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14.08.2016

Schriesheim: Kirchengemeinden im Himalaya unterstützen

RNZ-Serie "Abitur - und jetzt?", heute Teil vier: Pfarrerstochter Pia Mößner geht zum Freiwilligendienst für ein Jahr nach Nepal

Von Frederick Mersi

Schriesheim. "Jay-ma-see!" Ein bisschen Nepali kann die frischgebackene Abiturientin (Notenschnitt: 1,1) schon. So grüßen sich Christen dort, wo Pia Mößner am 3. September landen wird: in Nepals Hauptstadt Kathmandu.

"Sieg durch Christus" heißt dieser Gruß in etwa. Für die älteste Tochter des scheidenden Pfarrers der Evangelischen Kirchengemeinde, Lothar Mößner, war klar, dass sie ihren Freiwilligendienst bei einer christlichen Organisation absolvieren wollte. Dabei hatte sie zunächst nichts in die weite Welt gelockt, wie sie selbst berichtet. "Früher wollte ich das eigentlich nicht. Aber dann habe ich die Berichte von Leuten gehört, die das auch gemacht haben", sagt Mößner.

Es sei eine gute Sache, sich weiter wegzutrauen, findet sie. Nach Asien traut sie sich im Rahmen der "Operation Mobilisation" (OM), einer US-amerikanischen Missionsorganisation. Das Gesamtpaket habe dort gestimmt, sagt sie. In Nepal unterstützt OM vor allem Kirchengemeinden vor Ort, bietet Kinder- und Jugendprogramme an, hilft aber auch beim Wiederaufbau kleiner Dörfer. Diese waren durch zwei verheerende Erdbeben im vergangenen Jahr mit über 8000 Toten zerstört worden.

Darüber hinaus werden auch ein Aids-Aufklärungszentrum und landwirtschaftliche Projekte unterstützt. "Es ist ein sehr vielseitiger Dienst, und ich kann schauen, was mir dabei liegt", sagt Mößner. Sogar studieren werde sie, Kunst oder Musik an der Universität von Kathmandu - allerdings nur, um ein Jahresvisum als Studentin zu erhalten. "Aber wer weiß, vielleicht lerne ich ja dann, ein paar nepalesische Instrumente zu spielen."

Zu dem von ihr angesprochenen Gesamtpaket gehören einige Monate Sprach-, Bibel- und Kulturtraining vor Ort, Unterkunft und Verpflegung, sogar ein kleines Taschengeld. Allerdings kostet das Programm auch 870 Euro im Monat. "OM muss seine Arbeit selbst finanzieren. Das Ganze wird auch nicht durch Regierungsgelder oder ähnliches gefördert", sagt Mößner.

Hinzu kommen jeweils etwa 400 Euro für Hin- und Rückflug sowie die Kosten für zahlreiche Impfungen. "Allein die kosten auch noch einmal um die 500 Euro", so Mößner. Finanziert wird das alles durch ihre Eltern und einen Spenderkreis. Ist das kommende Jahr also nur ein teurer Spaß, um etwas von der Welt zu sehen? "Natürlich will ich den Menschen dort helfen. Aber am Ende werde ich selbst wahrscheinlich am meisten lernen", vermutet Mößner. Herausfordernd werde das Jahr in jedem Fall. "Wir sind bei OM ein internationales Team. Da kann es schnell Spannungen geben", sagt sie. Allerdings sei ihr Wunschstudium "Internationale soziale Arbeit", dafür sei diese Herausforderung sicher hilfreich.

Auch für ihren Glauben sei das Jahr in Nepal das Richtige, ist Mößner überzeugt. "Es gibt dort viele Leute, von denen ich noch etwas lernen kann", sagt sie. Und auch wenn sie noch nicht genau weiß, was sie in Kathmandu erwartet: "Es ist mir klar, dass ich jetzt mal eigene Schritte gehen muss." Angst vor weiteren Erdbeben hat sie noch nicht: "Und selbst wenn, ist das trotzdem kein Grund, nicht hinzugehen."

Info: Mößner berichtet in Rundbriefen über ihr Auslandsjahr, Anmeldung per Mail an pia.moessner@om.org. Spenden können überwiesen werden an: OM Deutschland, Evangelische Kreditgenossenschaft eG, IBAN: DE47 5206 0410 0000 5072 45, BIC: GENODEF1EK1, Verwendungszweck: Pia Mößner, Nepal (+ Adresse für Spendenbescheinigungen).
In Kathmandu, der Hauptstadt Nepals, wird Pia Mößner auch studieren - allerdings vor allem, um ein Jahresvisum für ihren Aufenthalt zu erhalten. Ihr Hauptaugenmerk wird jedoch auf den vielfältigen Aufgaben der Organisation "Operation Mobilisation" liegen. Foto: Dorn

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung