Schriesheim im Bild 2023

26.10.2018

Unterkunft in Schriesheim: Die ersten Bewohner ziehen wohl noch in diesem Jahr ein

Umbau in der Carl-Benz-Straße wird deutlich teurer als geplant - Stadträte stimmten Mehrausgaben zu

Schriesheim. (ze) Der Umbau der ehemaligen Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge des Rhein-Neckar-Kreises in der Carl-Benz-Straße 23 schreitet voran, doch er wird teurer als zunächst angenommen. Laut Verwaltung sind bereits jetzt 175.000 Euro für den Umbau angefallen, mit dessen Hilfe das Gebäude für die Anschlussunterbringung von Geflüchteten hergerichtet werden soll. Auf 200.000 Euro hatte der Gemeinderat das Vorhaben einst gedeckelt. Doch nun ist abzusehen, dass noch weitere 90.000 Euro dazukommen, wie Bürgermeister Hansjörg Höfer bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch erläuterte, als er um die Genehmigung dieser außerplanmäßigen Ausgaben bat.

Diese Mehrkosten entstünden unter anderem durch zusätzliche Aufwendungen für den Brandschutz. Außerdem werde es notwendig, die in den Wohnungen neu entstandenen Bäder und Küchen an die Zentralheizung anzuschließen, was zusätzliche Kosten verursacht.

Nach dem Umbau des Gebäudes soll dieses Platz für 38 Menschen bieten. Im Dachgeschoss können acht Personen unterkommen, in den neu gestalteten Wohneinheiten darunter werden bis zu 30 Leute Platz finden. Die ersten neuen Bewohner des Gebäudes werden vermutlich bereits im Dezember einziehen, so Höfer. Gar nicht glücklich war Schriesheims Bürgermeister allerdings mit dem Begriff "Appartements", mit dem die neuen Wohneinheiten in der Verwaltungsvorlage bezeichnet werden. Es seien vielmehr "kleinere Abteilungen, die für etwas mehr Privatsphäre sorgen", so Höfer. Für diese Privatsphäre sorgen sicherlich die an Stelle der einstigen Etagenduschen nun für jede Wohnung eingebauten Bäder. Die außerplanmäßigen Ausgaben in Höhe von 90.000 Euro kamen im Gemeinderat nicht gut an.

"So etwas ist immer ärgerlich", betonte Wolfgang Renkenberger (FDP), sah die Mehrausgaben jedoch durch den Brandschutz als gut begründet an. Für Christian Wolf (Grüne Liste) hatte die Preissteigerung auch damit zu tun, dass der Gemeinderat den Kostenschätzungen der Verwaltung nicht geglaubt und das Vorhaben auf 200.000 Euro gedeckelt hatte. Bernd Hegmann (Freie Wähler) verwies darauf, dass in der jetzigen Kostenkalkulation noch die Personalkosten für die vom Bauhof ausgeführten Arbeiten fehlen, etwa Maurer-, Maler- oder Bodenbelagsarbeiten. Deshalb forderte er einen detaillierten Abschlussbericht, denn die Bürger hätten ein Anrecht darauf zu erfahren, wie ihr Geld verwendet wird.

"Wenigstens hat man jetzt transparent gesehen, woran es liegt", konnte Michael Mittelstädt (CDU) der jetzigen Situation noch etwas Gutes abgewinnen. Für Sebastian Cuny (SPD) war die Zustimmung zu den außerplanmäßigen Ausgaben ein Muss. So befürwortete der Gemeinderat schließlich einstimmig die außerplanmäßigen Ausgaben.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung