Schriesheim im Bild 2023

08.02.2016

Schriesheimer Restaurant "La Perseria" kommt ins Fernsehen

Im Restaurant an der Landstraße wurde für die "Kabel 1"-Sendung "Mein Lokal, dein Lokal" gedreht

Schriesheim. (sk) Die große Kamera zieht die Blicke auf sich: Passanten drehen sich um, eine Gruppe Jungs bleibt stehen, und einer hält das Geschehen mit der Handykamera fest. Auf dem Gehweg vor der "Perseria" antwortet Wirtin Sana Mashti auf die Fragen von Michi Berghoff. Als Realisator steht er hinter der Kamera für die Sendung "Mein Lokal, dein Lokal", die die Produktionsfirma "Good Times" im Auftrag des Senders "Kabel 1" dreht.

Dabei geht es darum, dass eine Gruppe von Gastronomen einen Kollegen besucht. Dessen Gastraum, Küche, Speisekarte und Service müssen den kritischen Blicken der anderen standhalten, die am Abend ein Essen à la carte bestellen.

Pro Woche sehen die Zuschauer immer abgeschlossene kleine Serien wie die, an der gerade gearbeitet wird: Sie beschäftigt sich mit Lokalen im Rhein-Neckar-Raum, ausgewählt von Berghoffs Team. Diesmal sind es neben der "Perseria" das "Urban Kitchen" aus Heidelberg, "Georgs Grill" in Ludwigshafen, das Mannheimer Vier-Sterne-Hotel "Kleiner Rosengarten" und "Schloss Auerbach" in Bensheim, dessen Wirt im Mittelalter-Outfit unterwegs ist und sich mit "Junker Andreas" alias Andreas Pietralla vorstellt. Für die meisten ist der große Stress vorbei, das heißt, es wurde einen Tag lang eine "Homestory" gedreht, bei der sie sich präsentieren; später folgte der Haupt-Dreh mit dem Rundgang durchs Lokal, den Kritiken und dem Abendessen. Die Vier können nun recht entspannt das Ambiente der "Perseria" auf sich wirken lassen. Gemütlich finden sie es hier, schön eingerichtet, und der Junker ist voll des Lobes für die Wirtin: "Sie ist eine perfekte Gastgeberin." Die steht derweil im dünnen T-Shirt draußen, eine Gänsehaut auf den Armen, und spricht über ihr Team: Von Sohel, auf den sie sich blind verlassen könne, oder von Azime, die sie seit ihrer Kindheit kennt. Immer wieder brauchen die Fernsehleute solche "O-Töne" von ihr, und die beiden so Gelobten stehen unterdessen hinter der Theke, kochen persischen Tee und polieren die langstieligen Weingläser.

Morgens wurde mit sechs Leuten in der Küche gedreht, für Köche und Kameraleute gleichermaßen eine Herausforderung. "Denn wir wollen zeigen, wie es hinter den Kulissen zugeht", sagt Berghoff. Die Köche lassen sich über die Schulter schauen und geben am Ende ein Rezept preis, das man auf der Homepage des Senders abrufen kann. Am Nachmittag wird die Gaststube umgeräumt, man überlegt, wie der Tisch am besten ins rechte Licht gesetzt wird. Am Abend ist normaler Restaurantbetrieb, und wer nun hier isst, bekommt ein Formular, auf dem sein Einverständnis mit den Dreharbeiten eingeholt wird. Wer nicht gern "Statist" sein möchte, wird so platziert, dass ihn die Kamera nicht einfängt.

Wann die fertige Sendung gezeigt wird, weiß Berghoff noch nicht genau: "Vermutlich im April." Jedenfalls aber täglich um 17.55 Uhr, ohne Werbe-Unterbrechungen jeweils exakt 45 Minuten lang. Für die beteiligten Gastronomen ist das Format eine gute Chance, sich zu präsentieren. "Urban Kitchen"-Chef Florian Dörsam sagt aber auch: "Man kann von den Profis lernen, denn mit der Zeit wird man ja manchmal betriebsblind."

Einhellig sind sie der Meinung, dass man die Konzepte der Kollegen so lassen müsse, wie sie seien. Da wird in einem Vereinsheim gekocht, im Alten Hallenbad oder beim Rittermahl auf der Burg, und es gibt so unterschiedliche Gerichte wie Pommes, Sushi, Steinofenpizza oder persisches Glasnudeleis. Wichtig sei nur eins, sagt "Junker Andreas": "Dass es stimmig ist." Über den Sieger entscheidet am Ende der Woche eine Abstimmung. Alle Teilnehmer dürfen Punkte vergeben; wer die meisten hat, gewinnt.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung