Schriesheim im Bild 2023

21.03.2016

Im Schriesheimer Zehntkeller kann die Sanierung losgehen

Gemeinderatsausschuss vergab Abbruch- und Rohbauarbeiten für Sanierung und Fluchtwegbau an Firma Pfeifer

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Der Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) hat in seiner Sitzung am Montag die Abbruch- und Rohbauarbeiten im Zehntkeller vergeben. Wie mehrfach berichtet, ist hier der Bau eines zweiten Fluchtwegs nötig, womit die Stadt auch die Sanierung des historischen Gewölbes verbindet. Vier Angebote waren abgegeben worden, die Schriesheimer Firma Pfeifer erhielt für rund 70 500 Euro den Zuschlag. Eine Aussprache zu diesem Thema gab es nicht. CDU-Sprecher Michael Mittelstädt wollte lediglich wissen, welche Arbeiten zu diesem Preis erledigt werden.

Gegen die Stimmen der Freien Wähler billigte das Gremium nachträglich den Bau von drei Carports und einem Fahrradabstellplatz auf dem ehemals Jäck’schen Anwesen in der Ladenburger Straße. Hier wurde viel saniert und neu gebaut. Einer der Carports überschreitet die überbaubare Grundstücksfläche um 1,3 Quadratmeter: "Da machen wir nicht rum", winkte Christian Wolf (GL) ab. Doch Heinz Kimmel (FW) regte sich auf: "Das steht schon da, und das ist es, was mir nicht gefällt! Wir werden wieder vor vollendete Tatsachen gestellt." Außerdem werde der Nachbar durch die Carports eingeschränkt.

Für alle nachvollziehbar war der Bauantrag des Weinguts Teutsch im Gewann Burkhardt. Das Kellerei- und Wohngebäude soll einen eingeschossigen Anbau im Süden erhalten - für ein Flaschenlager im Kellergeschoss sowie für eine weitere Wohnung, die als Altenteil dienen soll.

Einmütig abgelehnt wurde der Bauantrag für eine Garage in der Dr.-Hermann-Brunn-Straße 12. Diese wäre direkt an die Straße gebaut worden, obwohl der Bebauungsplan hier fünf Meter Abstand als "Stauraum" vorsieht: "Wir haben uns mal die Richtlinie gegeben, dass wir so etwas nicht mitmachen. Höchstens als Ausnahme in schwierigem Gelände wie auf dem Branich", sagte Wolf. Außerdem sei die Stichstraße hier doch relativ schmal, ergänzte Mittelstädt. Auch Kimmel und Rainer Dellbrügge (SPD) sprachen sich gegen die Garage direkt an der Fahrbahn aus. Da die beantragten Ausnahmen vom Bebauungsplan für den ATU "völlig unkritisch" waren, wie Wolf für alle sagte, stimmte das Gremium dem Bauantrag für ein Einfamilienhaus im Schlittweg 36 ebenso zu wie der Nutzungsänderung von Wohnraum in eine Heilpraxis im Schlittweg 85.

"Behörden können auch kooperativ und flexibel sein", lobte Sebastian Cuny (SPD) das Bauamt des Rhein-Neckar-Kreises. Dieses hatte sich beim Umbau und der Erweiterung eines Hauses in Altenbachs Neuer Anlage 20 kompromissbereit gezeigt, Eine Überbauung mit Überdachung wird nebenan in ein weiteres Grundstück des Antragstellers hineinragen. Was eigentlich so nicht genehmigungsfähig gewesen wäre, weil es sich hier um eine "Fläche für Landwirtschaft" handelt. Doch die Behörde gab grünes Licht, sollte die Überdachung frei tragend konstruiert werden. Damit hatte der Bauherr kein Problem und der ATU daher auch nicht. Ebenfalls einstimmig billigten die Gremiumsmitglieder schließlich den Um- und Erweiterungsbau eines Wohnhauses in der Wormser Straße 2.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung