Schriesheim im Bild 2023

19.04.2016

Zwischen "Hühnerfrikasse 2.0" und "Currywurst im Becher" - Der neue "Kaiser"-Pächter ste

Zwischen "Hühnerfrikasse 2.0" und "Currywurst im Becher" - Der neue "Kaiser"-Pächter ste

Mit einer höchst gelungenen Küchenparty hat sich Jan Thorben Kruse in Schriesheim seinen Gästen präsentiert
Foto: Dorn

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Küchenpartys sind die besten. Da machte kürzlich die kulinarische Fete von Jan Thorben Kruse keine Ausnahme. Der neue Pächter und Koch des Restaurants im "Kaiser" hatte eingeladen, um sich seinen Gästen quasi offiziell vorzustellen. Doch er kochte nicht alleine.

Neben seinem Team liefen auch Tom, Sarah, Lena, Namo und Helena zur Hochform auf. Wer vergangenes Jahr regelmäßiger Zuschauer der Koch-Casting-Show "The Taste" auf Sat 1 war, der kannte sie alle aus dem Fernsehen. Kruse war hier seinerzeit ebenfalls dabei und wurde im Finale sogar Dritter. Aber vom Zuschauen vor der Mattscheibe wird man nicht satt. Und anderen dabei zuzusehen, wie es schmeckt, ist auch nicht gerade erhebend.

Umso schöner war es, die jungen Köche und ihre Künste live zu erleben. Man schaute ihnen in der "Kaiser"-Küche bei der Arbeit zu und drängte sich dicht an dicht an den Stationen vorbei, um sich gleich hier an "Hühnerfrikasse 2.0", Hecht an Blattspinat und Champignon, "Himmel und Ääd 2.1" oder marinierter Schwertmuschel gütlich zu tun. Zwar waren die Portionen nur etwas größer als auf dem berühmten "Taste"-Löffel. Aber das sollte so sein. Denn man wollte ja keines der zwölf (!) pikanten und süßen Kochkunstwerke verpassen. Außerdem produzierten, garnierten und servierten die Helden am Herd wie am Fließband. "Es gibt viel zu essen": Kruse hatte in seiner Begrüßung im Beisein der Weinhoheiten und des Bürgermeisters nicht zu viel versprochen.

"Alle sind gespannt", meinte Hansjörg Höfer nicht nur diesen Abend, sondern auch Kruses "Kaiser" generell. Dieser habe einen "hervorragenden Ort" und mit der Winzergenossenschaft (WG) einen Partner ausgesucht, der eine "Auszeichnung" sei. Alle Grundlagen für den Erfolg seien also gegeben, "und jeden Tag sollte es so voll sein wie heute", so der Bürgermeister abschließend. Dass Weinkönigin Katrin zugab, zum ersten Mal im "Kaiser" zu sein, sprach nicht für Kruses Vorgänger. Dass dieser nach vier Jahren nach Schriesheim an seine ehemalige Wirkungsstätte zurückgekehrt sei, freute die Weinkönigin.

Mit dem Abend wolle er zeigen, welchen Weg er im "Kaiser" künftig einschlagen wolle, sagte der Hausherr. Regionales wolle er neu interpretieren. Von Kruse selbst gab es an diesem Abend unter anderem Spargelflammkuchen, eine "gerollte Sauerei" aus gebackenen Schweinelaibchen, zubereitet mit geräucherter Paprika, Bärlauch und Limette sowie eine ebenso feine wie handfeste "Currywurst im Becher".

Lena kredenzte ihren "Wald" (gebeiztes Wild, Kräuter, Pilze, Harzsirup) gleich an einer Station im Restaurant. Helena richtete im Foyer "pikantes Beef- Tatar" an. Denn es war ja nicht so, dass die Party auf die Küche beschränkt war. Umschauen im ganzen Haus war ausdrücklich erwünscht - vom Weingewölbe bis hoch unters Dach in die Raucher-Lounge.

So weite Wege ging das "Huub Dutch-Duo" an diesem Abend zwar nicht. Aber Huub Dutch und Chris Oettinger wurden nicht müde, mit dem Keyboard auf Rollen, der Trompete und dem "Wäscheleinofon" zwischen Küche, Restaurant, Bar und Lounge des "Kaiser" zu pendeln. Blues, Soul und Jazz also in jeder Ecke. Einer dieser Abende für alle Sinne, den die WG mit Sauvignon Blanc, Grauburgunder, Spätburgunder Rotwein und Weißherbst sowie St. Laurent aus dem Barrique abrundete.

Bleibt nach alle dem die Neugier darauf, wie Kruse im ganz normalen Restaurant-Alltag kocht. Ehrlich und auf den Punkt will er seine Küche gestalten, dem Regionalen auch einen modernen Touch geben. Außerdem hat er Platz für Familien- und Firmenfeiern. Auch soll es Events im "Kaiser" geben, und nicht zuletzt will Kruse seinen Beitrag zu Schriesheims Festen leisten.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung