Schriesheim im Bild 2023

20.11.2017

Kurpfalz-Grundschule: Das Kollegium feiert die neue Chefin

Sabine Grimm ist nun offiziell Leiterin der Kurpfalz-Grundschule in Schriesheim

Von Nicoline Pilz

Schriesheim. Es war einmal ein "mutiges Mütterchen Grimm", das sich daranmachte, in Schriesheim eine Ruine so wiederaufzubauen, dass darin Kinder und Kollegium in fröhlicher und guter Schulgemeinschaft fortan glücklich zusammensein konnten. Ein Märchen, das zumindest in Teilen nun mit der offiziellen Amtseinführung von Rektorin Sabine Grimm an der Kurpfalz-Grundschule wahrgeworden ist: Als dienstälteste Kollegin lobte gestern Elisabeth Mareth das "große offene Herz und die immer offene Tür" der Schulleiterin. Und dankte ihr auch dafür, dass sie die Kinder mit ihrer jeweiligen Persönlichkeit annehme.

Es war eine so warmherzige wie wertschätzende Feier der Amtseinführung, die das Kollegium mit verschiedenen Beiträgen bereicherte. Und sie war schlichtweg märchenhaft, denn die Geschichte, die sich Grimms Kolleginnen ausgedacht hatten, kam in geschliffenem Wortwitz, mit kleinen Seitenhieben aufs schwierige und alte Gebäude, auf das Dasein eines Pädagogen und einigem Lokalkolorit daher. Vom "schrulligen Schriese-Stilzchen" war da zu hören, ein offenbar hyperaktives Männlein, das dem "mutigen Mütterlein Grimm" drei schier unlösbare Aufgaben stellt.

Die sie dann doch meistert: Mithilfe des wunderbaren Baums im alten Schulhof, zugleich auch Schullogo und ein Symbol, das im Rahmen der Feierstunde häufiger eine Rolle spielen sollte. Zum Beispiel beim Lied "Ich bin ein Baum", das der Schüler-Lehrer-Chor zur Gitarrenbegleitung von Elisabeth Mareth zum Besten gab. Überhaupt war diese Einführung musikalisch hörenswert untermalt: Der Schulchor, am Klavier begleitet von Musikschullehrerin Svetlana Klaus, bat singend: "Geh mit mir, damit es wahr wird", anschließend bot die Drittklässlerin Hewen Zheng eine Kostprobe ihres erstaunlichen Könnens.

Vor einem Jahr übernahm Sabine Grimm, die aus Edingen-Neckarhausen stammt und Mutter einer Tochter ist, zunächst kommissarisch die Leitung der Kurpfalz-Grundschule. Schulrat Endrik Ebel nannte es gestern einen "Testlauf", an dessen Ende sich Grimm bewusst für die Leitungsfunktion entschieden hatte. Keine leichte Aufgabe, wie immer wieder aus den Beiträgen herauszuhören war. "Es ist viel Arbeit", gab Grimm gegenüber der RNZ offen zu. Und sie sei froh, dass die Konrektoren-Stelle nun ausgeschrieben sei. Mit über 300 Schülern in zwölf Klassen, einem sanierungsbedürftigen Schulhaus und einer Schulentwicklung, die auf Landesebene ständig Neues und nach Ansicht vieler Pädagogen nicht immer Gutes im Sinn hat, nebst knapper Personalressourcen, hat die neue Schulleiterin fraglos einen Job, in dem sie jeden Tag von früh bis spät zahllose Bälle in der Luft halten muss, wie Mareth sinngemäß ausführte.

Ebel sprach auch die hohe Erwartungshaltung vieler Eltern an, die Druck auf Schule und Kinder erzeuge. Er riet dazu, Eltern das realistisch Machbare zu vermitteln: "Gerade auch zur Burn-Out-Prophylaxe". Ergebnisse müsse man immer auch in Relation zu den Rahmenbedingungen sehen. Bürgermeister Hansjörg Höfer meinte, er sei sich sicher, dass Grimm in den nächsten Jahren die Schule prägen werde. Grimm erlebe er als sehr engagiert, im gemeinsamen Sinn für Schule, Kollegen und Kinder streitend.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung