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15.09.2017

Mit dem früheren "Schwarzen Adler" soll’s jetzt vorangehen

Ausschuss stimmte geringfügigen Planänderungen zu - Schwerer tat sich das Gremium mit einem Projekt in der Talstraße

13.09.2017, 06:00 Uhr

Von Nicoline Pilz

Schriesheim. Seit 2007 steht der "Schwarze Adler" an der Landstraße leer, seit 2014 läuft das Bauvorhaben, das aus dem einstigen Hotel ein Mehrfamilienhaus machen soll. Erneut haben sich die Mitglieder des Ausschusses für Technik und Umwelt (ATU) jetzt mit den Plänen befasst, die den ersten von zwei Bauabschnitten, den Ausbau des südwestlich gelegenen rückwärtigen Gebäudes sowie den südlich an der B 3 gelegenen Gebäudeteil betreffen.

Dabei geht es um geringfügige Grundrissänderungen, um die Vergrößerung der geplanten Fenster sowie die Verkleinerung des zur Landstraße ausgerichteten Dacheinschnitts zur Nutzung als Dachterrasse. Die Verwaltung sieht die Verkleinerung positiv und der ATU schloss sich an. "Das ist nur geringfügig. Wir sind froh, wenn’s vorangeht", so Karl Reidinger (CDU). Ziemlich unstrittig verlief die Sitzung, in der Bürgermeister Hansjörg Höfer 13 Punkte aufrief.

"Ja" sagte der ATU auch zum Um- und Erweiterungsbau im Dossenheimer Weg und zur benötigten Befreiung für den Dachaufbau sowie zum Neubau eines Einfamilienhauses mit Doppel-Carport im Huberweg. Zustimmung auch zum Ersatz von Werbeanlagen in der Heidelberger Straße, am Ende der Altstadt. Reduzierte Baupläne lagen für ein topografisch schwieriges Grundstück in der Branichstraße auf dem Tisch. Den sieben benötigten Befreiungen stimmte der ATU zu, nicht zuletzt, weil das Vorhaben bereits 2013 genehmigt worden war. Der neue Eigentümer will das Ganze lediglich etwas kleiner ausführen. Grünes Licht gab’s auch für die Umbau- und Erweiterungspläne für ein Wohnhaus im Dossenheimer Weg, wo eine Sanierung und Erweiterungen anstehen. Ebenso für den Ausbau eines Dachgeschosses in der Siegfriedstraße.

Schwerer tat sich das Gremium mit der Bewilligung einer neuen Balkonunterkonstruktion aus Stahl für ein Haus in der Talstraße. Die Altstadtsatzung sieht Holzkonstruktionen vor. Letztlich folgte der ATU der Empfehlung der Sanierungsstelle, die die Argumente der Bauherren schlüssig fand: Eine Ausführung in Holz sei wetterbedingt problematisch, der Balkon von öffentlichen Flächen aus eh nicht einsehbar. Weitere Befreiungen versagte der ATU jedoch, als es um den Einbau neuer Fenster, Türen und des Garagentores in Kunststoff in Holzoptik ging. "Hier gehen wir nicht mit, sonst bräuchten wir keine Altstadtsatzung", so Georg Grüber (Grüne Liste). "Mit Kunststoff tun wir uns schwer in der Altstadt", merkte auch Marco Ginal (SPD) an. Die Antragstellerin bat mit Verweis auf Ausnahmen am Zehntkeller und dem Hotel "Kaiser" darum, einen Kompromiss auszuloten. Sie würden gerne bezahlbar vermieten und müsse daher auf die Folgekosten achten. Reine Holzeinbauten seien wartungsintensiver. Höfer sagte zu, dass sich das Bauamt mit ihr zusammensetzen werde.

Gegen einen Bauantrag, Abbruch und Neubau eines Wohnhauses im Blütenweg stimmte Fadime Tuncer (Grüne Liste): "Das ist uns zu massiv." Bernd Hegmann (Freie Wähler) erklärte angesichts der Grundstückslage hingegen: "Wir sehen das nicht als extrem an." Er kritisierte vielmehr die Vorgehensweise bei der anstehenden Sanierung von Baumscheiben im Stadtbereich, die bereits seit 2016 läuft. Die Gesamtsumme von 74.000 Euro befand er als "viel Geld". Höfer argumentierte, die Stadt habe die Verkehrssicherungspflicht für Gehwege und müsse Stolpergefahren durch Wurzelwerk beseitigen. Offenbar liegen hier Baufehler aus der Vergangenheit vor, die die Stadt nun korrigieren muss. Der Auftrag ging an die Leutershausener Firma Schmitt.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung