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Feuerwehr rettet Rehe aus Pool
Die Jungtiere suchten Abkühlung – Das Video wurde etwa 55.000 Mal angesehen
Schriesheim-Altenbach. (fjm) Kurz vor zwei Uhr nachts schreckte der Hausbesitzer am Sonntag aus dem Schlaf: In seinem Pool war Bewegung. "Bei dem Radau habe ich erst einmal gedacht, dass jemand dort im Wasser wäre", sagte er der RNZ. Dass es sich bei den Eindringlingen um zwei Rehe handelte, überraschte den Altenbacher dann aber sehr. Bei Temperaturen von über 20 Grad Celsius hatten die Jungtiere Abkühlung gesucht, kamen aber nicht mehr allein aus dem Becken heraus.
"Ich habe erst versucht, ihnen selbst wieder aus dem Wasser zu helfen", so der Hausbesitzer, "aber sie waren noch nicht so lang im Becken und ließen sich nicht fassen." Einige Minuten später wurde dann Tanja Spiegelhalter, stellvertretende Kommandeurin der Freiwilligen Feuerwehr Schriesheim, Abteilung Altenbach, von ihrem Funkmeldeempfänger aus dem Schlaf gerissen. "Ich musste schon zweimal drauf gucken, um zu realisieren, was das für ein Einsatz war", sagte sie hinterher der RNZ.
Wie genau sie in einem solchen Fall vorgehen müssen, wussten Spiegelhalter und ihre Kameraden nicht: "Üben tut man so etwas ja nicht." Als sie nach wenigen Minuten am Einsatzort ankamen, waren die beiden Jungtiere immer noch eifrig am Schwimmen, wirkten jedoch sehr erschöpft. "Bei den Versuchen, aus dem Pool zu klettern, sind sie mit ihren Beinen immer wieder abgerutscht", so Spiegelhalter. Also griff sich Gernot Schmitt, einer der Kameraden, die Tiere kurzerhand einzeln beim Nacken und zog sie aus dem Becken.
Für die Einsatzmeldungen, die die Feuerwehr auf dem sozialen Netzwerk Facebook verbreitet, wurde Schmitt dabei gefilmt. Das Video wurde bis Donnerstag fast 55.000 Mal angeschaut und 260 Mal geteilt, es folgten Interviewanfragen von regionalen und überregionalen Medien. "Die Rückmeldungen waren bis jetzt nur positiv", sagte Spiegelhalter. Ein Interessierter habe gefragt, ob der Zugriff Schmitts für die Tiere schmerzhaft gewesen sei. "Ich glaube nicht, dass es ihnen wehgetan hat", sagte Spiegelhalter dazu, "sie haben sich geschüttelt und verschwanden danach in die Nacht."
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