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10.05.2016

Schriesheims Floorballer sind erstklassig

Mit zwei Heimsiegen machte der TVS den Aufstieg perfekt - Busch: "Ich bin stolz auf die Truppe"
Von Carsten Blaue

Schriesheim. "Erste Liga, Schriesheim ist dabei!": Die Fans sangen schon kurz vor dem Abpfiff. Dann die Erlösung. Die Floorballer des TV Schriesheim haben gestern ihren Aufstieg ins Oberhaus perfekt gemacht, ihr Meisterstück abgeliefert und Vereinsgeschichte geschrieben. Mit zwei Heimsiegen gegen Eiche Horn Bremen drehten sie die Serie "Best of Three" zu ihren Gunsten.

Eine Willensleistung, ein echter Mannschaftserfolg. "Es ist einfach unglaublich", sagte TVS-Vorsitzender Jürgen Busch: "Ich bin so stolz auf die Truppe. Und alle sagen: Sie hat das Zeug, um in der ersten Liga bestehen zu können. Mal sehen".

Doch gestern war erst mal Feiern angesagt. Fröhlichkeit beim Freibier. Und mittendrin einer der Väter des Erfolgs: "Das ist ein sehr gutes Gefühl und schon etwas ganz Besonderes. Zumal ich einfach draußen stehen und zuschauen kann", lächelte Jürgen Wetteroth zufrieden. Er brachte das Floorball im Jahr 2003 nach Schriesheim zum Turnverein: "Zum ersten Training kamen drei Kinder. Ein Jahr später hatten wir drei Gruppen mit jeweils 15 Kindern, waren aber noch keine eigene Abteilung."

Und heute ist der TVS erstklassig. Vor zwei Jahren übernahm Spielertrainer Alex Burmeister die Verantwortung, führte seine Mannschaft durch die Zweite Bundesliga und nun in die Spitzenklasse des deutschen Floorballs. Es war ein hartes Stück Arbeit, das Erinnerungen an die Halbfinalserie der Aufstiegs-Playoffs weckte.

Wie schon gegen Schenefeld verloren die Schriesheimer auswärts das erste Spiel. In Bremen setzte es vor einer Woche ein 6:9. Also musste in eigener Halle erneut erst mal ein Sieg her, um überhaupt das dritte Spiel zu erzwingen. Das erledigten die Bergsträßer am Samstag souverän: Mit 7:1 revanchierten sie sich für die Auftaktniederlage und bliesen zum Showdown am Sonntagnachmittag.

Draußen schien die warme Sonne vom wolkenlosen Himmel, und trotzdem waren drinnen die Ränge dicht besetzt. Finalatmosphäre. Auch die Fans von Eiche Horn Bremen brüllten kräftig mit und trugen ihren Teil bei zur prächtigen Kulisse. Um was es geht, merkte man beiden Mannschaften deutlich an. Ängstlich spielten sie, konzentrierten sich eher darauf, den eigenen Kasten sauber zu halten. Echte Chancen waren Mangelware.

So blieb es bis zur 31. Minute bei der 1:0-Führung des TVS - Nicolas Burmeister hatte eingenetzt -, bis die Gäste ausgleichen konnten. Doch auch danach egalisierten sich die Aufstiegsaspiranten, störten früh und leisteten sich im Aufbau Abspielfehler, dass einem das Herz stehen bleiben konnte. Gut, dass es in die zweite Drittelpause ging, die von der Gruppe "Dance/Moves for Kids" der TVS-Trainerinnen Eva Leitner und Claudia Wölfel bereichert wurde.

"Wir haben uns am Ende einfach mehr zugetraut, und deshalb haben wir gewonnen", sagte Burmeister nach der Partie. In der 46. Minute ging er mit gutem Beispiel voran und schloss ein schönes Solo mit einem beherzten Schuss in den Torwinkel ab. Gäste-Torwart Timothy Lizotte war chancenlos.

Doch Eiche Horn reagierte drei Minuten später erneut und nutzte einen Ballverlust der Gastgeber zum Gleichstand. Ein Abspielfehler ging auch dem 3:2 voraus. Adrian Braune nahm den Ball direkt. Sein wunderschönes Tor fiel in der 55. Minute. Nach einer Auszeit nahmen die Bremer ihren Torwart aus dem Gehäuse, brachten den sechsten Feldspieler und versuchten in den letzten zwei Spielminuten den Aufbau eines Powerplays vor TVS-Keeper Simon Seibert. Doch der aufmerksame Felix Künnecke machte 20 Sekunden vor Schluss mit seinem 4:2 ins leere Tor alles klar.

Für Eiche Horn Bremen gibt es jetzt noch die Chance, über die Relegation gegen Leipzig erstklassig zu werden. Die Floorballer des TV Schriesheim sind es seit gestern schon.

Die Aufsteiger des TVS: Stefan Ardeleanu, Patrick Arras, Marvin Biedermann, Adrian Braune, Alex Burmeister, Nicolas Burmeister, Fabian Eidenmüller, Robert Eidenmüller, Lucian Häfele, Jan-Niklas Heintze, Jonas Hettler, Felix Künnecke, Patrick Schellhase, Simon Seibert, Tobas Tost und Simon Zoller.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung