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15.10.2014

Schriesheim: Jetzt darf doch gebaut werden

Der Bauausschuss billigte jetzt das Vorhaben des Mehrparteiengebäudes in der Straße "In den Fensenbäumen".

15.10.2014, 06:00

Schriesheim. (sk) Es gibt baurechtliche Verfahren, die den Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) gleich über mehrere Wahlperioden hinweg beschäftigen. Der Bauantrag für ein Mehrparteiengebäude in der Straße "In den Fensenbäumen" etwa stand seit März immer wieder auf der Tagesordnung, der mittlerweile neu zusammengesetzte Ausschuss hatte zu guter Letzt noch ein Kenntnisgabeverfahren zu behandeln.

Es sei möglich, dass der "neue" Ausschuss hier einiges anders sehe als der "alte", überlegte Christian Wolf (GL) laut. Seine Fraktion jedenfalls blieb bei ihren Bedenken gegenüber dem Vorhaben: "Viel zu wuchtig, zu kompakt, zu groß für das Gebiet." Traufhöhe und Stellplätze, durch deren Anordnung der ohnehin knappe Parkraum im Viertel noch weiter eingeschränkt wird, waren, auch nach einigen Nachbesserungen seitens der Bauherren, noch immer problematisch.

"Das ist nicht angenehm für die Nachbarschaft, wenn hier so ein großes Gebäude genehmigt wird", kritisierte Jutta Becker (FW) die Traufhöhe, und Sebastian Cuny (SPD) monierte: "Das passt einfach nicht an dieser Stelle." Auch CDU-Stadtrat Michael Mittelstädt hatte seine Probleme: "Aber wenn sich der Planer an die Vorgaben hält, haben wir leider keinen Einfluss." Egal, ob als "alter" oder "neuer" Ausschuss.

Als Erfolg sah es das Gremium an, dass der Bauherr nicht wegen einer Dämmschicht die festgesetzten Baugrenzen überschreiten durfte und seine Pläne korrigieren musste. Mehrheitlich stimmte der Ausschuss den Befreiungen von Festsetzungen des Bebauungsplans zu, dagegen waren Grüne Liste, SPD sowie CDU-Stadtrat Frank Spingel.

Auch ein Verfahren im Schlittweg kam nach einigen Nachbesserungen wieder auf die Tagesordnung. Diesmal in Form zweier massiver Gebäude statt eines großen Hauses. Karl Reidinger (CDU) sah darin zwar eine Auflockerung im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen, "trotzdem aber zu viel Masse." Während Cuny an die in der Umgebung vorherrschende Bauweise erinnerte, an der sich die Bauwerke orientieren sollten, störte sich auch Becker an der Massivität: "Wenn man das auflockern könnte, könnten wir auch mit Mehrfamilienhäusern leben." Bis dahin wurden die Pläne wiederum abgelehnt. Grünes Licht erhielten der Plan für ein Reihenendhaus mit Carport im Schelmengrubweg sowie ein zweiter Rettungsweg für ein Geschäftshaus in der Talstraße. Zustimmung, wenn auch mit einem Fragezeichen, signalisierte der Ausschuss für einen Scheunen-Umbau in der Theodor-Körner-Straße. Mit der grundsätzlichen Umnutzung zu Wohnzwecken hatte niemand ein Problem, Becker und Marco Ginal (SPD) erinnerten an die angestrebte Innenverdichtung in dem Bereich.

Angesichts von baurechtlichen Beschränkungen wie dem Bauen an gleich drei Grundstücksgrenzen und der Ausweisung von Parkraum war Wolf skeptisch, wollte aber nicht von vorne herein Nein sagen: "Wenn der Bauherr das hinkriegt..." So sah es auch Spingel, der sich das Gebäude mit den bereits vorhandenen Fenstern angesehen hatte.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung