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15.03.2018
Von Frederick Mersi
Schriesheim. Den größtmöglichen Fauxpas hatte am Montagabend im Festzelt schon Wolfgang Stern übernommen: Der Stellvertreter von BDS-Landespräsident Günther Hieber verwechselte gleich zu Beginn der Mittelstandskundgebung Mai- und Mathaisemarkt. Eine Steilvorlage, die Festredner Daniel Caspary genauso gern nutzte wie seinen geringen Bekanntheitsgrad. "In der Öffentlichkeit wird meistens über die Großen gesprochen", sagte der Chef der Unionsabgeordneten im Europäischen Parlament mit Verweis auf kleine und mittlere Unternehmen. "Wir alle hätten ein wenig mehr Dank verdient."
Über weite Teile seiner Rede schaffte es der 41-Jährige, so etwas wie ein "Wir-Gefühl" mit den Selbstständigen im Publikum aufzubauen, die gegen Großkonzerne mit unfairen Steuertaktiken kämpfen, von übertriebener Bürokratie gegängelt und grundsätzlich unter Wert verkauft werden. Letzteres galt vor diesem Abend für Caspary tatsächlich: Der Europa-Abgeordnete übertraf bei vielen die Erwartungen. Rhetorische Breitseiten gab es gegen die FDP, gegen die "Sozis" und sogar gegen die Schwesterpartei CSU. Das nach dem Auftritt von Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut 2017 nicht gerade verwöhnte Publikum quittierte Casparys Auftritt mit Bravo-Rufen und langem Applaus. Gerade als seine Rede in einen Fachvortrag mit zu viel "Meine Damen und Herren" abzudriften drohte, kriegte der Gast die Kurve.
Schon beim Rundgang durch das Gewerbezelt hatte Caspary Pluspunkte gesammelt, zum Beispiel bei Peter Grüber, der den CDU-Politiker bat, einmal auf die ausgestellte Kutsche zu steigen. Dort stellte sich der vierfache Vater kurz den Nachwuchskutschern Max Andrew und Anne Havemann vom Reit- und Fahrverein vor, schwang die Peitsche und sprang wieder ab. "Sportlich, sportlich", sagte Weinprinzessin Sofia Hartmann beeindruckt.
Sie bekam auf der Bühne nach Schriesheimer Brauch genauso ein Küsschen vom Festredner wie Prinzessin Ivanka Crößmann und Königin Sophie Koch. Doch Caspary hörte da nicht auf und wollte Bürgermeister Hansjörg Höfer gleich noch mehr als eine Umarmung mitgeben. "Macht er jetzt den Westerwelle?", fragte ein Zuschauer. Das Zelt lachte.
Mit viel Charme versuchte es Caspary auch bei den "Montagsmädels" am Stand von Winzer Max Jäck - und war erfolgreich. Für den gebürtigen Karlsruher gab es ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift "Traumprinz" von der Frauengruppe. "Er hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen", sagte eine von ihnen. "Er hat uns alle jünger geschätzt, als er selbst alt ist." Auch Bürgermeister Höfer bekam ein Geschenk: ein T-Shirt mit der Aufschrift "Am 4. Tag schuf Hansjörg den Rieslingschorle - und er wusste, dass er gut war" (sic!).
Daran, dass ihm der Mathaisemarkt wichtig war, hatte Caspary schon bei der Pressekonferenz keinen Zweifel gelassen: Die CDU-Präsidiumssitzung in Berlin am Morgen hatte er sausen lassen. "Das war mir von den Verbindungen her zu brenzlig." Der Auftritt im Festzelt sei zwar einer gewesen, vor dem er ein bisschen öfter aufs Klo müsse. Erfolgreich war er dennoch.
Mathaisemarkt Schriesheim: Der "Traumprinz" schlug sich achtbar
Festredner Daniel Caspary überzeugte bei der BDS-Mittelstandskundgebung weitgehend und ließ die "Montagsmädels" schwärmenVon Frederick Mersi
Schriesheim. Den größtmöglichen Fauxpas hatte am Montagabend im Festzelt schon Wolfgang Stern übernommen: Der Stellvertreter von BDS-Landespräsident Günther Hieber verwechselte gleich zu Beginn der Mittelstandskundgebung Mai- und Mathaisemarkt. Eine Steilvorlage, die Festredner Daniel Caspary genauso gern nutzte wie seinen geringen Bekanntheitsgrad. "In der Öffentlichkeit wird meistens über die Großen gesprochen", sagte der Chef der Unionsabgeordneten im Europäischen Parlament mit Verweis auf kleine und mittlere Unternehmen. "Wir alle hätten ein wenig mehr Dank verdient."
Über weite Teile seiner Rede schaffte es der 41-Jährige, so etwas wie ein "Wir-Gefühl" mit den Selbstständigen im Publikum aufzubauen, die gegen Großkonzerne mit unfairen Steuertaktiken kämpfen, von übertriebener Bürokratie gegängelt und grundsätzlich unter Wert verkauft werden. Letzteres galt vor diesem Abend für Caspary tatsächlich: Der Europa-Abgeordnete übertraf bei vielen die Erwartungen. Rhetorische Breitseiten gab es gegen die FDP, gegen die "Sozis" und sogar gegen die Schwesterpartei CSU. Das nach dem Auftritt von Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut 2017 nicht gerade verwöhnte Publikum quittierte Casparys Auftritt mit Bravo-Rufen und langem Applaus. Gerade als seine Rede in einen Fachvortrag mit zu viel "Meine Damen und Herren" abzudriften drohte, kriegte der Gast die Kurve.
Schon beim Rundgang durch das Gewerbezelt hatte Caspary Pluspunkte gesammelt, zum Beispiel bei Peter Grüber, der den CDU-Politiker bat, einmal auf die ausgestellte Kutsche zu steigen. Dort stellte sich der vierfache Vater kurz den Nachwuchskutschern Max Andrew und Anne Havemann vom Reit- und Fahrverein vor, schwang die Peitsche und sprang wieder ab. "Sportlich, sportlich", sagte Weinprinzessin Sofia Hartmann beeindruckt.
Sie bekam auf der Bühne nach Schriesheimer Brauch genauso ein Küsschen vom Festredner wie Prinzessin Ivanka Crößmann und Königin Sophie Koch. Doch Caspary hörte da nicht auf und wollte Bürgermeister Hansjörg Höfer gleich noch mehr als eine Umarmung mitgeben. "Macht er jetzt den Westerwelle?", fragte ein Zuschauer. Das Zelt lachte.
Mit viel Charme versuchte es Caspary auch bei den "Montagsmädels" am Stand von Winzer Max Jäck - und war erfolgreich. Für den gebürtigen Karlsruher gab es ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift "Traumprinz" von der Frauengruppe. "Er hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen", sagte eine von ihnen. "Er hat uns alle jünger geschätzt, als er selbst alt ist." Auch Bürgermeister Höfer bekam ein Geschenk: ein T-Shirt mit der Aufschrift "Am 4. Tag schuf Hansjörg den Rieslingschorle - und er wusste, dass er gut war" (sic!).
Daran, dass ihm der Mathaisemarkt wichtig war, hatte Caspary schon bei der Pressekonferenz keinen Zweifel gelassen: Die CDU-Präsidiumssitzung in Berlin am Morgen hatte er sausen lassen. "Das war mir von den Verbindungen her zu brenzlig." Der Auftritt im Festzelt sei zwar einer gewesen, vor dem er ein bisschen öfter aufs Klo müsse. Erfolgreich war er dennoch.
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