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13.04.2016

Baseball: Schriesheimer "Raubritter" sind "sportlich im Umbruch"

Saisonvorbereitung: Samuel Kong Kee-Turnier der "Raubritter" - Georg Bull leitet Training

Die Schriesheimer "Raubritter" in ihrem Spiel gegen die "Hedgehogs" aus Heidelberg. Foto: Peter Dorn

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Am nächsten Sonntag muss die Herren-Mannschaft des Baseballclubs "Raubritter" im Pokal des Baden-Württembergischen Baseball- und Softballverbandes (BWBSV) bei den Nagold Mohawks antreten. Eine Woche später geht dann die Verbandsliga los. Ein Teil der Vorbereitung auf die Saison und den Hauptrundenbetrieb war am vergangenen Samstag das Samuel Kong Kee-Gedächtnisturnier der "Raubritter". Zu Gast waren der Ligakonkurrent Heidelberg "Hedgehogs" sowie die "Kangaroos" aus Bretten, die in der Landesliga spielen. "Es ist daher vielleicht etwas übertrieben, heute von einem Turnier zu sprechen", gab Zweiter Vorsitzender, Tobias Heising, gerne zu. Aber immerhin: "Heute spielt jeder gegen jeden." Also doch so etwas wie ein Turnier.

Dass nicht mehr Teams antraten, hatte auch damit zu tun, dass an diesem Wochenende bereits der Spielbetrieb in der Regionalliga begann. Heising erinnerte sich noch an Zeiten, in denen das Turnier über zwei Tage lief, die Mannschaften in Schriesheim übernachteten und es am Samstagabend im "Kakadu" die große Sause gab.

Am Samstag gab es auf dem Vereinsgelände zumindest alles, was das Herz des Baseball-Fans begehrt: guten Sport, nette Leute und die beliebte Bewirtung durch die "Raubritter". Da fehlten auch die Hamburger und Cheeseburger zum Selberbelegen nicht. Was sich herumzusprechen schien. Denn von den benachbarten Fußballplätzen schauten selbst Akteure des SV Schriesheim vorbei.

Anders als im Ligabetrieb wurde beim Turnier, das nach dem legendären Trainer der Schriesheimer "Raubritter" benannt ist, nicht über neun, sondern lediglich über sieben Innings gespielt.

Während aus dem Feld die "Kangaroos" gegen die "Hedgehogs" spielten, blieb Heising Zeit für ein paar Sätze zur sportlichen Lage der "Raubritter". Die vergangene Saison schlossen die Herren als Sechste der Tabelle ab. Danach hätten viele der bewährten Kräfte aufgehört: "Wir sind sportlich im Umbruch", so Heising. Was ihn zuversichtlich macht, ist eine besondere Personalie: "Da ist uns ein echter Coup gelungen." Dienstags und donnerstags trainiert künftig kein Geringerer als Georg Bull die "Raubritter"-Herren sowie den Nachwuchs. Bull sei, sagte Heising, "so etwas wie der Franz Beckenbauer des deutschen Baseballs."

Der gebürtige Mannheimer war als Aktiver fünf Mal deutscher Meister und war der erste Deutsche, der in Südafrika und in der Dominikanischen Republik Baseball spielte. Er war Coach in der Ersten Bundesliga. Als Jugend- und Juniorentrainer gewann er sieben deutsche Meistertitel. Die U 15-Nationalmannschaft führte er vergangenes Jahr zum ersten Europameister-Titel eines Teams des Deutschen Baseball und Softball Verbandes (DBV) überhaupt und wurde in die "DBV Hall Of Fame" aufgenommen. Als Baseballlehrer hat er weltweit einen hervorragenden Ruf und leitet heute auch die Deutsche Baseball Akademie. Außerdem war er vor 26 Jahren an der Gründung der "Raubritter" beteiligt: "Alle sind von ihm begeistert", erzählte Heising: "Auch unsere eigenen Trainer lernen von Georg eine ganze Menge." Alle Bundesligisten seien an ihm dran gewesen: "Aber er wollte nicht", sagte der Zweite Vorsitzende. Lieber will Georg Bull jetzt den "Raubrittern" helfen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung