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29.08.2016

Schriesheimer Floorball-Trainer Burmeister: "Wir wollen uns in der Bundesliga etablieren"

Von Frederick Mersi

Schriesheim. Die Premieren-Saison steht vor der Tür: Am 18. September starten die Floorballer des TV Schriesheim nach dem Aufstieg mit Herzschlagfinale in ihre erste Bundesliga-Spielzeit. Trainer und Kapitän Alexander Burmeister spricht im Interview über Saisonziele, Herausforderungen und darüber, warum Floorball in der Weinstadt so erfolgreich ist.

Herr Burmeister, was bedeutet der Aufstieg in die Bundesliga?

Das heißt vor allem mehr Spiele und weitere Fahrten. In der Zweiten Liga waren es sieben Mannschaften, und es gab eine Zweiteilung in Nord-West und Süd-Ost. Jetzt müssen wir zum Beispiel nach Berlin, Hamburg und Bremen fahren.

Wurde schon ein Saisonziel ausgegeben?

Wir können nicht sagen, dass wir einfach nur die Klasse halten wollen. Die ersten sechs Mannschaften spielen in den Play-offs um die Deutsche Meisterschaft, die letzten vier gegen den Abstieg. Es ist für uns auch schwer, die Gegner einzuschätzen. Hoffentlich helfen uns die Vorbereitungsturniere dabei. Langfristig wollen wir uns jedenfalls in der Bundesliga etablieren.

Ist der Verein denn auch finanziell für die Bundesliga gerüstet?

Wir haben konkrete Pläne gemacht und fühlen uns gut aufgestellt. Das Projekt "Bundesliga" kostet immerhin zwischen 20.000 und 25.000 Euro, vor allem wegen der Fahrtkosten. Und wir haben ja auch bei den Ringern gesehen, dass Geld einen großen Einfluss darauf haben kann, auf welchem Niveau man Sport treibt.

Wie bekommen Sie das Geld zusammen?

Der Verein unterstützt uns natürlich. Außerdem gibt es seit 2014 den "Club 50" aus Spendern, die pro Saison 50 Euro zahlen und dafür zum Beispiel einen Fanschal und regelmäßige Newsletter bekommen. Aber wir haben inzwischen auch viele Sponsoren in Schriesheim, denen man jetzt nicht mehr erklären muss, was Floorball überhaupt ist.

Warum ist diese Sportart in Schriesheim so erfolgreich?

Prinzipiell wächst Floorball im Moment sehr schnell in Deutschland. Aber im TV Schriesheim sind inzwischen etwa 150 Mitglieder in unserer Abteilung aktiv. Und für die Zuschauer ist der Sport auch attraktiv: Er ist schnell und spannend, es fallen viele Tore. Aber natürlich machen wir auch viel Werbung. Die Älteren erreichen wir über die Zeitungen, die Jüngeren über Soziale Medien.

Bisher waren die Spiele kostenlos. Teilweise kamen so bis zu 500 Zuschauer in die Mehrzweckhalle. Rechnen Sie in der nächsten Saison mit ähnlichen Zahlen?

Das war beim Pokalspiel gegen Weißenfels. Wir hatten Glück mit den Spielen, die wir beworben haben. Da scheint der Funke übergesprungen zu sein. Wir verteilen auch jetzt wieder Eintrittskarten in Schriesheim, allerdings als Werbeaktion, nicht weil die Spiele jetzt Eintritt kosten. Gegen Ende der vergangenen Saison hatten wir regelmäßig bis zu 300 Zuschauer, solche Zahlen wären natürlich super.

Aus Brandschutzgründen waren bisher eigentlich nur 200 Zuschauer zugelassen. Könnte es da Probleme geben?

Nein, wir haben mit der Stadt gesprochen, die Matten vor den Tribünen entfernt und das Spielfeld einen Meter schmaler gemacht. Jetzt können ganz offiziell mehr als 200 Zuschauer kommen.

Werden die dann auch neue Spieler zu Gesicht bekommen?

Wir haben mit Fidel Petros und Benno Zehnder zwei neue Spieler aus der Schweiz gewinnen können, die jetzt an den Unis in Heidelberg und Mannheim studieren. Außerdem kommen aus der Jugend Linus Braune und Leonard Laage.

Kosten diese Verstärkungen etwas?

Nein. Gehälter zahlen wir keine. Im Gegenteil: Wir tragen als Spieler das Risiko für mögliche Verluste beim Projekt Bundesliga.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung