Schriesheim im Bild 2023

01.10.2018

Sportverein Schriesheim: Trotz Derbypleite ließen es Schriesheims Fußballer krachen

Verein feierte Oktoberfest bei Festbier, Weißwurst und Brezen - 4:1-Niederlage gegen Ladenburg

Von Carolina Paul

Schriesheim. Ausnahmezustand im Sportzentrum: Drei Tage lang regierte der Freistaat Bayern mit dem Oktoberfest auf dem Sportplatz. Obwohl die Vereinsfarben des Veranstalters, des Sportvereins Schriesheim (SVS), weiß und rot sind, wechselten die Fußballer am Wochenende ihre Festdekoration in Blau-weiß. Die Gaudi war am Freitag mit einem Spiel der D 1-Junioren gegen die dritte Mannschaft des SC Käfertal gestartet.

Abends stieg dann die erste Oktoberfestparty, die zwar ohne traditionellen Fass-Anstich auskommen musste, dafür aber original Münchner Oktoberfest-Bier zu bieten hatte. "Unser Getränkehändler musste ganz schön kämpfen, um an das Bier haranzukommen", sagte der Dritte Vorsitzende, Thomas Bloemecke, dessen Bauzentrum das Oktoberfest unterstützte. DJ Sigges heizte den Gästen ein, für die ab 19 Uhr die ersten Heizpilze und Strahler angeschaltet wurden.

"Am Freitag sind noch nicht so viele Gäste gekommen, da besuchten eher die Vereinsmitglieder das Fest", so Bloemecke, der am Samstagmorgen wieder mit Lederhose hinter dem Grill stand. Denn um 10 Uhr begann der bayrische Frühschoppen, bei dem es sich die ersten Spieler-Eltern bequem gemacht hatten, bevor die Kinder um 11.30 Uhr beim Spiel der E 1-Junioren gegen Amicitia Viernheim antraten. Zeitgleich begann auch das Match der E 2-Junioren gegen den SSV Vogelstang.

Das war ein schöner Auftakt für den zweiten Tag des Oktoberfests, denn beide Mannschaften setzten sich klar gegen die Gegner durch und entschieden die Spiele für sich. Die Verbandsspiele liefen also ausgezeichnet an, was auf beste Stimmung für den Abend schließen ließ.

Davor wanderten aber noch zahlreiche Brat- und Weißwürste mit der bekannten Brezen und einem frisch gezapften Festbier oder Weizen über die Tresen. Wer zu den Spielen der D 3- und C 1-Junioren, gegen Blau-Weiß Mannheim und den VfB Gartenstadt kam, wollte eher Kuchen, Kaffee oder ein Gläschen Schriesheimer Wein trinken, der ebenfalls reichlich vorhanden war.

Beim Match der B-Junioren gegen Phönix Mannheim um 16.30 Uhr flatterten dann schon bei manchen die Nerven. Um 17 Uhr stand nämlich das große Derby der Herren in der Kreisklasse A gegen den FV 03 Ladenburg an. Die gelb-schwarzen Gegner hatten sich schon per Telefon einen Tisch für die Oktoberfestparty danach reserviert. "Es freut uns, dass die Gäste aus dem Nachbarort noch bleiben. Sicherlich kommen dann auch noch ein paar Besucher aus Ladenburg mit", sagte Bloemecke.

Da wusste er noch nicht, dass sich der Tabellenführer mit 4:1 gegen den SVS durchsetzen würde. Die Derbyschlappe war aber kein Grund, nicht gemeinsam das bayrische Traditionsfest nach Schriesheim zu holen und es ordentlich krachen zu lassen. Mit dem "Donnersberger Trio", einer Oktoberfestband, gab es tolle Live-Musik zum Schunkeln und Mitsingen. Gut 150 bis 200 Gäste in Dirndl und Lederhose erwartete der SVS dazu, für genug Bier war gesorgt: "Insgesamt haben wir rund 500 Liter Bier, 200 bis 250 Liter jeweils vom Fest- und vom Weizenbier. Aber erfahrungsgemäß brauchen wir das auch", schätzte Bloemecke die Mengen ab.

Abends gab es aber auch verschiedene Variationen von Wodka oder Bacardi, zum Beispiel mit Cola oder Zitronenlimonade. Verdursten musste beim Oktoberfest also keiner, und auch am Sonntagmorgen kümmerte man sich um die Durstigen: beim zweiten Bayrischen Frühschoppen. Der letzte Festtag stand dann ganz im Zeichen des Nachwuchses: 16 Mannschaften hatten sich im Voraus für das Bambini-Spielfest angemeldet. Die Medaillen, die sie am Ende erhielten, wurden vom Taxiunternehmen Forum aus Schriesheim gespendet.

Das Derby der zweiten Herrenmannschaft in der Kreisklasse B gegen die Zweite des FV 03 Ladenburg bildete am Sonntagmittag den Abschluss. Ein letztes Mal konnten sich die Gäste die Weißwürste schmecken lassen, ob sie diese geschnitten oder wie ein waschechter Bayer gezuzelt haben, bleibt ihr Geheimnis.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung