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24.07.2018

Kurpfalz-Gymnasium Schriesheim: Schüler wollen bei Sanierung mehr mitreden

RNZ sprach mit Schülervertretern über Pläne der Stadt - Probleme sehen sie bei Fenstern, Heizung und Aula

Von Frederick Mersi

Schriesheim. Es ist ihr vierter Tag im Amt, und schon steht für die drei neuen Schülersprecher am Kurpfalz-Gymnasium (KGS) der erste Pressetermin an: Die RNZ will wissen, was die Vertreter der Kinder und Jugendlichen am KGS zur Sanierung zu sagen haben.

Leo Günther, Malena Voß und Theresa Jürgens, alle 16 Jahre alt, und ihre Vorgänger Noah Platte und Jana Kilian (beide 17) präsentieren sich gut informiert, sehen klare Probleme und haben einen Wunsch für die Gemeinderatssitzung am Mittwoch. Das sagen die Schülervertreter zu ...

... ihrer Einbindung in den Entscheidungsprozess:
Noah Platte: "Es wurde im April in der Schulkonferenz kurz angesprochen, dass es diese Sanierung geben soll. Über die Lehrer haben wir auch immer wieder etwas erfahren. Aber mitreden durften wir da nie, wir wurden nicht nach unserer Meinung gefragt. Aber wir würden auch gern als Repräsentanten der Schüler unseren Senf dazu geben, auch wenn wir keinen Vergleich zu anderen Schulen haben und den Zustand des Gebäudes vielleicht nicht so gut beurteilen können. "

... den drängendsten Problemen:
Jana Kilian: "Der Teppichboden in der Aula ist so ein ewiges Thema. Es gehen viele Fenster nicht auf, die Rollläden gehen nicht runter. Und manche Decken gehen kaputt, wenn man dagegen stößt."

Leo Günther: "Auch die Technik geht häufig kaputt. Das ist zwar schon besser geworden, aber es funktioniert trotzdem häufig noch nicht."

Noah Platte: "Wir haben in vielen Räumen schon Beamertische mit Dokumentenkameras bekommen, das war ein ziemlicher Fortschritt. Es sind aber vor allem die Fenster: Wenn es 35 Grad hat, die Sonne durch die Fenster scheint und man den Rollladen nicht runtermachen kann, wird es ziemlich heiß."

Jana Kilian: "Die Heizungen laufen im Sommer und dafür im Winter dann nicht."

Theresa Jürgens: "Die Luft ist dann auch unglaublich schlecht, wenn man die Fenster nicht aufmachen kann."

Noah Platte: "Der Raum 2.28 ist der Todesraum. Da gehen gar keine Fenster auf, die Sonne scheint rein und die Rollläden gehen nicht runter."

... Behinderungen beim Lernen:
Malena Voß: "Wir haben bei Hitze immer die Diskussion, ob wir die Klassentür auflassen können, damit etwas Luft reinkommt. Aber das lenkt vom Lernen ab."

Jana Kilian: "Wir bekommen seit diesem Schuljahr auch kein Hitzefrei mehr vor Notenschluss. Das ist dann besonders schwierig, wenn man um 15.30 Uhr noch in der Schule sitzt."

... dem Zustand ihrer Schule:
Leo Günther: "Es sind eher einzelne Bereiche, die nicht funktionieren, zum Beispiel Fenster oder das Dach, die renoviert werden müssen. Aber insgesamt ist das Gebäude nicht so schlecht."

Noah Platte: "Wir haben bis jetzt ja auch immer ganz gute Abijahrgänge rausgebracht. Es ist manchmal schon hart an der Grenze, aber es könnte noch ein bisschen so weitergehen."

... Sanierungskosten von rund 32 Millionen Euro:
Noah Platte: "Klar verstehen wir, dass das eine Menge Geld ist, vor allem, weil die Stadt nicht so viel hat. Wir sehen es kritisch, dass die anderen Schulen dafür nicht saniert werden sollen."

Theresa Jürgens: "Eigentlich ist das Schulgebäude ja gar nicht so alt, deswegen ist das schon krass."

... Problemen bei der Sanierung:
Leo Günther: "Es wäre schon schade, wenn wir als Stufe den Oberstufenraum nicht mehr hätten."

Malena Voß: "Wir sind ja Abi-Jahrgang 2020, und das müssen wir dann vermutlich in Containern schreiben."

Theresa Jürgens: "Die Atmosphäre wird in den Containern auch nicht optimal sein, im Sommer wird es da wahrscheinlich auch ziemlich heiß."

Jana Kilian: "Das wäre aber auch für die Fünft- und Sechstklässler schwierig. Vielleicht würde man da auch einige Schüler verlieren."

Noah Platte: "Aber irgendwann muss man eben sanieren. Und eine Generation müsste dafür in den Containern überleben."

... der Entscheidung des Gemeinderats morgen Abend:
Noah Platte: "Ich glaube, die Planungen wären ein guter Anfang (die anderen nicken). Das wäre ein Zeichen, dass etwas gemacht wird. Seitdem unser Schulleiter (Jürgen Sollors, Anm. d. Red.) hier ist, wurde ja auch schon einiges renoviert: Toiletten, ein Treppenhaus. Da sieht man schon, was werden könnte."

Jana Kilian: "Das gilt auch für den Teppichboden in der Aula, der endlich mal raus muss. Für neue Fünftklässler wäre das ein guter erster Eindruck."

... ihren Wünschen bei einer Sanierung des KGS:
Noah Platte: "Ein Swimming Pool auf dem Dach (lacht). Nein, wir haben ja schon einen Pool im Oberstufenraum, weil es da hinein tropft. Eine gute, funktionierende technische Ausstattung wäre ein Fortschritt."

Jana Kilian: "Allgemein sollte das Gebäude einfach ein bisschen schöner aussehen, damit man sich wohler fühlt."

Theresa Jürgens: "Angenehm riechende und hygienische Toiletten wären gut."

Info: Sitzung des Gemeinderats mit Entscheidung über Planungsvergabe zur Sanierung des Kurpfalz-Gymnasiums, Mittwoch, 25. Juli, 18 Uhr, Großer Saal des Rathauses.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung