Schriesheim im Bild 2023

30.05.2018

Rettungsschwimmer Sven Grahner arbeitet seit drei Jahren im Waldschwimmbad

Ein Knochenjob, der sich auszahlt – IEWS sucht jetzt nach Verstärkung

Von Florian Busch

Schriesheim. In langer Arbeitskleidung und bei 20 Grad Außentemperatur säubert Sven Grahner unermüdlich die Becken der Außenduschen. Der 46-Jährige arbeitet dieses Jahr die dritte Saison als Rettungsschwimmer im Waldschwimmbad. "Langweilig wird’s hier nicht", sagt er. Mit dieser Aussage meint er aber nicht etwa seine Einsätze als Lebensretter, er musste zum Glück noch nie eine Person wiederbeleben oder aus dem Becken herausziehen. Er meint vielmehr seine anderen Aufgaben. Denn neben der Badeaufsicht fallen im Schwimmbad noch viele weitere Arbeiten an.

Das gesamte Areal muss gesäubert und in Ordnung gehalten werden. Ebenso müssen verschiedene Durchsagen gemacht werden, welche die Badegäste warnen, bei Gewitter beispielsweise, und, falls notwendig, zum Verlassen des Wassers aufrufen. Eine weitere Aufgabe ist die ständige Beobachtung der Becken und die Überwachung, dass alle sich an die Baderegeln halten. "Alles muss kontrolliert und gesichert werden, denn das ist das A und O, um schwere Unfälle zu vermeiden", so Grahner. Ab dem morgigen Donnerstag bekommt er deshalb Hilfe durch eine zusätzliche Arbeitskraft, die ihn ein wenig entlasten soll.

Badeaufsicht war lange nicht Grahners Traumberuf, er ist gelernter Elektro-Techniker. Erst als ihm seine alte Anstellung keinen Spaß mehr machte, ließ er sich umschulen. Allerdings wollte er seinen neuen Beruf zunächst nur als Nebenjob machen, da er parallel noch Zeitungen austrug. In Schönau im Odenwald ansässig, suchte er nach einem Bad, das ihm die Ausführung seines neuen Berufs als Nebenbeschäftigung ermöglichte. In Schriesheim wurde er schließlich fündig. Mit der Zeit kam immer mehr Arbeit auf ihn zu, inzwischen ist Rettungsschwimmer sein Hauptberuf.

"Das alles macht mir großen Spaß", sagt er. Es sei zwar eine Menge Arbeit, allerdings habe er lieber immer etwas zu tun, als ohne Beschäftigung herumzusitzen. Dabei schätzt er vor allem den Kontakt mit anderen Menschen und die Konversationen, die dabei entstehen. "Wir haben viele Gäste, die häufiger hier sind. Mit denen kommt man immer gut ins Gespräch."

Damit man allerdings überhaupt als Rettungsschwimmer arbeiten darf, müssen zuerst ein paar Voraussetzungen erfüllt sein. Neben dem Nachweis eines Erste-Hilfe-Kurses ist der Besitz eines "Silber-Rettungsscheins" der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) notwendig. Um diesen zu bekommen, muss man eine Ausbildung absolvieren, die einiges von den Prüflingen abverlangt. Man muss zum Beispiel mit Kleidung schwimmen und tauchen können. "Das Wichtigste ist aber, dass man eine Person aus dem Wasser ziehen und notfalls wiederbeleben kann", berichtet der Rettungsschwimmer.

Nach dem Erwerb muss der Schein dann alle zwei Jahre aktualisiert, die Prüfung also neu abgelegt werden. Dies hat laut Grahner den Sinn, die notwendigen Handgriffe und Handlungsabläufe immer wieder aufzufrischen, damit sie im Notfall hundertprozentig parat sind.

Auch für diese Saison sucht das Waldschwimmbad wieder Rettungsschwimmer. Voraussetzung ist der Besitz eines Silber-Rettungsscheins von der DLRG oder der DRK-Wasserwacht (nicht älter als zwei Jahre) und die Bescheinigung eines Erste-Hilfe-Kurses. Das Mindestalter ist 18 Jahre. Die Vergütung erfolgt auf 450-Euro-Basis.

Interessierte können sich im Waldschwimmbad unter der Telefonnummer 0 62 03/ 66 00 11 melden.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung