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28.12.2014

Schriesheim hat wieder einen Second-Hand-Laden

Schriesheim hat wieder einen Second-Hand-Laden

Jeder kann in dem vom DRK geleiteten Geschäft in der Heidelberger Straße 21 einkaufen - Es werden noch Helfer gesucht

Der neue Second-Hand-Laden des DRK mit Christiane Springer, Bernd Böttinger und Margret Rapp (v.l.). Foto: Dorn

Schriesheim. (sk) Im Schaufenster steht ein altes Blümchengeschirr, daneben glitzern silberne Kaffeelöffel, und darüber fällt der Blick auf ein langes, gemustertes Kleid. Im ehemaligen Wäschegeschäft "Under cover" sind seit ein paar Tagen neue Mieter eingezogen, und die können sich über mangelnde Resonanz der Kunden nicht beklagen.

Zum ersten Mal seit einigen Jahren hat Schriesheim jetzt nämlich wieder einen Second-Hand-Laden, allerdings nicht in privater Regie, sondern unter Leitung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Kreisgeschäftsführerin Christiane Springer steht hinterm Tresen und erzählt, wie es dazu kam. Vor einigen Wochen eröffneten nämlich Hubert Mitsch von der DRK-"Tafel" und Kreissozialleiter Bernd Böttinger im Strahlenberger Schulhof den mobilen Tafelladen, der sofort viel Zuspruch erhielt. Hier können Menschen mit Berechtigungskarten einkaufen, sie erhalten von Supermärkten gespendete Waren zu einem günstigen Preis. Bald entstand der Plan, die Marktstände in einen "richtigen" Tafelladen zu verwandeln. Grünen-Stadträtin Fadime Tuncer als Initiatorin des Helferkreises für die syrischen Flüchtlinge riet, den Laden in der Heidelberger Straße anzumieten.

Danach ging alles Schlag auf Schlag: Die Vermieterin kam dem DRK finanziell entgegen, doch wegen des Platzangebots wurde die Idee mit einem kombinierten Tafel- und Second-Hand-Laden wieder fallen gelassen. Schnell fanden sich Ehrenamtliche, die unter Mitschs Regie Waren auszeichnen, sortieren, bedienen oder dekorieren. Fünf Helfer gibt es mittlerweile, Springer dazu: "Wir freuen uns über jeden weiteren."

Eine Verkäuferin ist Margret Rapp, in Schriesheim bestens bekannt als langjährige Krankenschwester der Sozialstation. Sie kennt fast alle, die an diesem Samstag ins Geschäft kommen, hält ein Schwätzchen, berät oder lässt die Kunden sich erst einmal umschauen. Da gibt es Kleidung für Erwachsene und Kinder, Schmuck und Spielsachen. Für kleines Geld, zu Preisen, die auf der mittlerweile zehnjährigen Erfahrung mit dem Weinheimer Second-Hand-Laden beruhen.

Jeder kann hier einkaufen, Inhaber von Berechtigungsscheinen erhalten zudem Rabatt. "Der Preis ist abhängig vom Zustand der Sachen oder ob es Markenware ist", sagt Springer. Alles wurde gespendet, der Verkaufserlös fließt in die Finanzierung der Tafelläden.

Zu verkaufen ist buchstäblich alles im Laden: Verschnörkelte Stühle, mit Goldauflage verzierte Tässchen, Taschenuhren und sogar die Jahrhundertwende-Schränke, in denen Kleidung präsentiert wird. Das Modell mit dem schön geschwungenen Aufsatz fand bereits einen Liebhaber, aber auch der dunkle, mit Schnitzereien verzierte Jugendstil-Schrank ist ein echter Hingucker.

Hintergrund

Der Second-Hand-Laden des DRK in der Heidelberger Straße 21 hat bis 6. Januar montags bis samstags von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Danach ist er montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr geöffnet, am Samstag von 10 bis 13 Uhr. Am Mittwochnachmittag ist geschlossen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung