgeschnitten werden, sind nicht erfreut.
"Ich bin ja sonst immer recht entspannt, aber das regt mich auf", sagt etwa Bernd Doll, der Vorsitzende vom Betreiberverein des Waldschwimmbades, IEWS. "Wir Betroffenen hatten bislang nie eine Chance, uns zu äußern. Ich hätte schon erwartet, dass das RP mal auf uns zugeht." Das Freibad wird man in den zweieinhalb Wochen Sperrung nur zu Fuß oder mit dem Rad erreichen: "Eine Woche wäre das auszuhalten. Aber so?". Auch der Zeitpunkt der Sperrung ist für Doll nicht nachvollziehbar: "Wieso nicht Mitte September, wenn bei uns die Saison zu Ende geht? Warum muss es gerade in den Sommerferien sein? Ist das so wichtig?". Doll fragt weiter: "Was ist mit dem Rettungsdienst? Mit der Feuerwehr? Mit dem Bus oder der Müllabfuhr? Oder mit den Altenbachern, die kein Auto haben?".
Für die Buslinie 628 könnte sich Doll einen Shuttle vorstellen, der auf beiden Seiten bis an die Baustelle heranführt: "Das kostet Geld, klar. Aber das sollten die Bürger wert sein." Zur Info-Veranstaltung am Dienstag will Doll kommen. Gleichwohl fragt er sich, was die bringen soll, "wenn man nicht mal diskutieren kann. Da ist ja nichts mehr zu machen."
Auch der Leiter des Alten- und Pflegeheims "Stammberg", Michael Meisel, sieht der Baustelle mit gemischten Gefühlen entgegen: "Wir hoffen, dass unsere Arbeit so wenig wie möglich betroffen sein wird". Das "Stammberg" mit seinen 65 Bewohnern müsse erreichbar sein für Krankenfahrten, Feuerwehr oder Angehörige, die Besuche machen. Dass das in der Zeit der Sperrung nicht möglich sein könnte, sagt Meisel, habe bereits zwei Absagen nach sich gezogen. Er hat dafür Verständnis, "denn es kann ja nicht sein, dass unsere Bewohner keinen Besuch mehr bekommen können." Ein Ausweg könne das Ausweichen über einen Waldweg am ehemaligen Kreisaltenheim sein. Auch Doll schlägt diesen "Bypass" vor: "Aber der Bürgermeister hat uns gesagt, dass das zu gefährlich wäre", so Meisel. Auch er weiß nicht, wie sich die Sperrung auswirkt: "Ich warte auf die Info-Veranstaltung."
Copyright (c) rnz-online