Schriesheim im Bild 2023

06.12.2016

Windkraft: Bürgerinitiativen in Schriesheim und Heidelberg prüfen eigene Gutachten

Bei den möglichen Standorten stößt man weiterhin auf Ablehnung.

Schriesheim/Heidelberg. (cab) Die Heidelberger Bürgerinitiativen "Rettet den Odenwald" und "Gegenwind 21" lehnen nach wie vor die Standorte "Weißer Stein" und "Schriesheimer Hütte" bei Schriesheim sowie "Drei Eichen" bei Heidelberg als mögliche Konzentrationszonen für Windkraftanlagen ab. Gleiches gilt für die Ersatzfläche "Hirschgrund" in Leimen.

Vor allem der Natur- und der Landschaftsschutz würden gegen diese Standorte sprechen, so die beiden Bürgerinitiativen (BI) in einer Presseerklärung. Der Beschluss des Nachbarschaftsverbandes Heidelberg-Mannheim, die Hangkante des Odenwalds und des Neckartals frei zu halten, sei vordergründig begrüßenswert: "Doch der Beschluss wird zu einer Face, wenn dann doch oberhalb der ’Hangkante’ die 200 Meter hohen Windindustrieanlagen weitergeplant werden", so Richard Leiner, Sprecher der BI "Rettet den Odenwald". Windräder beim "Weißen Stein" würden sowohl das Neckartal als auch den Anstieg des Odenwaldes von der Rheinebene her überragen.

Die beiden Bürgerinitiativen stört es zudem, dass der Geschäftsführer des Nachbarschaftsverbandes, Martin Müller, die von Bürgern und Initiativen vorgebrachten Bedenken gegen die Windkraftplanungen auf die Punkte Infraschall, Lärm, Werteverlust von Immobilien oder Unwirtschaftlichkeit verkürze. Die für die BI maßgeblichen Kritikpunkte, die auch im Beteiligungsverfahren geäußert wurden - nämlich in Bezug auf Naturschutz, Landschaftsschutz, Artenschutz, Naherholung und Effizienzminderung im Klimaschutz - habe Müller nicht erwähnt.

Die Initiativen prüfen, ob sie die vom Nachbarschaftsverband angekündigten "vertiefenden Untersuchungen" mit eigenen artenschutzrechtlichen Gutachten flankieren. Genaues soll bei einem Treffen am 18. Dezember in der Heidelberger Halle02 bekannt gegeben werden.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung