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Auch der Erste Weltkrieg war Thema am Heinrich-Sigmund Gymnasium
Schüler und Lehrer des Schriesheimer Heinrich-Sigmund-Gymnasiums stellten beim Tag der offenen Tür ihre Projekte vor - Unter anderem wurden Stressbewältigung und Entspannung angeboten
Von Stephanie Kuntermann
Schriesheim. "Uns ist aufgefallen, dass immer mehr Schüler unruhig sind oder über Kopfschmerzen klagen", sagt Nadine Ahlbrecht. Die Französisch-Lehrerin hat deshalb angeregt, am Heinrich-Sigmund-Gymnasium (HSG) "Entspannung und Stressbewältigung" anzubieten. Progressive Muskelentspannung und Elemente aus Kinderyoga oder Kinesiologie gehören dazu.
Letzteres, so Ahlbrecht, werde auch in der Lerntherapie eingesetzt. Beim Tag der offenen Tür am Wochenende stellt sie ihre Kurse vor, die derzeit 24 Kinder besuchen. "Das Interesse ist riesengroß", weiß Schulleiter Dr. Wolfgang Metzger, der zugibt, anfangs skeptisch gewesen zu sein.
Kinder der fünften bis achten Klassen dürfen mitmachen, später vielleicht alle Klassenstufen. Ansonsten ist sein Thema an diesem Tag der Ausbau des sportlichen Profils. "In der Fünften fangen wir an mit vier Wochenstunden Sport", erklärt er. Wer dann mindestens eine Zwei im Zeugnis hat, darf Sport weiter vierstündig belegen, auch als Vorbereitung für das Sport-Neigungsfach der Kursstufen eins und zwei.
"Nur wenige andere Schulen bieten überhaupt so viel Sport an", sagt Metzger. Seine Frau Veruschka führt derweil Viertklässler und ihre Eltern übers Gelände des privaten Gymnasiums und beantwortet Fragen zu G 8 und G 9. Seit die Schule wieder zum Abitur nach neun Schuljahren zurück gekehrt ist, wird auch für die kommende fünfte Klasse überlegt, wieder G 9 anzubieten. "Noch wissen wir nicht, wie groß das Interesse ist", sagt der Schulleiter. Bis zum Info-Abend am Dienstag, 2. Dezember wisse man mehr. Weiter geht es an diesem Tag mit Sport-Vorführungen und einem Rundgang durch die große Turnhalle. Hier präsentieren sich die Fachschaften: Erdkunde mit einem "Entenhausen"-Spiel, Deutsch mit Venedig-Gedichten, Musik mit dem "Karneval der Tiere", Englisch mit dem bereits traditionellen "Tea-Room", Latein mit Fotos vom Besuch des Römerkastells in Osterburken, Mathe mit Rätseln und Französisch mit einer Bild-Präsentation vom letzten Schüleraustausch im Elsass.
Mikroskopieren kann man beim "Bio-Stand", während die Chemielehrer ihre Besucher mit "Zaubertricks" in die Irre führen. Dazwischen findet man die AGs Spanisch und Schach, während das Fach Geschichte diesmal im wahrsten Sinne des Wortes breiten Raum einnimmt: Auf Stellwänden und am Boden zeigen die Elftklässler ihre Auseinandersetzung mit dem Ersten Weltkrieg. Die großen Schlachten bei Verdun und an der Somme werden aufgearbeitet mit Bildersammlungen, nachgebautem Kriegsgerät und historischen "Requisiten" wie einer alten Gasmaske und einem sepiabraunen Reservistenfoto. Kinderschicksale hat eine Schülerin in der eigenen Familie recherchiert, andere haben Feldpostbriefe gesammelt und ausgewertet.
Was man da sieht, sind die Ergebnisse einer intensiven Beschäftigung mit dem jeweiligen Thema. Manchmal sind es auch persönliche Steckenpferde wie das eindrucksvolle Planetenmodell, das die Schüler im Physikunterricht von Michael Sause gebaut haben. Entfernungen und Größenverhältnisse sind berücksichtigt, Farben, Texturen und sogar Gewichte der Planeten. Fünf Wasserflaschen stehen für den Jupiter, die im Vergleich dazu winzige Erde ist dagegen wohl nicht mal so schwer wie ein Fingerhut voll Wasser.
Zum Schluss kann man noch etwas für die Vermehrung des eigenen Gewichts tun: In der Mensa serviert der Förderverein Kürbissuppe mit Crôutons, Hotdogs, Kaffee und Kuchen.
Elftklässler hatten sich mit dem Ersten Weltkrieg auseinandergesetzt, einige recherchierten auch in der eigenen Familie. Aber auch über die sportliche Schulkonzeption konnte man einiges erfahren: Zu G.9 soll es am Infoabend am 2. Dezember weitere Informationen geben. Foto: Dorn
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