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In Schriesheim werden Wasser und Abwasser teurer
Der Gemeinderat erörterte die Jahresrechnung 2013, als die Schulden noch niedriger waren - "Ob 2015 alles so rosig wird, ist fraglich", bezweifelt Stadtrat Mittelstädt (CDU)
Schriesheim. (ze) Beinahe erschien es in der Sitzung des Gemeinderats so, als ob die Vorlage der Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2013 einen Blick in gute, alte Zeiten, ohne große Sorgen ermöglichte. So belief sich beispielsweise der Schuldenstand der Stadt zum Jahresende 2013 auf rund 4,9 Millionen Euro. "Einer der niedrigsten Schuldenstände in den letzten Jahren", erläuterte Kämmerer Volker Arras und nannte sogleich mit 8,33 Millionen Euro die entsprechende Zahl für Ende dieses Jahres.
"Einen so niedrigen Schuldenstand werden wir nicht mehr erleben", war sich Robert Hasenkopf-Konrad (Grüne Liste) sicher und verwies auf die noch nicht begonnenen großen Projekte in Schriesheim, wie etwa die Sanierung des Schulzentrums, die Erweiterung der Feuerwehr oder die Sanierung der Kindergärten, die den Schuldenstand weiter anheben werden. "Ob 2015 alles so rosig wird, ist fraglich", bezweifelte angesichts der bevorstehenden Aufgaben der Stadt auch Michael Mittelstädt (CDU).
"Die Schulden liegen unter dem Landesdurchschnitt. Das wird aber nicht zu halten sein", erkannte ebenso Heinz Kimmel (Freie Wähler), der genauso wie Robert Hasenkopf-Konrad und Rainer Dellbrügge (SPD) auf die in der Jahresrechnung 2013 aufgeführte Zahl der Geburten in Schriesheim einging.
Erfreulich ist nämlich, dass in der Stadt im vergangenen Jahr 150 Geburten registriert wurden und damit deutlich mehr als in den beiden Vorjahren, in denen die Geburtenzahl bei 133, beziehungsweise 127 lag. Außerdem nahm die Einwohnerzahl leicht um vier Personen auf 14.665 zu. "Das ist gut für unseren Haushalt", betonte Kimmel, richteten sich doch die Zuweisungen an die Stadt teilweise nach der Einwohnerzahl. Die steigende Zahl der Geburten sorgt aber auch für Kosten, müssen doch dementsprechend mehr Kindergartenplätze vorgehalten werden.
"Die Abschreibungen und die Zuführung zum Vermögenshaushalt konnten erwirtschaftet werden", bewertete Dellbrügge die Jahresrechnung 2013 positiv. So war es möglich, fast 1,4 Millionen Euro dem Vermögenshaushalt zuzuführen. Dabei betrug der Unterschied zwischen dem Haushaltsansatz und dem Ergebnis fast 1,77 Millionen Euro, wie Volker Arras darlegte. Diese doch recht große Differenz ergab sich unter anderem dadurch, dass im Bereich der Gebäudeunterhaltung vorgesehene Arbeiten nicht ausgeführt werden konnten.
Da zusätzlich mehrere Arbeiten zwar im Jahr 2013 begonnen, aber erst in 2014 abgerechnet wurden, war die Bildung von Haushaltsresten notwendig, so Arras. Er ging auch auf die Jahresabschlüsse des Jahres 2013 der Eigenbetriebe "Wasserwerk" und "Abwasserbeseitigung" ein.
Im Bereich des Wasserwerks konnte ein Jahresgewinn von rund 170.000 Euro erzielt werden, trotzdem stellte Arras eine Unterfinanzierung fest, die mittelfristig dazu führe, dass an der "Gebührenschraube gedreht" werden müsse. Bei der Abwasserbeseitigung zeige sich trotz der Gebührenanpassung im Jahr 2012 eine Unterdeckung.
Daher sei im kommenden Jahr eine neue Gebührenkalkulation notwendig, die die Kostensituation des Eigenbetriebs überprüft. "Darauf dürfen wir gespannt sein", war dazu der Kommentar von Wolfgang Renkenberger (FDP), und Michael Mittelstädt nahm an, dass diese Gebührenkalkulation einige Diskussionen mit sich bringen werde.
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