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17.07.2017

72 Absolventen der Kurpfalz-Realschule Schriesheim verabschiedet

Bürgermeisterstellvertreterin Barbara Schenk-Zitsch forderte zu Mut und Zivilcourage auf

Schriesheim. (capa) Das erste Etappenziel ist erreicht: Jetzt sei der Grundstein für das weitere Leben gelegt, gab Barbara Schenk-Zitsch als Vertreterin von Bürgermeister Hansjörg Höfer den 72 Absolventen der Kurpfalz-Realschule mit auf den Weg, deren Schulzeit am Freitagabend mit der offiziellen Abschlussfeier offiziell zu Ende ging. Einige werden auf weiterführende Schulen gehen, andere wollen eine Lehre beginnen.

Mit offenen Augen sollen sie durch Leben gehen, den Mut besitzen, neue Chancen zu ergreifen, und Zivilcourage im alltäglichen Leben zeigen, so Schenk-Zitsch. Wie wichtig das ist, wusste sie durch eine persönliche Erfahrung aus ihrem Studium der Zahnmedizin: Als ein Studienassistent eine Studentin bedrohte, hätten viele ihrer Kommilitonen nur den Kopf geschüttelt, als der Professor sie auf den Vorfall ansprach. Nur einer habe es gewagt, sich zu melden und für seine Kommilitonin einzustehen.

"So viel ist gewonnen, wenn nur einer aufsteht und Nein sagt", zitierte Schenk-Zitsch Bertolt Brecht. Auch Verantwortungsbewusstsein müssten die jungen Erwachsenen so manches Mal im Leben beweisen, wie Elternbeiratsvorsitzende Sandra Bauer erklärte. "Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun." Viele der Absolventen hätten schon Verantwortung in Sportvereinen, im Orchester oder im Zeltlager übernommen. Sie wolle die Absolventen ermutigen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und sich in die Ansichten anderer hineinzudenken, betonte Bauer.

In Erinnerungen schwelgten dagegen die Klassenlehrer Cardy Bückmann, Boris Borkowski und André Schmidt. Denn an was würden sich die Absolventen nach ihrer Schulzeit erinnern? Etwa an Gedichte oder an die englischen Zeitformen "Present perfect" und "Present perfect progressive"? Sie kamen zu dem Schluss: Wohl eher an die Schulstunden.

So rekonstruierten sie das hektische Durcheinander des Unterrichts nach einer Vorlage von Musikkabarettist Lars Reichow. "Hefte raus", "Privatgespräche einstellen", "Fenster auf" - Aufforderungen, wie sie jeder aus seiner Schulzeit kennt, warfen Bückmann, Borkowski und Schmidt im Wechsel ein.

Ähnlichkeiten zu Schülern oder wahren Begebenheiten seien dabei natürlich rein zufällig. "Kippel nicht, Ruhe dahinten, Licht aus, Fenster zu, Ich hab Zeit, ich muss nicht auf Klassenfahrt", so ging es, bis schließlich der ersehnte Pausengong das hitzige Durcheinander beendete. Mit weißen Tüchern winkten sie den 72 Schülern zum Abschied und erhielten für ihre lustige Darbietung von ihren einstigen Schützlingen stehende Ovationen.

"Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare. Für die Furchtsamen ist sie das Unbekannte. Für die Tapferen ist sie die Chance", gab Schulleiterin Petra Carse den Spruch von Victor Hugo wieder. Mut, Flexibilität, Mobilität, Toleranz und Akzeptanz verschiedener Lebensentwürfe zählte sie als Attribute für Erfolg auf. Auch Lernbereitschaft an jedem Tag gehöre dazu.

"Alles, was ihr euch wünscht und anstrebt, könnt ihr erreichen", so Carse. Es sei Zeit in die Welt zu ziehen, Mut stehe am Anfang und Glück am Ende. Anschließend erhielten die Absolventen ihre lang ersehnten Zeugnisse. Passend dazu umrahmten die Singklassen mit der Schulband die Feier mit dem Lied "You can get it, if you really want".

"Alles, was ihr euch wünscht und anstrebt, könnt ihr erreichen", machte Rektorin Petra Carse ihren ehemaligen Schützlingen Mut. Foto: Dorn

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung