Schriesheim im Bild 2023

16.09.2015

Schriesheims Ringer wollen "kämpfen, kämpfen, kämpfen!"

Schriesheims Ringer wollen "kämpfen, kämpfen, kämpfen!"

Schriesheims Ringer starten am Samstag mit dem Heimduell gegen Adelhausen in eine schwere Saison

Der Olympiadritte Damian Janikowski aus Polen ist der prominenteste Neuzugang des Ringer-Bundesligisten KSV Schriesheim. Foto: dpa

Von Claus Weber

Heidelberg. Dieser Terminplan hat es in sich. In den ersten vier Begegnungen trifft der KSV Schriesheim gleich auf die Top Vier der Ringer-Bundesliga. "Ich kann nicht ausschließen, dass wir in der Tabelle gleich mal unten drin stehen", gibt selbst Kai Dittrich zu, "denn wir sind in der Südgruppe der Underdog." Der Schriesheimer Coach meint aber auch: "Ich habe mit allen Ringern persönlich gesprochen, alle sind bis in die Haarspitzen motiviert und werden kämpfen, kämpfen, kämpfen - das werden die Zuschauer honorieren."

Die Bergsträßer stehen vor ihrer dritten und schwersten Bundesliga-Saison. Was paradox ist. "Denn", so Dittrich, "wir haben die stärkste Mannschaft, die Schriesheim je auf die Matte schicken konnte." Das Problem: Die anderen Erstligisten haben sich ebenfalls enorm verstärkt. Und so wird der KSV mit der besten Staffel der Vereinsgeschichte vermutlich gegen den Abstieg ringen.

Schon der Saisonauftakt am Samstag um 19.30 Uhr in der Schriesheimer Mehrzweckhalle wird unglaublich schwer. TuS Adelhausen hat groß eingekauft, unter anderem die Ex-Schriesheimer Pascal Eisele und Stefan Kehrer verpflichtet. Beide sind deutsche Spitzenklasse, kehrten gerade erst von der WM aus Las Vegas zurück.

"Adelhausen hatte mehrere WM-Starter, das kann für uns ein Vorteil sein", hofft Kai Dittrich. Denn Gewichtmachen, Turnierkämpfe und Jetlag haben die Nationalringer geschwächt.

Allerdings: Auch drei Asse des KSV waren in Nevada am Start: Der Pole Damian Janikowski wurde Siebter und schlug dabei sogar seinen Vorgänger im KSV-Trikot Alexandr Kazakevich, den es zum KSV Aalen zog. Die beiden Schriesheimer Rumänen Andrej Perpelita und Rares Chintoan errangen die Plätze 13 bzw. 20.

Während Chintoan erst zur Rückrunde an der Bergstraße erwartet wird, sollten Janikowski und Perpelita gegen Adelhausen das KSV-Trikot überstreifen. "Wir werden mit der besten Mannschaft antreten ", verspricht Dittrich, "nur ein Pilotenstreik könnte uns davon abhalten."

Ob’s allerdings für einen Sieg reicht? In der letzten Saison feierte Schriesheim einen Überraschungserfolg gegen die Südbadener. "Aber nun sind die stärker", glaubt Dittrich. Adelhausen gilt als drittbestes Team hinter Meister Nendingen und Vizemeister Weingarten, die am 26. September bzw. 3. Oktober nach Schriesheim kommen. Und Aufsteiger KSV Ispringen hat sich dank finanzstarken Großsponsors extrem verstärkt. Damit kann sich Schriesheim in der Bundesliga-Hauptrunde wohl nur mit dem KSV Aalen messen - auf den man erst ganz am Ende trifft. Möglicherweise entscheidet sogar der letzte Heimkampf am 14. November gegen die "Bären von der Ostalb", wer es in die Meisterrunde schafft oder als Fünfter oder Sechstplatzierter in die Playoff-Abstiegsrunde einziehen wird, wo die Südvereine auf die Teams aus dem Norden treffen.

So weit will Kai Dittrich aber noch gar nicht denken. Der Trainer, der nach dem Weggang von Stefan Kehrer nun allein das Sagen an der Matte hat, freut sich auf die neue Saison. "Wir haben gute Leute dazu bekommen", sagt er. Neben Janikowski (86 kg, klassischer Stil) und Chintoan (120 kg, Freistil) konnten mit dem Polen Thomas Swierk (66 kg, klassisch), dem Franzosen Luca Lampis (75 kg, Freistil) und dem Russen Valerii Borgoiakov (57 kg, klassisch) starke Ausländer verpflichtet werden.

Mit Coskun Efe (120 kg/klassisch), dem WM-Dritten der Junioren 2010, mit dem deutschen Juniorenmeister Niklas Dorn (61 kg/Freistil) aus Hösbach und mit Dustin Scherf (61 kg, klassisch) aus Leipzig wurden auch drei deutsche Spitzenringer hinzugewonnen.

Bundesliga Süd, Samstag, 19.30 Uhr: KSV Schriesheim - TuS Adelhausen; Samstag, 26. September, 19.30 Uhr: Schriesheim - KSV Nendingen; Sonntag, 27. September, 15 Uhr: KSV Ispringen - Schriesheim; Samstag, 3. Oktober, 15 Uhr: Schriesheim - SV Weingarten; Samstag, 10. Oktober, 19.30 Uhr: KSV Aalen -Schriesheim; Samstag, 17. Oktober, 19.30 Uhr: Adelhausen - Schriesheim; Samstag, 24. Oktober, 19.30 Uhr: Nendingen - Schriesheim; Sonntag, 25. Oktober, 15 Uhr: Schriesheim - Ispringen; Samstag, 31. Oktober, 19.30 Uhr: Weingarten - Schriesheim; Samstag, 14. November, 19.30 Uhr: Schriesheim - Aalen. Anschließend Playoff-Meisterrunde bzw. Playoff-Abstiegsrunde.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung