Schriesheim im Bild 2023

27.11.2003

Nicht zu fassen: Die Halle tropft immer noch

Es regnet weiter in die Altenbacher Mehrzweckhalle und keiner weiß, wo es herkommt - Burkhardt: "Alles für die Katz"

Immer nur trocken wischen, bringt auf Dauer auch nichts. Die Altenbacher Mehrzweckhalle ist trotz Jahre langer Sanierungsarbeiten immer noch nicht dicht. Und keiner weiß, woher das Wasser kommt. Ortsvorsteher Burkhardt findet jedenfalls: "Es kann nicht sein, dass die Stadt jetzt noch einen Euro bezahlen muss." Foto: Kreutzer

Von Roland Kern

Schriesheim-Altenbach. Es ist einfach nicht zu fassen: Jahre lang wurde an der Altenbacher Mehrzweckhalle herumsaniert, und jetzt regnet es immer noch herein. Aber die Bauleute sind ratlos.

Am Wochenende dürfte Altenbachs Ortsvorsteher Alfred Burkhardt kaum Zeit zur Erholung haben. Der Ortschef und gelernte Architekt muss parat stehen, wenn es zu regnen beginnt. Das hat er mit dem Schriesheimer Bauamtschef Volker Rehberger gestern noch abgeklärt. Die beiden Bau-Männer sind ratlos, ebenso wie die Vertreter der Firmen, die in den letzten Jahren an der Mehrzweckhalle gearbeitet haben. Aber es tropft noch immer von der Hallendecke auf den Boden. Wie eh und je. "Unsere ganze teure Sanierung war für die Katz'", ärgert sich der Ortsvorsteher. Mehr als 500 000 Euro hat die Stadt in den letzten Jahren in die Altenbacher Mehrzweckhalle gesteckt, die undicht ist, seit vor rund zehn Jahren die Verwaltungsstelle auf dem Hallendach gebaut wurde.

Schon gehen die Überlegungen so weit, dass die ganze Konstruktion nicht besonders glücklich war. "Heute würde man sicher manches anders machen", gibt Stadtbaumeister Rehberger zu. Die Karlsruher Firma Junior-Bau, die einst die Verwaltungsstelle aufs Hallendach stellte, ist informiert und durchaus gesprächsbereit, wie Rehberger und Burkhardt erklärten. Aber regresspflichtig ist die Firma nach der langen Zeit natürlich nicht mehr. Auch der Karlsruher Spezial-Architekt Manfred Huxold, der für die Dachabdichtung im letzten Jahr verantwortlich war, ist schon alarmiert. Falls einer von ihm beauftragten Firma der Fehler passiert ist, wäre diese zur Behebung heranzuziehen. "Es kann jedenfalls nicht sein, dass die Stadt da auch nur noch einen müden Euro bezahlt", sagt Burkhardt. Der Ortsvorsteher, als alter Fußballer, sieht das sportlich: "Wenn keiner Schuld sein will, brauchen wir noch einen Oberschiedsrichter." Beim letzten Regen dauerte es zwei Tage, bis es von der Dachverkleidung auf den Boden tropfte. Diese lange Zeit lässt darauf schließen, dass sich das Wasser verschlungene Pfade sucht, bis es zum Vorschein kommt. Der Ortsvorsteher steht jetzt am Wochenende, wenn Regen erwartet wird, quasi Gewehr bei Fuß. Beim ersten Tropfen werden die Platten der Deckenverkleidung abmontiert, um genau verfolgen zu können, wo das Wasser eintritt. Burkhardt und Rehberger hoffen, schnell das Leck zu finden - es gleicht einer Nadel im Heuhaufen. "So etwas haben wir noch nie und noch nirgends erlebt", schütteln Burkhardt und Rehberger die Köpfe. Das Wasser taucht natürlich wieder zur Unzeit auf. Gerade in den nächsten Wochen finden in Altenbach in der Mehrzweckhalle zahlreiche Veranstaltungen statt, vor allem viele Weihnachtsfeiern.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung