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Janina Lübken von den Raubrittern Schriesheim ist dabei
2015 war Janina das erste Mal für die baden-württembergische Auswahl angetreten
Schriesheim. (fjm) Janina Lübken wartete sehnsüchtig auf die E-Mail, die sie nach Tschechien berufen würde. Über 30 Softball-Spielerinnen hatten sich zuvor in der U16-Nationalmannschaft beim "Kürbis-Cup" in Stuttgart beweisen dürfen. Doch nur 15 von ihnen würden es in den Kader für die Europameisterschaft in Ostrava schaffen. Um kurz vor 2 Uhr in der Nacht auf Donnerstag war es schließlich so weit. Janina ist dabei.
"Es ist immer eine Überraschung, wenn man so weit kommt", sagt die 15 Jahre alte Realschülerin. Sie habe keine Ahnung gehabt, ob sie es zum Turnier schaffen würde oder nicht: "Es ist schon schwer, da reinzukommen." Und das, obwohl Softball in Deutschland eine Randsportart ist. 2015 war Janina das erste Mal für die baden-württembergische Auswahl angetreten. Im Juli fährt sie zur EM.
Angefangen hat Janina bei den Baseballern der Raubritter in Schriesheim. Dort spielte sie etwa acht Jahre lang in den Schüler- und Jugendmannschaften. Inzwischen trainiert sie das Schülerteam. "Sie hat sich diesen Lieblingssport selbst rausgesucht", sagt ihre Mutter Madlen, die erst durch ihre Tochter zu den Raubrittern gekommen ist und dort selbst zwei Jahre Softball spielte.
Gegeneinander spielen Mutter und Tochter aber nicht. "Da ist sie mir viel zu weit voraus", sagt Madlen Lübken und lacht, "sie ist da recht ehrgeizig." Ihr bleibt meist die Rolle als Fahrerin, früher zu den Spielen und Turnieren in ganz Baden-Württemberg, heute zum Training der Verbands- und der Bundesligamannschaft in Mannheim. "Das ist eine organisatorische Herausforderung", sagt sie, "aber ich mache das gern."
Im Sommer steht Janina zum Teil jeden Tag auf den Baseballfeldern in Mannheim und Schriesheim. Von Verletzungen hat sie sich dabei nie stoppen lassen. "Da war alles dabei, vom Bänderriss über Knieverletzungen bis zur gebrochenen Nase", sagt Mutter Madlen. Tochter Janina beschwichtigt: "Es gibt Schlimmeres. Solange es nicht gravierend ist, werde ich weitermachen."
Gründe, weshalb sie den Sport so liebt, hat sie genug: "Es ist ein Teamsport", sagt sie, "man kann sich gegenseitig unterstützen." Außerdem sei Softball mit Werfen, Fangen und Schlagen in den Bewegungen vielfältig. Die Unterschiede zu Baseball liegen im kleineren Feld, einer anderen Art zu werfen ("pitchen") und im etwas größeren Ball, der aber genau so hart ist wie ein Baseball.
"Das ist doch ein Jungssport", laute die Reaktion in ihrem Freundeskreis häufig. Dabei wird Softball ausschließlich im Mädchen- und Damenbereich gespielt. "Da kann man im Team auch deutlich mehr reden", sagt Janina. Ihr großer Traum ist es, einmal in den USA am College Softball zu spielen. "Da muss ich aber Glück haben und vieles gut laufen", ist sie sich bewusst. Nun geht es erst einmal nach Tschechien. Informationen und Ergebnisse zur EM gibt es zwischen 10. und 15. Juli im Internet unter www.baseball-softball.de.
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