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31.03.2017

Schriesheims Bauamtsleiter Schäfer "will auf jeden Fall länger hier bleiben"

Bauamtsleiter Markus Schäfer äußert sich im RNZ-Interview zu drängenden Projekten, Komplikationen und seinem Start ins Amt

Von Frederick Mersi

Schriesheim. Seit 1. März ist Markus Schäfer Bauamtsleiter der Stadtverwaltung - und damit für die weiteren Arbeiten an Projekten wie dem neuen Schulhort und den Sanierungsarbeiten in Dossenheimer Weg und Oberer Bergstraße zuständig. Keine leichte Aufgabe, nachdem sein Amt zuvor drei Monate unbesetzt war. Im RNZ-Interview blickt er auf seine Einarbeitungsphase zurück, äußert sich zur Personalsituation im Bauamt und gibt ein Bekenntnis zu seinem neuen Arbeitsplatz ab.

Herr Schäfer, für drei Monate war Ihr Posten nicht besetzt. Wie hoch ist jetzt der Aktenstapel auf ihrem Schreibtisch?

Es gibt momentan zahlreiche große und kleinere Projekte in Schriesheim. Dadurch ist das Arbeitsaufkommen wirklich hoch. Ein stetiges Abarbeiten ist aber gut möglich.

In Ihrer ersten Gemeinderatssitzung prägten Sie beim Thema Hortneubau das Motto "Gründlichkeit vor Schnelligkeit". Ist das auch Ihre grundsätzliche Devise?

Projekte mit weitreichenden finanziellen Konsequenzen brauchen eine gründliche Planung. Außerdem ist eine ständige Abstimmung unter den beteiligten Akteuren wichtig. Insofern ist eine solide Projektplanung und Kostenkontrolle unbedingt notwendig. Dabei sollte man aber jedes Projekt individuell betrachten. Optimal ist eine Kombination aus Gründlichkeit und Schnelligkeit.

Teilen Sie die Auffassung, dass man als Bauamtsleiter auch Stadtplaner sein sollte?

Nein, diese Auffassung teile ich nicht. Die Aufgaben eines Bauamtes sind sehr vielfältig. Die Leitung eines Bauamtes erfordert deshalb interdisziplinäre, also fächerübergreifende Kenntnisse. Gerade aufgrund der Komplexität der Aufgaben sind verwaltungsrechtliche, betriebswirtschaftliche, technische und auch organisatorische Kenntnisse wichtig.

Wie würden Sie denn Ihren eigenen Führungsstil beschreiben?

Wenn ich zwei Adjektive wählen müsste, dann wären das: kooperativ und fokussiert.

Und wie bewerten Sie den Führungsstil von Bürgermeister Höfer?

Ich bin ja noch nicht so lange hier in Schriesheim. Bis jetzt habe ich aber ausschließlich einen positiven Eindruck.

Würden Sie sich aufgrund der Arbeitsbelastung personelle Verstärkung wünschen?

Soweit ich die Situation bis dato beurteilen kann, ist die Auslastung insbesondere im Bereich Hochbau sehr hoch. Dies hängt unmittelbar mit den laufenden Projekten zusammen, aber auch mit dem Instandhaltungsstau bei den städtischen Liegenschaften. Außerdem erfordern insbesondere die baulichen Vorgaben für Brandschutz und in der Versammlungsstättenverordnung viel Zeit. Durch die daraus resultierenden Arbeiten haben wir einen erheblichen personellen und finanziellen Mehraufwand. Dieser Mehraufwand wird zwar derzeit vom Team gemeistert, aber weitere personelle Unterstützung wäre sicher vorteilhaft.

Was sind denn momentan die drängendsten Projekte?

Das sind der schon erwähnte Neubau des Kinderhorts am Strahlenberger Schulhof und dann natürlich der Neubau des Kindergartens Kurpfalzstraße.

Wie kommen die Sanierungsarbeiten im Dossenheimer Weg und in der Oberen Bergstraße voran?

Dort hat es wetterbedingt im Januar einige Verzögerungen gegeben. Ansonsten laufen beide Maßnahmen gut. Es gibt immer Dinge, die man nicht beeinflussen kann - zum Beispiel Rohre, die nicht auf den Plänen eingezeichnet sind. Nach aktuellem Stand wird der Dossenheimer Weg aber Ende Mai und die Obere Bergstraße Mitte Juni dieses Jahres fertiggestellt.

War der Wechsel von Birkenau nach Schriesheim eine große Umstellung?

Nein, eine große Umstellung war es nicht. Der Einstieg wurde mir von allen Seiten leicht gemacht. Gleich am ersten Tag wurde ich von Bürgermeister Höfer und meinem Team im Bauamt und im Bauhof herzlich willkommen geheißen - und danach sehr gut auf die laufenden und anstehenden Aufgaben vorbereit.

Ihr Vorgänger war ja nur 15 Monate im Amt. Haben Sie schon Pläne für Ihre Zukunft?

Ich habe keine Ambitionen, bald noch einmal zu wechseln. Es passt vom Team her einfach gut, und ich fühle mich hier wohl. Ich will auf jeden Fall länger hier bleiben.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung