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18.05.2016

Schriesheim: Gemeinderat stimmt Neugestaltung des Zehntkellers zu

Schriesheim: Gemeinderat stimmt Neugestaltung des Zehntkellers zu

Von Carsten Blaue

Die Pläne von Architekt Manfred M. Fischer gefielen dem Gemeinderat durchaus. Dennoch hatte das Gremium kritische Fragen vor allem zu ganz praktischen Überlegungen wie der Getränkekühlung oder den Arbeitsmöglichkeiten für Caterer. Entwürfe: Manfred M. Fischer

Schriesheim. Der Gemeinderat hat der Planung für die Neugestaltung des Zehntkellers grundsätzlich zugestimmt. Bei den Entwürfen von Architekt Manfred M. Fischer geht es nun noch um einzelne Aspekte wie die Gestaltung des Fußbodens, die Heizung oder Arbeitsmöglichkeiten für Caterer.

Wie bereits berichtet, soll die Theke auf die Stirnseite am Eingang verlegt werden. An ihrem bisherigen Standort ist ein Bühnenpodest eingeplant. Rechts daneben soll ein zweiter Fluchtweg über eine Treppe in den Heizungsraum der Strahlenberger Grundschule führen und von dort aus ins Freie. Der Bau dieses Notausgangs war der Auslöser für die umfangreiche Renovierung, die auch eine Erneuerung der Elektrik sowie der Wasser- und Abwasserleitungen vorsieht. Das Gewölbe soll an den Längsseiten mit einem Natur- und Sandsteinfries gestaltet werden. Die künstlerischen Darstellungen des historischen Weinbaus von Franz Piva werden dem Sandstrahler zum Opfer fallen. Fischer schlug zudem einen pflegeleichten, robusten Terrazzobelag über der Fußbodenheizung vor. Ob man auch Tageslicht in den Zehntkeller lässt, war eine weitere Frage, die der Architekt in den Raum stellte. Die Bühne soll erweiterbar und multifunktional sein. Momentan kann man sich das alles noch schwer vorstellen. Stefan Pfeifer und seine Leute begannen am 24. März mit den Abbrucharbeiten im historischen Gewölbe. Vor allem die alten Holzverkleidungen und die Theke kamen raus. Und die massiven Wände dahinter erwiesen sich äußerst robust. Jüngst war auch der Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) vor Ort: "Der Zehntkeller wirkt jetzt schon größer", sagte Christian Wolf (Grüne).

Er lobte Fischers "schlüssiges Konzept". Es entstehe ein moderner Veranstaltungsort: "Das wird eine tolle Sache, und sicher werden sich hier alle wohlfühlen." Auch die Bedenkenträger, so Wolf. Diese beklagen zum Beispiel den Verlust der historischen Gewölbegestaltung. Fischer habe die Konzeption des neuen Fluchtwegs gut gelöst. Hingegen sprach sich Wolf gegen Tageslicht im Keller aus: "Wozu? Wenn man hier tagsüber etwas präsentieren will, muss man dann erst wieder verdunkeln." Auch beim Boden müsse man "erst noch mal sehen", so Wolf: "Aber das müssen wir ja auch noch nicht entscheiden."

Frank Spingel (CDU) brach eine Lanze für die Kunstwerke an den Gewölbewänden. Beim Grundsatzbeschluss im vergangenen September waren die Freien Wähler gegen alles gewesen, was über den Bau des zweiten Fluchtwegs hinaus geht. Daher würdigte Jutta Becker zwar, dass Fischer im Kostenrahmen bleibe. Dennoch enthielt sich ihre Fraktion komplett. Gleiches galt auch für CDU-Stadtrat Karl Reidinger, der seinerzeit genauso gegen die Neugestaltung gestimmt hatte wie auch Wolfgang Renkenberger (FDP). Dieser sah jetzt allerdings nach der grundsätzlichen Entscheidung für die Sanierung keine Probleme mehr, das weitere Vorgehen mitzutragen. Zuvor hatte Marco Ginal (SPD) nach genügend Kühlmöglichkeiten für große Veranstaltungen an der Theke gefragt - seitlich der Bar soll es sie wohl geben. Zudem monierte er, dass eine Fußbodenheizung träge, unflexibel und noch dazu relativ teuer sei. Auch die Wartung sei schwierig. In Bezug auf Pivas Bilder regte er eine Digitalisierung an: "Vielleicht kann man damit später etwas machen." Außerdem wünschte sich Ginal eine Vorbereitung für Veranstaltungsmedien.
Bernd Molitor (Grüne) fragte den Architekten, wo Caterer ihren Platz nach der Umgestaltung finden würden. Außerdem wollte der Stadtrat wissen, ob an einen Dunstabzug gedacht werde. Fischer sagte, dass das Essen ja zubereitet in den Keller gebracht werde. Dem widersprach Molitor. Hier schaltete sich Bürgermeister Hansjörg Höfer ein. Ein Dunstabzug sei nicht vorgesehen. Allerdings sei das Thema Catering im Zehntkeller "noch nicht ganz zu Ende gedacht".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung